29.08.2022

Wir Männer sind das Problem | #growrespect

Sexuelle Belästigung ist in der Startup- und Business-Welt noch immer weit verbreitet. Wir Männer sind das Problem - ohne uns wird es keine Lösung geben.
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Sexuelle Belästigung - Kommentar Dominik Perlaki #growrespect
brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki
kommentar

Ein Business Angel, ein Seriengründer, ein Top-Manager – drei Leute, die in der Szene jeder kennt, die vielfach bewundert werden und über die der brutkasten schon oft berichtet hat. Sie alle drei haben außer “Erfolg” noch etwas gemeinsam: Sie sind Täter. Die Tat heißt sexuelle Belästigung und wird auf unterschiedliche Weisen begangen. Sie kann ein (strafrechtlich relevanter) physischer Übergriff sein, aber auch ein (nach Gleichbehandlungsgesetz relevanter) Kommentar zum Aussehen einer Kollegin oder ein einseitiger Annäherungsversuch. Wenn es von einem der oben genannten kommt, wirkt deren “Erfolg” oft zusätzlich einschüchternd. In jedem Fall ist eine derartige Handlung eines: eine bodenlose Respektlosigkeit.

Von der Respektlosigkeit zur Ungleichheit

Dieser mangelnde Respekt von Männern gegenüber Frauen (und gegenüber Personen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen können oder wollen) passiert nicht nur in der Situation der sexuellen Belästigung. Die Respektlosigkeit ist in der Männer-dominierten Business-Welt tief verankert und in vielen Situationen – vor allem auch in Gesprächen zwischen Männern – präsent. Und sie ist eine entscheidende Ursache für das strukturelle Problem Geschlechterungleichheit. Man braucht sich nicht über die sogenannte “gläserne Decke” wundern, wenn es vielen Männern nicht einmal gelingt, ein einfaches Gespräch mit einer Frau im beruflichen Kontext ohne eine sexistische Anspielung zu führen.

Frauen sollen das Problem Mann lösen

Andere gesellschaftliche Schieflagen kann man auf eine Vielzahl an Ursachen zurückführen. Bei der sexuellen Belästigung ist es simpel: Wir Männer sind das Problem.

(Einige Querulanten werden jetzt anmerken, dass es aber auch sexuelle Belästigung von Frauen gegenüber Männern gibt. Ist schon gut. Lest ein paar Statistiken dazu und beruhigt euch.)

Männer sind also das Problem. Doch an der Lösung arbeiten vorwiegend Frauen. Sie sind es, die Initiativen und Organisationen gründen, die “Awareness schaffen” und als starke Stimmen auftreten. Sie “holen Rolemodels vor den Vorhang” und “empowern” andere Frauen. Das (unausgesprochene) Versprechen ist oft: Wir zeigen dir, was es als Frau braucht, um in der Männer-Welt erfolgreich zu sein. Weil (ebenfalls unausgesprochen): Dass die Männer sich ändern, kann man eh vergessen.

Eine Schande für uns Männer

Sind wir Männer wirklich eine unkontrollierbare Naturgewalt? Müssen Frauen sich wirklich in Frauen-Verbänden organisieren, um gegen unsere Übergriffigkeit anzukämpfen? Bitte nicht falsch verstehen: Diese initiativen und Organisationen leisten unglaublich wichtige Arbeit, die es ganz offensichtlich braucht. Doch dass es das braucht, ist eine Schande für uns Männer.

“The best protection for your daughter is to educate your son” ist in den vergangenen Jahren zurecht zu einer vielzitierten Phrase geworden. Es reicht aber nicht, unseren Söhnen respektvolles Verhalten beizubringen und vorzuleben. Wir Männer müssen auch und vor allem unser eigenes Verhalten genau reflektieren. Selbst nicht zum Täter sexueller Belästigung zu werden liegt auf der Hand. Doch es geht auch um Dinge, wie sexistische Aussagen anderer Männer nicht zu tolerieren. Es geht darum, wenn nötig für Kolleginnen aufzustehen und Respektlosigkeit laut zu thematisieren – nicht als “starker Mann”, sondern einfach als Kollege, der das richtige tut.

Die Lösung des Problems sexuelle Belästigung

Es geht letztlich darum, unseren Anteil dazu zu leisten, eine scharfe Grenze zu schaffen. Sexuelle Belästigung – in welcher Form auch immer – darf auch nicht toleriert werden, wenn jemand “wichtig” ist. Sie darf auch nicht toleriert werden, wenn es ums Geschäft geht. Sie darf auch nicht toleriert werden, wenn es um die Karriere geht. Sie muss ein absolutes No-Go werden. Sie muss ebenso ein Ausschlusskriterium für eine Zusammenarbeit werden, wie es auch jedes andere ungesetzmäßige Verhalten ist. Als Täter muss man unten durch sein. Das wäre die Lösung des Problems. Und diese Lösung kann es nur geben, wenn wir Männer mitmachen. Denn wir Männer sind das Problem.

#growrespect


#growrespect ist eine Initiative des brutkasten, die sexuelle Belästigung und Diskriminierungen in der Business- und Startup-Welt thematisiert. Hast du eine Erfahrung oder eine Beobachtung gemacht, die du mit uns (anonym) teilen möchtest? Dann wende dich an Cigdem und Carolin aus der brutkasten-Redaktion unter der E-Mail-Adresse [email protected].

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

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Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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