11.07.2023

Savd: Wiener Videodolmetsch-Startup erhält Großauftrag in Deutschland

Das Wiener Videodolmetsch-Unternehmen Savd wurde vom Land Brandenburg beauftragt, öffentliche Einrichtungen möglichst flächendeckend mit seinem Remote-Dolmetsch-Dienst zu betreuen. Dabei ist lauf Ministerium geplant, über 1.000 öffentliche Einrichtungen im fünftgrößten deutschen Bundesland an den Dienst des Unternehmens anzuschließen.
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Savd, Dolmetschen,
(c) Andreas Neuwirth - Das Dolmetsch-Startup Savd mit nächstem Großauftrag.

Das Videodolmetsch-Startup Savd wurde ursprünglich 2014 in Wien gegründet und hat über die letzten Jahre eine Plattform für Videodolmetscher:innen aufgebaut. Zum Unternehmen gehören u.a. ein Pool von über 300 zertifizierten Dolmetscher:innen, die Übersetzungen in über 50 Sprachen ermöglichen. Die Plattform kommt insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Soziales und der öffentlichen Verwaltung zum Einsatz – brutkasten berichtete.

Nach Lösungen für weibliche Gewaltopfer 2020 und dem Aufstellen von Wachstumskapital in Höhe von drei Millionen Euro 2022 folgt nun mit einem Großauftrag der nächste Schritt.

Savd: 20.000 Dolmetschungen im Monat

Zur Erklärung: Die Anwendung der Dolmetsch-Dienstleistung für Einrichtungen ist bewusst einfach und intuitiv gestaltet. So wird die Software durch Savd zur Verfügung gestellt, über die die Dolmetscher:innen, je nach Sprache, innerhalb weniger Minuten erreicht werden können. Die Voraussetzungen seitens der öffentlichen Hand: eine stabile Internetverbindung und Geräte, die die Remote-Kommunikation möglich machen.

Mittlerweile macht Savd 20.000 Dolmetschungen pro Monat in Österreich und Deutschland und konnte sich nun die Ausschreibung des Landes Brandenburg sichern. Die Einrichtungen decken dabei die verschiedensten Bereiche aus dem öffentlichen Dienst ab, wie beispielsweise Krankenhäuser, Ämter, Beratungsstellen oder auch Frauenhäuser.

Sprachbedarf gestiegen

Aufgrund des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine und der damit einhergehenden Migrationswelle, zählt zum Sprachenbedarf neben Arabisch, Türkisch und vielen anderen Sprachen, insbesondere auch Ukrainisch, so das Savd-Team.

Seit Anfang Juli können sich Einrichtungen in Brandenburg für den digitalen Sprachservice einschreiben. Schätzungsweise werden über 1.000 Institutionen erwartet.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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