Sandra Fischer, Gründerin von Shea Yeah hat eine dreijährige kaufmännische Ausbildung hinter sich. Es folgten Jobs in Hotels, auf dem Bauernhof, bis hin zur Webdesign-Agentur und NGOs. Zudem hat sie als Varietékünstlerin und Kinder-Trainerin in einem Zirkus gelebt sowie eine Ausbildung zur Bäuerin in einem Kloster absolviert. Und Wirtschaft studiert. Jetzt ist sie 35 und in die Startup-Szene eingestiegen.
Die Idee zu ihrem Unternehmen kam der gebürtigen Schweizerin, als sie an einem heftigen Sonnenbrand im Urlaub in Ghana litt. Frauen vor Ort haben gaben ihr aber zur Linderung der Schmerzen unraffinierte Sheabutter. Mit Erfolg.
Shea Yeah-Gründerin mit Klumpen im Rucksack
Geheilt und begeistert nahm sie einen riesigen Klumpen Sheabutter im Koffer gleich mit nach Hause, begann damit zu experimentieren und ihre bestehenden Naturkosmetik-Rezepturen zu ergänzen.
Konkret mischte Fischer schweizer Kräuter und kaltgepresste Öle mit der Sheabutter. Aktuell umfasst das Shea Yeah-Sortiment zehn Produkte, von Balsamen, Bodybutter bis hin zu Body Scrubs. Damit die Butter nicht so schwer wirkt, benötigte Sandra ein leichtes Öl, wie sie der Plattform Femelle berichtet hatte. Fischer hatte bei ihrer Suche danach stets Nachhaltigkeit und Regionalität im Kopf, wie sie sagt. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis sie schlussendlich in Graubünden fündig geworden ist.
Ohne Wasser
Heute ist die Besonderheit der Gründerin, dass sie ihre Naturkosmetik komplett ohne Wasser herstellt. Dadurch sei jene hochkonzentriert und sehr ergiebig sowie frei von Emulgatoren und Konservierungsstoffen.
Wer mehr über die Gründerin erfahren will, hat am Montagabend in der “Höhle der Löwen” die Gelegenheit dazu. Weiters dabei: toolbot, laxplum, audoy und Silverton.
Wiener Startup Livin Farms beim 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet
Das BioTech Livin Farms wurde beim Staatspreis Innovation 2024 mit einer Nominierung ausgezeichnet. Gewonnen hat das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria.
Wiener Startup Livin Farms beim 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet
Das BioTech Livin Farms wurde beim Staatspreis Innovation 2024 mit einer Nominierung ausgezeichnet. Gewonnen hat das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria.
Gestern Abend verlieh Martin Kocher in der Grand Hall am Erste Campus den Staatspreis Innovation 2024 – die “höchste Auszeichnung für Unternehmen, die durch innovative Lösungskompetenz wesentlich zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung des Landes beitragen” – an das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria GmbH aus Schwertberg in Oberösterreich.
Engel Austria wurde unter mehreren Nominierten zum Sieger gekürt. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für seinen “Zwei-Stufen-Prozess für energieeffizientes Kunststoffrecycling”. Dabei handelt es sich um einen Kunststoffrecycling-Prozess, der Kosten, Ressourcen und Energie mittels einer Zwei-Stufen-Technologie sparen und damit die CO2-Bilanz verbessern soll.
Konkret kann Engel Austria Kunststoffabfälle direkt nach dem Zerkleinern im Spritzguss verarbeiten, was den Energiebedarf dieses Prozesses um rund 30 Prozent vermindern soll. Bundesminister Kocher gratuliert “dem neuen Staatspreisträger und seinem hervorragenden Team herzlichst”.
Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert. Dieses Jahr wurde er zum 44. Mal vergeben.
Im Rahmen der Preisverleihung betonte auch Hans Unterdorfer, Unternehmensvorstand der Erste Bank Österreich, den hohen Stellenwert innovativer Lösungsansätze: “Innovation hat gerade in herausfordernden Zeiten eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft: Sie treibt den Fortschritt an, schafft neue Möglichkeiten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Daher ermutigen wir alle Menschen, an ihre Ideen zu glauben und sie weiter zu verfolgen.”
Fünf Nominierungen – darunter Wiener Startup Livin Farms
Neben Engel Austria wurden auch fünf weitere Unternehmen mit einer Nominierung für den 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Eines davon ist das Wiener Startup Livin Farms, das erst Ende Oktober seine Europa-Expansion verkündete. Ausgezeichnet wurde das BioTech für sein Projekt “Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory.” Das Startup verwandelt durch Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel.
Außerdem mit einer Nominierung ausgezeichnet wurde die Synex Tech GmbH und die voestalpine Stahl GmbH aus Oberösterreich, die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft aus der Steiermark sowie die Henn GmbH & Co KG aus Vorarlberg.
Sonderpreise “Econovius” und “Verena” verliehen
Im Rahmen der Preisverleihung wurden außerdem zwei weitere Sonderpreise vergeben. Namentlich: Der Sonderpreis “Econovius 2024” durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie der Sonderpreis “Verena 2024” durch Verbund.
Den Econovius 2024 erhielt das KMU Novasign GmbH für sein Projekt “SmartBio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft”. Die Softwarelösung von Novasign nutzt digitale Zwillinge zur Optimierung komplexer Bioprozesse und gestaltet sie damit um bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Methoden. Nominiert wurden neben Novasign auch die Filter System Steyr (FSS) GmbH, die Gebe-Strebel GmbH aus Niederösterreich sowie die LiveVoice GmbH aus Salzburg.
“Verena”-Sieger bereits in Londoner Piccadilly Line integriert
Den Sonderpreis Verena 2024 erhielt heuer die Siemens Mobility Austria GmbH in Kooperation mit der Technischen Universität Wien (TUW). Ausgezeichnet wurde das Projekt “Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 Prozent leichter”. Dabei analysiert eine Optimierungssoftware, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Damit kann das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 Prozent reduziert werden, was den U-Bahn-Verkehr energieeffizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher gestaltet. Die Technologie wird bereits in der neuen Londoner Piccadilly Line angewendet.
Vergeben wurde “Verena 2024” von Franz Zöchbauer, Bereichsleiter Corporate Innovation bei Verbund. “Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zu mehr Effizienz im urbanen Verkehr beitragen können“, betont Zöchbauer und meint weiter: „Die Zusammenarbeit von Siemens Mobility mit der TU Wien ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch modernste Technologien Ressourcen geschont und der öffentliche Verkehr nachhaltiger gestaltet werden können.”
Außerdem für den Sonderpreis Verena nominiert wurden die Anexia Internetdienstleistungs GmbH in Kooperation mit der Universität Klagenfurt sowie die Weider Wärmepumpen GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg.
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