13.02.2019

SchoolFox: Mitteilungsheft-App nach 2M2M-Deal an allen NÖ-Pflichtschulen

Das Wiener Startup SchoolFox, das seinen Sitz am A1 Startup Campus hat, digitalisiert mittels App die Kommunikation zwischen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern in mehr als 40 Sprachen. In Niederösterreichs Pflichtschulen ist das Service nun flächendeckend verfügbar.
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SchoolFox - Rollout an allen niederösterreichischen Pflichtschulen
(c) A1/APA-Fotoservice/Hörmandinger: Das SchoolFox-Team

250.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile – das war der Deal, den das Wiener Startup Schoolfox in der gestern ausgestrahlten Episode der Puls4-Show “2 Minuten 2 Millionen” mit Impact Investor Martin Rohla aushandelte. Das Startup bringt mit seinem “digitalen Mitteilungsheft” die Kommunikation zwischen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern in eine App. Punkten konnte es bei Rohla auch mit dem Plan, übergeordnete Institutionen wie Landesschulräte dafür zu gewinnen, die Nutzung flächendeckend zu “verordnen”. Ein erster Schritt in diese Richtung ist nun gelungen. Seit kurzem ist die Premium-Version von SchoolFox für alle rund 1000 Pflichtschulen in Niederösterreich offiziell kostenlos verfügbar.

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SchoolFox: 3 Stunden Verwaltungsarbeit pro Woche sparen

Bisher war die App bereits an rund 2500 Schulen im Deutschsprachigen Raum im Einsatz. Man war dabei bislang aber von ambitionierten LehrerInnen und DirektorInnen abhängig. An vielen der genannten Schulen nutzen nur einzelne Klassen das Service. Rund 100.000 Euro Jahresumsatz konnten damit zuletzt erzielt werden. Der flächendeckende Rollout in Niederösterreich stellt für das Startup, das seinen Sitz am Wiener A1 Startup Campus hat, also einen enormen Schritt dar. Durchschnittlich rund 20.000 Seiten Papier pro Schule pro Jahr und drei Stunden Verwaltungsarbeit pro LehrerIn pro Woche könne man mit der App sparen, heißt es von SchoolFox.

A1 als mächtiger Vertriebspartner

“SchoolFox setzt an einem Problem an, das alle Eltern kennen. Die Lösung des analogen Zettel Wirrwars gelingt den drei Gründern in beeindruckend effizienter Weise”, kommentiert Thomas Arnoldner, CEO A1 Telekom Austria Group. Seit vergangenem Herbst hat das Startup seinen Sitz im A1 Campus im 20. Wiener Bezirk. A1 hat die App in ihr Produktportfolio für Schulen aufgenommen und vertreibt sie gemeinsam mit dem “A1 Service Netz Schule” und dem “A1 WLAN in Schulen” an Schulverwaltungen und Kommunen. Man wolle mit A1 die Expansion in sämtlichen Footprint-Ländern des Telekom-Konzerns forcieren, sagt SchoolFox Co-Founder Julian Breitenecker.

SchoolFox Co-Founder David Schalkhammer (u.a.) im Video-Talk am A1 Startup Campus

Wir digitalisieren Österreich: Live vom A1 Startup Campus

Wir digitalisieren #Österreich: Live vom A1 Start Up Campus zum Thema Digitalising Economy & Society mit Markus Bernhart, dem Co-Founder von ready2order, David Schalkhammer, dem Co-Founder von SchoolFox und Bernhard Aufreiter, dem Co-Founder von Mopius, über ihre Milestones, Expansion, Skalierung uvm.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 27. November 2018

Geschwindigkeit als Trumpf

Kernfunktion der App ist das Versenden von Mitteilungen zwischen den Eltern und LehrerInnen mit Dokument- oder Fotoanhängen und die Bestätigung dieser Meldungen in digitaler Form. So haben LehrerInnen stets den Überblick, welche Eltern die Nachricht tatsächlich zur Kenntnis genommen haben und welche nochmals erinnert werden wollen. Da die Messages in Echtzeit übertragen und sofort gelesen werden, können kurzfristige Änderungen des Stundenplans oder Terminverschiebungen einfach übermittelt werden.

“Gerade in Patchwork-Familien ist das Teilen von Terminen bzw. Kalenderexport und Schulinfos essentiell, was zu analogen Zeiten sehr umständlich war”, heißt es in einer Aussendung. Ein Notfallprofil, die Terminkoordination von Elternsprechtagen und Schulveranstaltungen, Hausaufgaben-Übersicht, die Verwaltung von Abwesenheiten, Umfragen und viele andere Funktionen runden das Service ab. In Zukunft soll auch ein Payment-Dienst integriert werden, um etwa die Bezahlung von Klassenfahrten angenehmer zu gestalten.

40 Sprachen als Intergrations-Enabler

Die SchoolFox-App kann die Kommunikation automatisch in mehr als 40 Sprachen übersetzen. “Bisher blieben Familien mit nichtdeutscher Muttersprache auf Grund der Sprachbarriere oftmals aus dem Schulleben ausgeschlossen. Nun kann ohne Probleme zwischen LehrerInnen und Eltern mit Migrationshintergrund kommuniziert werden”, heißt es vom Startup. Auch die Integration in den Klassenelternkreis fiele dadurch leichter.

Keine Werbung in der App

Auch mit dem Business-Modell will man sich klar abheben. “Im Gegensatz zu den etablierten aus den USA stammenden Messenger-Diensten für den Privatgebrauch finanziert sich SchoolFox nicht durch Werbung oder die Nutzung von Daten oder Telefonbuchkontakten”, heißt es vom Startup. Dennoch ist die Basisversion der App kostenlos. Die Plus-Version mit vielen wichtigen zusätzlichen Funktionen ist kostenpflichtig, “aber mit 1,49 Euro pro Schüler und Semester für alle Schulen leistbar”. Der Schulerhalter, der Elternverein oder die Schule selbst bezahlen für die Schüler, die über SchoolFox organisiert werden, für Lehrerinnen “ist und bleibt” die App kostenlos.

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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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