03.08.2017

Schweizer PostFinance steigt bei Wiener FinTech Wikifolio ein

Die Schweizer Post-Tochter PostFinance erwirbt für einen nicht genannten Betrag 11 Prozent der Wiener Social Trading Plattform Wikifolio.
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(c) Martina Draper: Wikifolio CEO Andreas Kern

Wie das Wiener FinTech Wikifolio heute bekanntgab, konnte es in einem Second Closing die Schweizer Post-Tochter PostFinance AG als Investor gewinnen. Für einen nicht genannten Betrag gehen demnach elf Prozent des Unternehmens an Schweizer Marktführer im Bereich Zahlungsverkehr. Die PostFinance betreut rund drei Millionen Kunden. Davon sind 1,7 Millionen Online-Kunden. “Ein entscheidendes Etappenziel der PostFinance ist, bevorzugte Partnerin im Bereich der digitalen Geldanlage zu werden. Mit der Beteiligung an von wikifolio.com sind wir dem einen Schritt näher­gekommen“, sagt Jens Schulte, Leiter Corporate Ventures von PostFinance. Wikifolio zeige, wie man durch ein transparentes digitales Angebot eine wachsende Anlegerschicht für Aktien-Investments begeistern kann.

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PostFinance auch als Mitglied für Partner-Ökosystem

Man habe PostFinance nicht nur als Shareholder, sondern auch als Mitglied für das Partner-Ökosystem gewonnen, sagt Wikifolio Founder und CEO Andreas Kern. Wikifolio stehe als führende europäische Online-Plattform für Handelsideen von privaten Tradern und professionellen Vermögens­verwaltern für die Demokratisierung der Geldanlage. Die Social-Trading Plattform gibt es bereits seit fünf Jahren. Dem Start 2012 in Deutschland folgte 2013 der Eintritt in den österreichischen Markt. Seit 2015 ist die Plattform auch für Schweizer Kapitalanleger und Trader verfügbar.

Bisher 13 Milliarden Euro abgewickeltes Volumen

Über 18.000 wikifolios, mehr als 6.700 wikifolio-Zertifikate und über 13 Milliarden Euro abgewickeltes Volumen sind nach Angaben des Unternehmens in dieser Zeit erreicht worden. Ein guter Teil der Handelsideen weise mittlerweile einen Track-Record von mehr als drei Jahren vor. Basierend auf Kundenorders zählen wikifolio-Zertifikate zu den meistgehandelten Produkten im Segment „Index- und Partizipationszertifikate“ an der Börse Stuttgart (EUWAX). Trader können ihren Track-Record in Musterdepots u.a. in Schweizer Franken aufbauen. Hierfür steht ihnen ein Angebot von mehr als 250.000 Aktien, ETPs und strukturierten Produkten von UBS, HSBC, Société Générale sowie von Lang & Schwarz zur Verfü­gung. Die Währung für Investitionen in wikifolio-Zertifikate ist aktuell der Euro. Man arbeite aber derzeit an einer Lösung, um die besicherten Wertpapiere auch in Schweizer Franken zu notieren. (PA/red)

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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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