30.03.2018

SCARLETRED: Wiener KI-Lösung für Hautuntersuchungen

Das Wiener Health-Startup SCARLETRED bereitet mit Handy-App und Farb-Pflaster den Consumermarkt-Eintritt vor. Das Versprechen: Schnelle und unkomplizierte dermatologische Untersuchungen auf Basis von KI.
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SCARLETRED bereitet mit Handy-App und Farb-Pflaster den Consumermarkt-Eintritt vor.
© SCARLETRED Ende 2018 sollen die Österreicher zuhause ihre Haut analysieren können.

Medizinische Untersuchungen der Haut werden heute beim Arzt und mit subjektivem Blick desselben durchgeführt – oder mit teuren Apparaturen an den Test-Strecken der Pharmafirmen. Das Ergebnis in beiden Fällen: Schlecht vergleichbare, wenig hochwertige Daten und dazu hoher Zeit- und Kostenaufwand. So sieht das zumindest SCARLETRED, jenes Wiener Startup, das mit seiner KI-basierten Technologie Hautuntersuchungen im Business-Bereich, etwa bei klinischen Tests, aber auch im Consumer-Bereich revolutionieren möchte. Augmented Dermatology ist das Schlagwort, das Gründer Harald Schnidar für sich besetzen möchte.

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Mit App und Pflaster zum medizinisch validierten Ergebnis

Die Grundidee von Harald Schnidar scheint einfach: Statt der teuren, unhandlichen Hardware, die bisher in Arztpraxen und Test-Zentren benutzt wurde, um Hautauffälligkeiten zu untersuchen, hält man seine Smartphone-Kamera auf die Stelle und schießt ein Foto. Zuvor hat man noch ein dermatologisches Pflaster angebracht, das den Farbraum klar festlegt. Das Foto wird dann auf die Online-Plattform von SCARLETRED geschickt und dort ausgewertet. Von dort bekommt der Anwender alle Informationen zu der betreffenden Hautstelle.

So einfach die Idee klingt, sie hat eine Entwicklungsphase von vier Jahren hinter sich und wird heute durch mehrere sich stützende Patente in Europa, USA, Kannada, China, Japan und Australien geschützt. Die gesamte Intellectual Property liegt dabei zu hundert Prozent beim Unternehmen. Die Auswertung der Bilddaten basiert dabei auf Künstlicher Intelligenz.

SCARLETRED bereitet mit Handy-App und Farb-Pflaster den Consumermarkt-Eintritt vor.
© SCARLETRED HealthTech-Gründer Harald Schnidar

7 Jahre bis zum Consumer-Produkt

Begonnen hatte alles 2011 mit einer klinischen Arzneimittelstudie des heutigen CEO Harald Schnidar. Nach dem positiven klinischen Proof of Concept 2012 reichte Schnidar seine Erfindung als internationales Patent ein und holte sich eine AWS PreSeed Finanzierung zur Prototypenentwicklung.

2015 wurde das Unternehmen SCARLETRED gegründet und zeitgleich die internationale Vermarktung als Medizinprodukt genehmigt. Das mittlerweile bereits mehrfach und international für seinen Innovationscharakter ausgezeichnete Unternehmen ist seit Mitte 2016 über eine mit 800.000 Euro dotierte AWS Hochtechnologie-Finanzierung unterstützt, das Team seit 2011 auf 12 Personen angewachsen.

SCARLETRED: Von B2B zu B2C

Das Kern-Produkt von SCARLETRED wird sein März 2016 an Biopharma-Unternehmen für klinische Studien vertrieben – L‘Oréal oder Henkel zählen zu SCARLETRED-Kunden. Dabei wurde heuer von einem projektbasierten Business-Model auf Software as a Service (SaaS) umgestellt. „Die ganz großen Skaleneffekte” erwartet sich Gründer Schinder allerdings erst im Consumer-Markt.

SCARLETRED bereitet mit Handy-App und Farb-Pflaster den Consumermarkt-Eintritt vor.
© SCARLETRED Seit zwei Jahren vereinfacht das Wiener Startup klinische Haut-Tests

2018 für Consumer: So einfach wie ein Thermometer

Als nächster Schritt ist der Eintritt in den Consumer Markt geplant. Erste Produkte sollen noch 2018 auf den Markt gebracht werden. “Unser Produkt ist in der Handhabung vergleichbar mit der eines Thermometers, nur anstelle von Hauttemperatur misst unsere App Hautfarben und liefert Zahlen zur Größe und zeitlichen Veränderung der untersuchten Hautregionen”, erklärt Harald Schnidar.

Für den Endverbraucher soll die Software auf einzelne spezialisierte Apps für das Self Monitoring verteilt werden – zum Bespiel für Akne oder Wundanalyse. Jede App wird kostenlos zu haben sein. Ein Starter-Kit, das Analyse-Pflaster in mehreren Größen enthält, wird online bestellbar sein. “Derzeit suchen wir Vertriebspartner, damit unsere Kunden die Pflaster dann in den Apotheken kaufen können.”

Für die geplante Consumermarkt-Einführung im vierten Quartal 2018 zeigt sich Schnidar optimistisch: “Unser Produkt ist international einzigartig. Es gibt kein ähnlich weit entwickeltes Medizinprodukt auf dem Markt mit welchem nachhaltig Milliarden an Kosten im Gesundheitsbereich eingespart werden.”

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Das Klimaschutzministerium (BMK) zeichnete am Montag, den 21. Oktober 2024, im Rahmen des fünften DECA Energieeffizienzkongresses 15 heimische Betriebe und 4 Beratungsunternehmen für ihr außerordentliches Engagement in Sachen Klimaschutz aus.
BMK Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und FEBA CEO Eva Kleiner (c) Peter Griesser, klimaaktiv

Bestattungen und Einäscherungen gehören zu den ältesten Gewerben. Während in anderen Industrien bereits Schritte zur Dekarbonisierung unternommen wurden, fehlt es in der Bestattungsbranche jedoch in der Regel an gezielten Maßnahmen. Anders möchte es das 2018 gegründete Unternehmen FEBA-Feuerbestattungen machen, das bewusst auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion setzt.

Die Motivation dahinter liegt vor allem an Gründerin Eva Kleiner und ihrem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Sie hat das Krematorium im niederösterreichischen Neustift-Innermanzing gegründet – zusammen mit ihrem Vater Stefan Kleiner, der langjährige Erfahrung als beamteter Umweltanalytiker mit sich bringt. Letzte Woche erhielt das Unternehmen für ihr Engagement in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz eine Auszeichnung des Klimaschutzministeriums.

Nachhaltige Ziele

Mit der Auszeichnung als Vorzeigebetrieb des Klimaschutzministeriums, ging FEBA nun eine Partnerschaft mit Klimaaktiv ein. “Mithilfe des Monitoring-Tools von Klimaaktiv versuchen wir nun gemeinsam unsere Ziele zu erreichen. Besonders in Bezug auf unsere Energieeffizienz”, sagt Eva Kleiner. Sie orientiert ihr Unternehmen energiepolitisch an den Klimaschutzzielen 2030 – im ihrem Fall auf die Optimierung im Energieverbrauch.

“Österreichweit sind wir die Ersten die auf alternative Brennstoffe wie Wasserstoff umsteigen können”, sagt Kleiner. Um für die Wasserstofftechnologie gerüstet zu sein, habe man zusätzlich 300.000 Euro investiert. “Allerdings ist dessen Produktion noch nicht klimaschonend, weshalb wir aktuell darauf verzichten”, so Kleiner.

Erst im August dieses Jahres wurde im Krematorium ein zweiter Ofen in Betrieb genommen, für welchen die Familie 1,7 Millionen Euro investierte. Bei knapp 15 Einäscherungen pro Ofen täglich kommt der Betrieb nun auf fünf statt 30 Kubikmeter Gas. “Wenn wir in Zukunft im Schichtbetrieb fahren, würden wir theoretisch überhaupt kein zusätzliches Gas mehr verbrauchen, da dann beiden Öfen konstant ausreichend Wärme speichern”, meint Kleiner, “je mehr wir also Einäschern, umso weniger Gas brauchen wir.”

Zudem hat der Betrieb die Nachbrennungstemperatur von 850 auf 750 Grad gesenkt, wodurch laut Kleiner bis zu 50 Prozent des Gasverbrauchs eingespart werden – das wirkt sich auch auf die CO2 Emissionen aus.

Kleiner erwartet sich durch weitere Energieeffizienz nicht nur Kosteneinsparungen, sie hofft, mit ihrem Wirken auch weitere Betriebe zum nachhaltigen Wirtschaften motivieren zu können.

Familienunternehmen mit junger Geschichte

“Ein Unternehmen, also frisch gegründet in der Familie gibt es eigentlich nicht so oft. Die meisten Familienunternehmen sind bereits 100 Jahre alt”, meint Eva Kleiner. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Prokuristin gewerberechtliche Leiterin des Krematoriums, sowie sie die Kundenaquise und Betreuung betreibt. Zuletzt wuchs das Familienunternehmen mit Einstieg ihres Bruders.

In Österreich habe man laut Kleiner aktuell eine Einäscherungsrate von rund 30 Prozent. Je nach Bundesland variiert dieser jedoch stark. Für Kleiner ist ein eindeutiger Anstieg spürbar. Ihr Betrieb kommt jährlich auf rund 4.500 Einäscherungen, wobei sie sich 2025 über 5.000 erwartet.

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