12.07.2017

Schrott24 zerlegt Regierungsflugzeug

Das Grazer Startup Schrott 24 hat ein ehemaliges Regierungsflugzeug zerlegt. Das ergab 100 Tonnen Aluminium, Titan, Kupfer und Stahl.
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Der Schrotthandel gilt generell als verstaubte Branche. Doch Disruption gibt es überall – sogar im Altstoff-Business. So möchte etwa die digitale Plattform Schrott24 den Handel mit Altmetallen und Schrott transparenter macht und kundenorientiert gestalten. Jüngster Coup des Startups aus Graz ist die Verschrottung des ausgemusterten Airbus A310 der belgischen Regierung in Kooperation mit dem slowakischen “Flugzeugzerleger” Firefly Aircraft Salvaging. Mehr als 100 Tonnen Aluminium, Titan, Kupfer und Stahl mit einem hohen fünfstelligen Marktwert gingen aus dem Projekt hervor.

Flugzeuge und Brücken

„Wir bekommen immer wieder Anfragen für Großprojekte wie Industrieanlagen oder komplette Brücken. Auch die Optimierung des Schrotterlöses großer Produktionsbetriebe ist „daily business“, aber Flugzeuge sind doch etwas ganz Besonderes“, sagt Jan Pannenbäcker, CEO und Co-Founder von Schrott24. „Die Verkäufer von derart großen Schrottmengen wie ganzer Flugzeuge oder Brücken finden über unsere starke Onlinepräsenz und unserem mittlerweile sehr guten Ruf zu uns. Da Schrott24 die einzige Online-Plattform in der Altmetall-Branche ist, verzeichnen wir verstärkt Aufträge für Großprojekte“, erklärt er. „Wir matchen die Mengen der angebotenen Metalle europaweit mit der aktuellen Nachfrage von Werken, Recyclern, Schrotthändlern und auch Speditionen für die notwendige Logistik, um immer das beste Angebot finden zu können.“

Transparenz und Schnelligkeit

Das Gros des Umsatzes von Schrott 24 machen aber kleinere und regelmäßige Aufträge von Gewerbebetrieben oder privaten Haushalten aus. Wobei „Kleinaufträge“ relativ zu sehen sei: Bis zu vier Tonnen Buntmetall werden in der Regel direkt auf der Plattform verkauft, für größere Tonnagen erstellen Experten individuelle Angebote, da so besser auf die spezifischen Anforderung in der Abwicklung und Logistik eingegangen werden kann. „Damit sind wir nicht nur sehr transparent, sondern auch unheimlich schnell in der Abwicklung“, sagt Pannenbäcker.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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