13.11.2018

Sheepblue: 180.000 Euro Investment für Dienstplan-Startup

Nach 135.000 Euro Investment im September schließt das AI-Startup Sheepblue seine Angel-Runde mit weiteren 180.000 Euro von tecnet, Johannes Cech und Georg Polak ab.
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Eduard Rameder (CTO) und Reinhard Falschlehner (CEO) adressieren mit Sheepblue einen weltweiten Milliardenmarkt.
(c) Rudolf Schmid. Eduard Rameder (CTO) und Reinhard Falschlehner (CEO) adressieren mit Sheepblue einen weltweiten Milliardenmarkt.

„Was mich am meisten begeistert hat ist, dass Sheepblue ein Problem löst, das unglaublich emotional besetzt ist“, sagt Stefan Köppl von Tecnet. Der niederösterreichische VC beteiligt sich, wie nun bekannt wurde, mit 100.000 Euro am Startup, das auch im WeXelerate Batch 3 dabei ist. Mit Co-Investments von den Business Angels  Johannes Cech und Georg Polak kommt Sheepblue auf 180.000 Euro. „Wir schließen damit unsere Angel-Runde ab“, sagt Sheepblue-Co-Founder und CEO Reinhard Falschlehner im Gespräch mit dem brutkasten. Denn erst im September war der erste Teil der aktuellen Runde – 135.000 Euro von Growth Ninjas und floud ventures – kommuniziert worden. 30.000 Euro davon kamen in Form von Sweat Capital.

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Sheepblue: Regelkonforme und „faire“ Dienstpläne

Was ist also dieses „stark emotional besetzte Problem“, das Sheepblue löst? „Auf einen Satz gebracht: Wir automatisieren die Erstellung von Dienstplänen“, sagt Falschlehner. Das Programm, das als SaaS-Modell vertrieben werden wird – der Launch ist für Ende des Jahres geplant – erstellt anhand eingegebener Parameter regelkonforme und „faire“ Dienstpläne. Zielgruppe des Startups sind Unternehmen mit Schichtbetrieb. „Wir sehen, dass die Dienstplan-Erstellung auch in großen Unternehmen teilweise noch mit Stift und Papier passiert“, sagt Falschlehner. Dabei sei es bei Dutzenden Mitarbeitern vor allem in stark regulierten Branchen schon eine Herausforderung, alleine regelkonform zu bleiben.

Machine Learning gegen Mobbing

„Es gab vergangenes Jahr in Deutschland auch mehrere Klagen wegen Mobbings mittels Diensteinteilung. Auch das können wir mit unserer fairen Zuteilung verhindern“, erzählt der Gründer. Über einen Machine Learning-Algorithmus lernt das Programm die MitarbeiterInnen kennen. Es berücksichtigt die Gesetzgebung, Präferenzen der MitarbeiterInnen und lässt ArbeitgeberInnen die Möglichkeit von individuellen Optimierungsstrategien offen. „Das sind zum Beispiel Fragen wie: Kann ich meinen Leuten eine Vier-Tage-Woche geben? Oder: Wie kann ich Überstunden minimieren?“, erklärt Falschlehner.

Serial Entrepreneurs überzeugen

Er und sein Co-Founder Eduard Rameder (CTO) sind nicht neu im Geschäft. Sheepblue – der Name ist eine Abwandlung des Super-Computers Deep Blue – ist bereits ihr drittes Unternehmen. „Es ist großartig, wie routiniert und professionell bei ihnen die Prozesse passieren. Die Dinge flutschen einfach. Reinhard und Eduard wissen ganz genau, wann was zu tun ist“, sagt Stefan Köppl. Und er ergänzt: „Und auch im Umgang mit Investoren sind sie sehr selbstbewusst“.

Kapital für Produktentwicklung

Das nun aufgestellte Kapital soll vorwiegend in die Produktentwicklung fließen, sagt Sheepblue-CEO Falschlehner. Für die angestrebte Expansion soll es kommendes Jahr eine VC-Runde geben. „Wir wollen das ganz klassisch angehen. Zuerst Österreich, dann der DACH-Raum, dann Europa, dann der Rest“, sagt der CEO. Im Vertrieb will die Branchen Handel, Healthcare, Gastronomie-Hotellerie, Produktion, Service und Transport- und Logistik ansprechen. „Überall, wo ein bestimmter MitarbeiterInnen-Stock vorhanden ist, wird es spannend. Das passt für sehr viele Branchen. Das ist Fluch und Segen zugleich“, sagt Reinhard Falschlehner.

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Mimimist, Vinted, sexuelle Beläsztigung, Verkaufen, AI-Avatare
© Minimist - KI-Model von Minimist.

Die Plattform des Wiener Startups Minimist nutzt Machine Learning für Objekterkennung und Preisvorschläge, um den Verkaufsprozess von Second-Hand-Plattformen zu optimieren. Es wurde 2024 vom ehemaligen Google- und Spotify-Produktmanager Stephan Hofmann und dem Serienfounder Henrik Feldt in Wien gegründet und konnte sich im Jänner eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 350.000 Euro sicher – brutkasten berichtete. Uptraded-Founderin Anna Greil stieg im April als Late-Co-Founderin und COO ein.

Vinted als Beispiel

Nun reagiert das Startup auf eine investigativ-journalistische Zusammenarbeit zwischen dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und der Süddeutschen Zeitung (SZ), die zeigt, dass Nutzerinnen der Onlinebörse systematisch belästigt werden.

Vinted, ehemals Kleiderkreisel, gilt als eine der beliebtesten Plattformen für den Kauf und Verkauf von Secondhand-Mode und weiteren Produkten und verfügt über mehr als 65 Millionen Nutzende weltweit. Wie auch der Standard beschreibt, gibt es dort, ebenso wie auf anderen Second-Hand-Plattformen, alltäglich sexuelle Belästigung. Viele Frauen präsentieren demnach ihre Kleidung an sich selbst, weil es die Verkaufschancen erhöht und erhalten dann oftmals zweideutige Nachrichten.

Zudem kursieren die Fotos der Anbieterinnen folglich in sexuell konnotierten Telegram-Kanälen: „Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung wurden Bellas Fotos (Anm.: Userin der Verkaufsplattform) – und die von mindestens 100 weiteren Frauen – in einem sexualisierten Telegram-Kanal geteilt. Ohne ihr Wissen und ohne ihr Einverständnis“, gibt das Netzwerk ein konkretes Beispiel von der Belästigungsmechanik.

Minimist testet AI-Models

Nun testet Minimist erste technologische Ansätze, um Abhilfe zu schaffen. Konkret arbeiten die Wiener an Tools, mit denen Kleidung – und andere Gegenstände – professionell, anonym und automatisiert dargestellt werden können. Mithilfe von AI-generierten Models, smarter Bildbearbeitung und zukünftiger Kommunikationsautomatisierung sollen Nutzer:innen künftig im digitalen Recommerce besser geschützt werden.

Minimist, Uptrade, Anna Greil
© Minimist – Anna Greil Late-Co-Founderin sowie COO, Stephan Hofmann und Henrik Feldt von Minimist.

Der Fokus dabei liegt auf der anonymen Präsentation von Kleidung:
● Automatische Bildbearbeitung: Hintergründe werden entfernt, Lichtverhältnisse verbessert – für neutrale, hochwertige Produktdarstellungen.
● AI-generierte Models: Kleidung wird auf künstlich erzeugten, realistisch wirkenden Avataren gezeigt – ohne dass Nutzer:innen selbst auf den Fotos zu sehen sind.
● Ausblick: Perspektivisch sollen auch Tools zur Moderation oder Automatisierung von Nachrichten auf Recommerce-Plattformen entwickelt werden – damit Nutzer:innen weniger ungewollter Kommunikation ausgesetzt sind.

Sicherheit im digitalen Raum

„AI kann Angst machen – aber sie kann auch Schutz bieten“, sagt Hofmann, CEO von Minimist. „Neben Kreislaufwirtschaft und technischer Effizienz ist uns vor allem wichtig, dass digitale Räume sicherer werden – insbesondere für Frauen. Unsere Lösungen sind ein kleiner, aber konkreter Beitrag dazu.“

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