01.11.2015

Scheitern erlaubt: Aus diesen Fehlern haben junge Millionäre gelernt

Auch Millionäre haben klein begonnen. Der Weg zur ersten Million war meist alles andere als geradlinig. Nachfolgend geben junge Millionäre Einblick in eine Zeit, als sie noch keinen großen Reichtum hatten und woran sie fast gescheitert wären.
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Entrepreneure können aus den Learnings anderer viel lernen.

“Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert”, das wusste schon der geniale Physiker Albert Einstein. Das Scheitern und Fehler machen gehört auch im Startup-Leben dazu: Oft lernt man erst aus seinen Misserfolgen, wie man es richtig macht.

Max Mullen ist der Gründer von Instacart. Das im Jahr 2012 gegründete Startup mit Sitz in San Francisco liefert Einkäufe direkt nach Hause. “Am Anfang sagte mir jeder, dass es niemals funktionieren wird”, sagt der 29 Jährige Entrepreneur.com. Er wusste, dass es mehrere Startups bereits probiert hatten und gescheitert waren, aber “Menschen shoppen die ganze Zeit und daher gibt es hier ein offensichtliches Problem, das es zu lösen gilt.”

(Im Übrigen verfolgen momentan auch Wiener Startups ähnliche Ideen: Zuper liefert dir deine Einkäufe vor die Haustür – wie auch der Online-Supermakt Yipbee)

(c) TwitterGleich zu Beginn schafften es Mullen und sein Partner große Kooperationen zu schließen: Lokale Einkaufsmärkte und über 7000 “Shopper”, die schönes Obst und den richtigen Wein kauften. Das Team startete ohne Fremdfinanzierung und hatte seit dem Start ein unglaubliches Wachstum.

Schon im Jahr 2010 hatte Max Mullen versucht, mit einem Social Network names Volly erfolgreich zu werden. Doch schon nach einem Jahr musste er sich eingestehen, dass er gescheitert war. Sein Learning: “Ich hatte nicht die Leidenschaft dafür. Leidenschaft ist es, die dich hartnäckig bleiben lässt und die Dringlichkeit einer Sache verstehen lässt. Ohne dieser Eigenschaft gibst du auf, wenn du auf ein Hindernis stößt. Ich habe realisiert, dass es, wenn ich nicht leidenschaftlich für etwas brenne, die Sache nicht wert ist. Ich brenne für Instacart und wie man sieht, ist das Unternehmen erfolgreich.”

Die Management-Position will gelernt sein

Emily Weiss ist die Gründerin des Beauty-Blogs “Into the Gloss“, wo sie Beautyprodukte unter dem Namen Glossier vertreibt. Und damit ist sie überaus erfolgreich. Die 30 Jährige gibt zu, dass sie einfach zu jung ist, um das Know-How und die Erfahrung eines Managers mitzubringen. Das führte allerdings zu Problemen. “Menschen zu managen habe ich mir ganz anders vorgestellt”, meint sie ehrlich.

IMG_0421-613x408“Ich dachte immer, es geht darum, Menschen richtig zu positionieren – den “perfect fit” für sie zu finden. Dabei musste ich lernen, dass es darum geht, die Menschen von der “perfekten Position” zu lösen. Dann sind sie am produktivsten und hilfreichsten.”

Noch etwas habe sie als junge Managerin lernen müssen: Sie suche nur noch Mitarbeiter für Job-Positionen für die nächsten 18 Monate – nicht mehr für die nächsten drei Jahre. “In der Zukunft werden wir ein komplett anderes Unternehmen als heute sein und die Person, die ich dann brauche, könnte jemand anderer sein, als der, den ich im Moment suchen muss.”

Zu schnell auf den Markt gehen, kann der Todesstoß sein

“Wir haben viele Rückschläge am Weg zum Erfolg gemacht”, meint Austin McChord, der Datto gegründet hat: Das Unternehmen stellt Daten wieder her. “Gerade als unser Unternehmen noch klein war, gab es unendlich viele Herausforderungen und wir haben so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man tun kann.” Er erinnert sich etwa an den Moment, als ein Mitbewerber ein Update auf den Markt brachte. Damals habe das Team alles liegen gelassen und sofort begonnen, an einer Lösung zu arbeiten, um mithalten zu können. 24c20c6

“Schlussendlich war das ein großer Fehler. Wir schufen ein Produkt, das nicht gut funktionierte.” Sie hatten zu wenig an die Kunden gedacht, die sie bereits gewonnen hatten und die nun mit dem fehlerhaften Produkt umgehen sollten. “Fast wären wir deswegen komplett gescheitert.” Doch das Team hatte aus dem Fehler gelernt. Das nächste Produkt wurde ein Verkaufsschlager – bis heute. Rund 80 Prozent des Verkaufs sind dem nachfolgenden Produkt zu verdanken, das kein Schnellschuss war.

“Es ist wirklich wichtig, dass das Produkt ordentlich getestet wurde und sicher funktioniert. Davon hängen unsere Kunden ab – und auch unsere Reputation, die ist schließlich alles. Wenn man etwas verkauft, das nicht vertrauenswürdig ist, kann man den eigenenen Brand komplett ruinieren. Und das kann sehr schnell passieren.” Dies wiederum würde dann zum Scheitern des Business führen.

Scheitern bedeutet eben nicht, komplett aufzugeben. Wichtig ist es, zu erkennen, was schief gelaufen ist und dann daraus zu lernen. Wie man sieht, mussten auch die jungen Millionäre falsche Annahmen korrigieren, bevor sie richtig erfolgreich werden konnten.

Quelle, © Bild 1: Twitter @Max, Bild 2: Emily Weiss, Into the gloss, von Mathea Millman, Bild 3: LinkedIn

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Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt

Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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