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Der Crash der Silicon Valley Bank (SVB) im März versetzte kurzzeitig die Startup-Szene weit über die US-Grenzen hinaus in helle Aufregung. Auch mehrere österreichisch Startups und Scaleups waren betroffen. Speedinvest CEO Oliver Holle sprach damals gegenüber dem brutkasten von einer “signifikanten Anzahl an Portfolio-Unternehmen”, darunter auch heimische.
Doch die Panik fand schnell ein Ende: Die US-Regierung garantierte nach kurzer Zeit eine Sicherung der Einlagen. Dazu wurde die Silicon Valley Bank vom US-Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) übernommen, die in weiterer Folge an die US-Bank First Citizens weiterverkaufte. Ein anderer Käufer fand sich schnell für die UK-Tochter der SVB – die Großbank HSBC, die dafür einen symbolischen Pfund zahlte.
Aus “Silicon Valley Bank Germany Branch” wurde “SVB Germany”, doch die Zukunft ist ungewiss
Anders erging es der Deutschland-Tochter. Die deutsche Finanzmarktaufsicht Bafin schloss die “Silicon Valley Bank Germany Branch” nach dem Crash und erteilte wenige Tage später einer dafür neu gegründeten Gesellschaft, der “SVB Germany”, eine Lizenz, mit der das Geschäft fortgeführt werden konnte. First Citizens war an deren Übernahme aber nicht interessiert. Seitdem ist die Situation unklar – es droht weiterhin eine Zerschlagung.
Bieterverfahren: Management selbst aktiv auf Investor:innen-Suche
Mittlerweile läuft ein Bieterverfahren, in dem die Assets erworben werden können. Und wie “Finance Forward” nun mit Bezug auf “eine Person, die mit dem Verkauf vertraut ist” berichtet, ist das Management unter Chefin Dagmar Bottenbruch selbst aktiv darum bemüht, passende Investor:innen zu finden, die eine Fortführung am Standort Frankfurt ermöglichen. Dort sind aktuell rund 20 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Der Käufer muss dazu berechtigt sein, ein Kreditgeschäft in Deutschland zu betreiben.
Investoren-finanzierter Management-Buyout für Buyout-Expert:innen?
Ob das von vom SVB Germany-Management angestrebte Ziel ein Investoren-finanzierter Management-Buyout ist, geht aus dem Finance Forward-Bericht nicht hervor. Das hätte jedenfalls eine gewisse Ironie. Denn Buyout-Finanzierungen machten bislang mit insgesamt 171 Millionen Euro vergebenen Krediten den größten Einzelposten des Geschäfts der Silicon Valley Bank-Deutschland-Tochter aus. Der Geschäftsbereich “Venture & Growth”, also Kreditfinanzierung für Startups und Scaleups, liegt mit 87 Millionen Euro dagegen übrigens nur auf Platz vier.