Der Rückzug von Meta-COO Sheryl Sandberg vergangene Woche kam angeblich auch für Insider recht überraschend. Die Managerin hatte Facebook (jetzt Meta) an der Seite von Gründer Mark Zuckerberg seit 2008 mit aufgebaut, nachdem dieser sie von Google abgeworben hatte. Laut einem Wall Street Journal-Beitrag gab eine interne Untersuchung gegen Sandberg nun den Ausschlag für ihren schnellen Abgang, nachdem sie bereits seit einiger Zeit immer mehr ausgebrannt sei und sich vom nunmehrigen Großkonzern entfremdet hatte.

Zwei Vorwürfe gegen Sheryl Sandberg sollen untersucht worden sein

Im Raum stehen zwei recht pikante Vorwürfe: Demnach soll Sheryl Sandberg erstens zwei mal, 2016 und 2019, bei der britischen Boulevardzeitung Daily Mail interveniert und eine Berichterstattung verhindert haben. Dabei ging es um ihren damaligen Lebensgefährten, den Activision Blizzard CEO Bobby Kotick. Gegen diesen hatte eine Ex-Partnerin bereits 2014 eine einstweilige Verfügung vor Gericht durchgebracht, was die Zeitung an die Öffentlichkeit bringen wollte. Sandberg habe durch diesen möglichen Skandal ihre Glaubwürdigkeit als bekannte Verfechterin der Gleichstellung von Frauen im Arbeitsmarkt gefährdet gesehen, wird vermutet. Zweitens sei es in der Untersuchung um den Vorwurf gegangen, die Managerin habe für die Planung ihrer eigene Hochzeit mit Tom Bernthal Ressourcen des Unternehmens genutzt, heißt es im Wall Street Journal.

Viele weitere Gründe für den Abgang

Von Meta hieß es gegenüber der US-Zeitung wenig überraschend, das alles habe nichts mit der “persönlichen Entscheidung” von Sandberg, zu gehen, zu tun gehabt. Tatsächlich lassen sich auch eine ganze Reihe anderer Gründe festmachen, die relevant für den Rückzug gewesen sein dürften und es ist schwer zu beurteilen, welcher überwog. So soll Sheryl Sandberg laut Insidern in den vergangenen Jahren zahlreiche Konflikte mit Mark Zuckerberg über weithin bekannte Themen wie Datenschutz-Probleme, psychische Belastung von Teenagern durch die sozialen Medien des Konzerns und aus demokratiepolitischer Sicht bedenkliche Entwicklungen auf den Plattformen gehabt haben.