05.05.2023

Sex, Drugs & Datenschutzbedenken: Die Snapchat-KI ist da

Snapchat setzt jetzt auch auf einen Chatbot, der auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Neben netten Tipps birgt "My AI" aber auch einige Gefahren und dürfte nicht immer der beste Freund der User:innen sein.
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Snapchat hat jetzt auch einen Chatbot. (C) AdobeStock
Snapchat hat jetzt auch einen Chatbot. (C) AdobeStock

Kurz leuchtet das Handy auf. Ein Snap ist angekommen. Nicht vom besten Freund, dem Kumpel, den man schon lange nicht mehr gesehen hat oder sonst jemanden, der in der Snapchat-Freundesliste auftaucht. Nein, der neue KI-Chatbot von Snapchat hat am Freitagmorgen eine Nachricht auf das Handy des hier tippenden brutkasten-Redakteur gesendet.

Snapchat ortet User:innen

“Du kannst mir alle möglichen Fragen stellen und ich werde versuchen, sie dir bestmöglich zu beantworten”, so das noble Versprechen der KI. Und tatsächlich auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gab die KI eine differenzierte Antwort, schrieb von Freundschaft und Liebe gepaart mit individuellem Streben nach Glück.

Auch bei der Suche nach der besten Location für ein Feierabend-Bier gab der Chatbot Auskunft und spukte prompt mehrere Lokale in der Nähe aus, die allesamt eine “sehr große Auswahl von Bieren” besäßen. So weit, so gut.

Doch die KI, die dauerhaft auf Rang eins der Kontaktliste aufscheint, steht bereits in der Kritik. Wie die Frage nach dem perfekten Feierabendbier-Lokal schon vermuten lässt, hat Snapchat Zugriff auf den Standort der User:innen. “My AI”, wie der Chatbot heißt, weiß, wo sich die User:innen befinden – auch wenn diese sonst den Geistmodus, der eine Ortung verhindern soll, nutzen.

My AI half User beim Geschlechtsverkehr

Der Chatbot behauptet trotz dieses Eingriffes in die Privatsphäre vehement, er sei der Freund der User:innen. Und wie das bei engen Freundschaften mal so ist, hilft man sich auch aus der Patsche. Wie das “Wall Street Journal” berichtet, soll “My AI” einem 15-jährigen Snapchat-User aus den USA Tipps gegeben haben, wie er den Geruch von Alkohol und Marihuana überdeckt.

Fragt man den Chatbot, was er vom Jugendschutzgesetz hält, gibt sich die KI unwissend über ihre Verfehlungen und spricht von einem “wichtigen Gesetz zum Schutz der Kinder”. Zudem schreibt der Chatbot mittlerweile, dass Marihuana illegal ist und es keine gute Idee ist, den Geruch überdecken zu wollen.

Der Spiegel berichtet indes, dass My AI einem 13-jährigen Tipps für Geschlechtsverkehr gegeben haben soll. Ganz so unschuldig dürfte die KI also nicht sein. Im App-Store häufen sich mittlerweile die Kritikpunkte und einige User:innen wollen den Bot wieder los werden.

Wer vom Chatbot genug hat, kann ihn auch ganz einfach wieder löschen. So funktioniert es: Einfach Snapchat Web im Browser öffnen, den Chatverlauf mit “My AI” öffnen und aus dem Feed entfernen. Dann gibt es auch keine Doppelmoral und mehr oder weniger wertvolle philosophische Tipps mehr – die sollte man ohnehin mehr mit seinen “echten” Freunden teilen.

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Die Cable-Sherpa-Gründer (vlnr.) Helmut Kastler, Erwin Kunst und Andreas Affenzeller | (c) Flora Fellner
Die Cable-Sherpa-Gründer (vlnr.) Helmut Kastler, Erwin Kunst und Andreas Affenzeller | (c) Flora Fellner

Das oberösterreichische Startup Cable-Sherpa mit Sitz in Freistadt wurde 2024 von den Technikern und Freunden Helmut Kastler, Andreas Affenzeller und Erwin Kunst gegründet. Und hat einen relativ simplen, an der Wand zu befestigenden, Metallarm entwickelt. Dieser soll als Kabelmanagementsystem das “Kabelchaos” beim E-Auto-Laden in der eigenen Garage oder im eigenen Carport beseitigen und Stolperfallen entschärfen (brutkasten berichtete).

Cable Sherpa: Idee bereits 2023

Das Startup hat verschiedene Varianten des smarten Kabelmanagementsystems im Angebot: Cable-Sherpa und Cable-Sherpa Nani. “Bei der Produktentwicklung haben wir besonders darauf geachtet, dass der Tragarm für alle einfach zu bedienen ist. Der E-Ladevorgang kann mit Cable-Sherpa einfach mit nur einem Handgriff gestartet und auch wieder beendet werden. Nutzer:innen können so ohne viel Aufwand ihr E-Auto laden. Unser Ziel ist es, Komfort, Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit in den Vordergrund zu stellen“, erklärt Affenzeller, CTO und Co-Founder.

Kooperationen in der Schweiz und in Deutschland

Cable Sherpa konnte mit seiner Idee im DACH-Raum erste Achtungserfolge verbuchen und neue Kooperationspartner gewinnen. Die beiden Online-Portale energielösung aus Deutschland und schnelladen aus der Schweiz haben das Produkt der Freistädter in ihren Shops gelistet. “Aktuell planen wir die nächsten Expansionsschritte von Cable-Sherpa in andere europäische Länder”, fasst der CCO und Co-Founder Kunst die nächsten unternehmerischen Schritte zusammen.

“Im Mai 2023 hat alles mit einer Idee begonnen, und jetzt ist unsere Kabelhalterung schon richtig gefragt – das hätten wir am Anfang nicht erwartet”, ergänzt Kastler. “Möglich gemacht haben das unser Engagement, Durchhaltevermögen und ein klares Geschäftsmodell. Die derzeitige mediale Wahrnehmung ist sehr auf Österreich und Deutschland reduziert. Wir konzentrieren uns aber auf den gesamteuropäischen Markt, mit einer langfristigen Strategie. Neueste Zahlen zeigen, dass es bis 2030 32 Millionen Ladepunkte in der EU geben wird – das stimmt uns sehr positiv.”

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