29.04.2019

Steirische Wirtschaftsförderung SFG matcht Startups mit Investoren

Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG betreibt seit mittlerweile 2010 für Startups die Vernetzungsinitiative iCONTACT, über die steirische Startups mit Investoren gematcht werden. Bei der Initiative hat unter anderem auch das Grazer BioTech-Startup Innophore teilgenommen, das eine Suchmaschine für Enzyme entwickelt hat und damit internationale Bekanntheit erlangte. Wir haben mit dem Innophore Gründer, Christian Gruber, gesprochen, welchen Beitrag iCONTACT zum Erfolg seines Startups beigetragen hat.
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SFG
(c) Innophore/Sciencepark: (v.r.n.l.) Christian Gruber, Georg Steinkellner und Karl Gruber
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Für Startups, die sich in der Frühphase ihrer unternehmerischen Tätigkeit befinden, ist die Suche nach den passenden Investoren bekanntlich kein einfacher Prozess insbesondere wenn neben der Entwicklung der eigenen Technologie, auch noch die passenden Vertriebsstrukturen aufgebaut werden müssen.

In der Steiermark hat sich die Steirische Wirtschaftsförderung SFG zum Ziel gesetzt, Gründern bei diesem oftmals sehr herausfordernden Prozess unter die Arme zu greifen. Konkret erfolgt dies über die sogenannte Vernetzungsinitiative iCONTACT, über die Gründer mit Investoren und strategischen Partnern ins Gespräch gebracht werden.

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Pitching Sessions bieten exklusiven Rahmen

Um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Gespräche zwischen Gründern und Investoren auch auf gleicher Augenhöhe verlaufen, hat die SFG eigene “Pitching Sessions” ins Leben gerufen, bei denen Gründer die exklusive Möglichkeit bekommen, vor Investoren unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Geschäftsideen zu pitchen.

Dass dieses Eventformat seinen Zweck erfüllt, beweist das Beispiel des steirischen BioTech-Startups Innophore. Das Startup erlangte mit der Entwicklung einer Suchmaschine für Enzyme vor zirka zwei Jahren internationale Bekanntheit und hat unter anderem auch bei der Vernetzungsinitiative iCONTACT teilgenommen.

Hauptinvestor bei Pitching Session kennengelernt

Wie Christian Gruber, Gründer und CEO von Innophore, gegenüber dem brutkasten erläutert, hätte iCONTACT und die Teilnahme an einer von der SFG organisierten Pitching Sessions Ende 2016, die Grundlage für ein wichtiges Investment gelegt. “Wir wurden damals von der SFG eingeladen vor Investoren unsere Geschäftsidee zu präsentieren. Obgleich ich keine Erfahrung mit Pitchen hatte, dachte ich mir, dass wir die einmalige Chance nutzen müssen. Im Zuge des Events haben wir unseren Hauptinvestor kennengelernt”, so Gruber.

Als Investor sprang damals die steirische Investmentgesellschaft EOSS Industries ein, die für eine Initial-Investition die Mehrheitsanteile an Innophore erwarb. Gruber betont, dass für sein Startup das Investment maßgeblich zum Unternehmenserfolg beigetragen hätte, da durch das Know-how von EOSS Industrie die nötigen Vertriebskanäle aufgebaut werden konnten.

Zwischen der Teilnahme an den Pitching Sessions und dem rechtlichen Abschluss des Investments seien laut Gruber nur zwei bis drei Monate vergangen, wobei im Zuge der Übernahme auch die Unternehmensgründung erfolgte.

Ausgründung eines wissenschaftlichen Spin-Offs

Mittlerweile ist das Startup bereits seit zwei Jahren operativ tätig. Die Idee zur Gründung der “Enzym-Suchplattform” und die Forschung an der dafür zugrunde liegenden Technologie geht jedoch bereits ins Jahr 2012 zurück. Gemeinsam mit Forschern des Grazer Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) und der Universität Graz entwickelte Gruber damals eine Lösung, um aus den Unmengen an Proteindaten neue Enzymfunktionen herauszufiltern und diese für die Industrie zugänglich zu machen. Dabei stand er mit seinem Team vor der großen Herausforderung, Innophore als wissenschaftliches Spin-Off zu einem gewinnorientierten Unternehmen zu überzuführen

“Als Wissenschaftler hat man oftmals nicht das nötige Know-how die richtigen Vertriebskanäle aufzubauen. Schlussendlich waren wir auch auf die Expertise von Außen angewiesen, um unseren Kunden aus der Industrie aufzuzeigen, welches Problem wir für sie lösen können. Die Kommunikation mit dem Kunden muss nämlich erst erlernt werden”, so Gruber. Dabei hätten neben der strategischen Partnerschaft mit EOSS Industries, auch die zahlreichen Veranstaltungen der SFG geholfen.

Förderungen der SFG

Zudem hätte sein Startup auch von den Förderungen der SFG und FFG profitiert. Unter anderem hat das Startup einen Zuschlag für das Förderprogramm LEBENS!Wichtig erhalten. Mit dem Programm werden Unternehmen im Life Science- und HealthTech-Bereich unterstützt und deren Geschäftstätigkeit in Einklang mit der steirischen Wirtschaftsstrategie 2025 gebracht. Konkret unterstützt die SFG gemeinsam mit der FFG ein Projekt, bei dem Innophore die Suchanfragen in der Enzym-Datenbank mit einem AI-Algorithmus optimiert.


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Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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