27.06.2023

Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

Der Insolvenz von Secureo gehen weitreichende Veränderungen in den vergangenen Jahren voraus. Es soll saniert werden.
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cybertrap x.news Ares Genetics Secureo Insolvenz
(c) Adobe Stock - Vitalii Vodolazskyi

2014 gegründet trat das Tiroler Startup Secureo zunächst als Online-Marktplatz für unterschiedliche Sicherheitslösungen, etwa Digitalzylinder, Alarmanlagen, Tresore und Zutrittslösungen auf. Mittlerweile hat es sich mit der Marke secureo.at gänzlich auf Tresore, Safes und Waffenschränke spezialisiert. Dazu kommen aber weitere Marken: das deutsche Pendant tresoro.de, der Türschloss-Shop digitalzylinder-shop.com und die im Sortiment am ehesten der ursprünglichen Breite entsprechende Seite safehero.com.

2019 Millioneninvestment unter anderem durch Haselsteiner

Das Konzept überzeugte vor einigen Jahren auch eine Reihe von Investoren. Anfang 2019 stieg der aws Gründerfonds mit einem “hohen sechsstelligen” Investment ein, wie der brutkasten damals berichtete. Noch im Herbst des selben Jahrs folgte ein Millioneninvestment, bei dem Peak Pride, Hans Peter Haselsteiner (über die Beteiligungsgesellschaft ZMH seiner Familienprivatstiftung) und die VPS GmbH bei Secureo einstiegen.

Eigentümer- und Management-Wechsel bei Secureo im Herbst letzten Jahres

Seitdem schlug das Startup medial nicht mehr auf. Zu einem großen Umbruch scheint es dann im Oktober 2022 gekommen zu sein [Anm.: eine Anfrage des brutkasten beim Unternehmen wurde bislang noch nicht beantwortet]. Laut ihren LinkedIn-Profilen verließen Gründer und Co-CEO Richard Leitgeb und Co-CEO Rafael Pauley damals das Unternehmen. Dabei wurde auch ein Eigentümer:innen-Wechsel vollzogen. Die bisherigen Secureo-Anteilseigner, auch die Investoren von 2019, sind nicht mehr an Bord. Das Unternehmen gehört nun zu 51 Prozent Caroline Reinalter und zu 49 Prozent Michael Reinalter, der laut seinem LinkedIn-Profil bereits seit 2017 im Unternehmen tätig ist.

Insolvenz mit 2,4 Millionen Euro offenen Verbindlichkeiten

Wie Angaben des Kreditschutzverbands KSV1870 zu entnehmen ist, musste Secureo nun Insolvenz anmelden. Dabei wurde ein Sanierungsverfahren beantragt, eine Fortführung des Startups ist also geplant. Im beantragten Sanierungsplan ist die gesetzliche Mindestquote in Höhe von 20 Prozent vorgesehen. Die Höhe der offenen Verbindlichkeiten beträgt 2,4 Millionen Euro. Die Anzahl der Gläubiger:innen wurde nicht genannt.

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Donald Trump hat angekündigt, nach seinem Amtsantritt am 20. Jänner 2025 Elon Musk eine Schlüsselrolle in der US-Wirtschaftspolitik zukommen zu lassen und der Innovationsbranche viele Freiheiten zu gewähren. Welche Folgen die zweite Amtszeit des Republikaners haben könnte, beleuchten Michael Dobersberger, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in San Francisco, und Isabella Tomás von Open Austria.
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Trump, Musk, US-Zölle, Zoll, Startups USA, Open Austria
(c) Official White House Photo by Tia Dufour - "president elect" Donald Trump.

Donald Trumps Präsidentschaft und mögliche Folgen seiner Wirtschaftspolitik wurden seit dem Gewinn der US-Wahl stark diskutiert. In der heimischen Startup-Szene merkt man eine Dichotomie zur kommenden Amtszeit des künftigen Präsidenten. Manche fürchten ein “Absacken” der europäischen Tech-Szene im Vergleich zu Übersee und erwarten das Fallen sämtlicher bürokratischer und regulatorischer Schranken in den Staaten. Sie wünschen sich hierzulande ähnliche Dynamiken. Andere weisen auf mögliche sozial- und klimapolitische Desaster hin, die die Trump-Politik mit sich bringen könnte und zeigen wenig Verständnis für die Instrumentalisierung der US-Wahl für persönliche Agenden.

Wie genau sich die Vorhaben des künftigen US-Präsidenten offenbaren werden, ist zum heutigen Zeitpunkt Gegenstand von Spekulation. Michael Dobersberger, der österreichische Wirtschaftsdelegierte des WKÖ-AußenwirtschaftsCenters in San Francisco, und Isabella Tomás von Open Austria, Austrian Consulate San Francisco, wagen dennoch einen kleinen Ausblick in die Zukunft und beschreiben, mit welchen Folgen die heimische Startup-Szene zu rechnen hat.

Mit Trump könnten Kosten für die Marktbearbeitung in den USA steigen

“Die Diskussion über mögliche Einfuhrzölle und andere protektionistische Maßnahmen für europäischen Unternehmen beschäftigt österreichische Startups”, sagt Dobesberger. “Ich war nach dem Brexit am WKÖ-AußenwirtschaftsCenter in London tätig und weiß daher aus erster Hand, was neue Hürden bei der Einfuhr von Waren und Dienstleistungserbringung bedeuten. Vor allem KMU und Startups wären besonders von möglichen tarifären und nichttarifären Handelsbarrieren betroffen. Die Kosten für die Marktbearbeitung in den USA könnten dadurch erheblich steigen.”

In den USA selbst, vor allem im Silicon Valley, herrschten im Vorfeld unterschiedliche Sichtweisen zu Donald Trump vor. Auf der einen Seite gab es die Initiative “VCs for Kamala”, ein Zusammenschluss von fast 900 “Venture Capitalists”, auf der anderen Seite haben sehr viele VCs Donald Trump unterstützt.

Hoffnung auf Deregulierung

“Viele VCs und Gründer hoffen auf Deregulierung. Vor allem der Tech-Bereich, hier etwa die Krypto- und KI-Szene, erwartet sich davon Vorteile”, sagt Dobesberger. “Die US-Börsen haben es in den Tagen nach der Wahl schon gezeigt und einige Analysten gehen davon aus, dass Deregulierungen einen Superzyklus im Technologiesektor auslösen könnten. Bisher gibt es Ankündigungen zur Senkung von Unternehmenssteuern oder für günstigere Energiepreise und weniger Bauvorschriften. Die Angaben für den Technologiebereich sind im Wahlprogramm des neu gewählten US-Präsidenten aber vage geblieben.”

Was die Frage nach US-VC-Kapital für heimische Startups betrifft und ob eine Verlegung des Hauptsitzes in die USA wichtiger wird, gilt weiterhin, dass die meisten VCs dort nach einem gewissen Muster agieren und gerade in den letzten Jahren die Kriterien für ein Investment noch strenger geworden sind, wie der Wirtschaftsdelegierte erklärt.

Delaware Flip

“Wichtig ist, ob es bereits eine Niederlassung und erste Kunden in den USA gibt. Ebenfalls relevant ist die Bereitschaft von Startups den Standort zu wechseln bzw. ‘Intellectual Property Rights’ in die USA zu übertragen”, erklärt er. “Hier spricht man vom sogenannten ‘Delaware Flip’.”

Exkurs: Der “Delaware Flip” ist eine Strategie für nicht US-Unternehmen, um Venture-Capital-Investitionen aus den USA anzuziehen, sowie um Steuervorteile und eine bessere Regulierung zu erhalten. Im Herbst 2023 haben in Delaware laut dem “Delaware Division of Corporations: 2023 Annual Report” mehr als zwei Millionen Unternehmen (bei einer Million Einwohner:innen) den Bundesstaat als ihren Firmensitz angeben (Postkastenfirmen eingerechnet). Mehr als 66 Prozent der Fortune-500-Unternehmen haben Delaware als ihren rechtlichen Sitz gewählt. Der US-Bundesstaat gilt allgemein als Steueroase.

Ohne US-Niederlassung kein Kapital

Um zu den US-VCs zurückzukehren, ist zu sagen, dass die Anzahl von amerikanischen Venture Capitalists, die in europäische Startups ohne Niederlassung in den USA investieren, verschwindend gering ist.

“Gleichzeitig verfügen aber auch viele amerikanische VCs über europäische Ableger, die auch in rein europäische Startups investieren. Dennoch sind die zu erreichenden Bewertungen in den USA viel höher und laut Forbes liegen die Investments zugunsten amerikanischer Startups bei 5:1 im Vergleich zu Europa. Gerade hier kann das WKÖ-AußenwirtschaftsCenter in San Francisco bzw. Open Austria eine zentrale Hilfestellung für österreichische Startups bieten: von der Beratung zum richtigen Setup für den Markteintritt zu der Vernetzung mit potenziellen Partnern bis hin zur Teilnahme an der GoUSA 2025 – unserer Startup Landing Zone, wo wir Startups auf einen möglichen US-Markteintritt vorbereiten”, so Dobesberger weiter.

Trump startet neues Gremium unter Elon Musks Führung

Was Elon Musks Rolle in der künftigen politischen Führung der USA betrifft, weiß man aktuell, dass “president-elect” Donald Trump bereits angekündigt hat, den Space X-Founder zum Co-Vorsitzenden eines neuen Gremiums namens “Department of Government Efficiency” zu gründen. Zweiter Co-Vorsitzender soll Vivek Ramaswamy sein, der ursprünglich einer der republikanischen Präsidentschaftskandidaten war.

“Dieses Gremium ist nicht offiziell Teil der Regierung, sondern soll diese von außen beraten und eine unternehmerische Sichtweise auf die Regierungsarbeit bringen”, sagt Tomás. “Da es sich um ein völlig neues, erst zu kreierendes Gremium handelt, kann der Einfluss, den es haben wird, noch nicht vollständig abgeschätzt werden. Die Amtseinführung der neuen Administration erfolgt am 20. Jänner. Alle Informationen und Ankündigungen, die wir in der jetzigen Übergangsphase hören, sind als solche zu betrachten. Erst nach der Amtseinführung kann die neue Administration Vorhaben realisieren. Danach haben wir das Gesamtbild.”

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AI Summaries

Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Artikel selbst gibt keine direkten Hinweise auf gesellschaftspolitische Auswirkungen. Es handelt sich um eine Berichterstattung über eine Unternehmensinsolvenz und Eigentümerwechsel bei einem Startup. Mögliche gesellschaftspolitische Auswirkungen könnten jedoch sein, dass das Versagen des Startups Auswirkungen auf die Investoren, die Arbeitnehmer und die Wirtschaft vor Ort haben könnte. Es könnte auch Fragen zu Investitionen, Unternehmertum und der Stabilität von Startups im Allgemeinen aufwerfen.

Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Artikel berichtet über die Insolvenz des Tiroler Startup-Unternehmens Secureo, das sich auf den Verkauf von Tresoren und Sicherheitssystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen hat große Investitionen erhalten, konnte aber offenbar seine Verbindlichkeiten in Höhe von 2,4 Millionen Euro nicht begleichen. Trotzdem wurde ein Sanierungsverfahren beantragt, um das Unternehmen fortzuführen. Diese Insolvenz hat möglicherweise negative Auswirkungen auf die Investoren, Gläubiger und Mitarbeiter von Secureo sowie auf den Ruf des Unternehmens in der Branche.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in könnte der Artikel über die Millionen-Insolvenz bei Secureo für Sie relevant sein, da er möglicherweise Einblicke in die Herausforderungen und möglichen Risiken von Startups im Bereich der Sicherheitslösungen bietet. Der Artikel erwähnt auch Investoren und Eigentümerwechsel, was auf die Bedeutung der Ressourcenbeschaffung und der richtigen Unternehmensführung hinweisen könnte. Darüber hinaus wird erwähnt, dass eine Fortführung des Unternehmens geplant ist, was auf mögliche Chancen für Neuausrichtung oder Sanierung von Startups hinweisen könnte.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Der Artikel informiert über die Insolvenz des Tiroler Startup Secureo, das sich auf den Verkauf von Tresoren und Sicherheitslösungen spezialisiert hat. Es wird erwähnt, dass das Unternehmen in der Vergangenheit mehrere Investoren überzeugen konnte. Die Insolvenz und das beantragte Sanierungsverfahren könnten Auswirkungen auf bestehende Investitionen haben und sollten als potenzielles Risiko für Investoren betrachtet werden.

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Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

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Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

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Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Die relevantesten Personen in diesem Artikel sind:
  • Richard Leitgeb (Gründer und Co-CEO von Secureo)
  • Rafael Pauley (Co-CEO von Secureo)
  • Caroline Reinalter (neue Eigentümerin von Secureo mit 51% Anteil)
  • Michael Reinalter (neuer Eigentümer von Secureo mit 49% Anteil)
  • Hans Peter Haselsteiner (Investor, beteiligt über die Beteiligungsgesellschaft ZMH seiner Familienprivatstiftung)

Secureo: Millionen-Insolvenz bei Tiroler Security-Marktplatz-Startup

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • Secureo
  • aws Gründerfonds
  • Peak Pride
  • Hans Peter Haselsteiner (über die Beteiligungsgesellschaft ZMH seiner Familienprivatstiftung)
  • VPS GmbH
  • Caroline Reinalter
  • Michael Reinalter
  • Kreditschutzverband KSV1870

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