28.09.2021

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

Nächster Meilenstein für die schlaue Mülltonne ANDI: Die digitale Lösung im Bereich bedarfsgerechte Entsorgung, die gemeinsam mit dem steirischen Startup Sloc entwickelt wurde, konnte beim pandemiebedingt vor Kurzem nachgeholten futurezone Award 2020 in der Kategorie Internet of Things - powered by A1 - einen Preis abräumen. Brutkasten Wirtschaft bat Saubermacher-CEO Ralf Mittermayr zum Gespräch.
/artikel/saubermacher-zotter-high-tech-sensoren-steirisches-startup-sloc
Saubermacher
© Saubermacher/ pixelmaker

Das Entsorgungsunternehmen Saubermacher treibt seine Vision Zero Waste kontinuierlich voran. Im Jahr 1979 von Hans und Margret Roth gegründet, ist die Familie Roth bis heute Haupteigentümer des Umweltpioniers, der sich mit Fokus auf Forschung und Entwicklung, digitale Innovationen und langfristige Partnerschaften einer nachhaltigen Wirtschaft sowie bedarfsgerechten Lösungen verschrieben hat.

Einer dieser Partner ist der Schokoladenhersteller Zotter – die Kooperation der beiden Unternehmen besteht seit 1999. Im Frühjahr 2019 wurde diese mit dem Einzug der Digitalisierung in der Abfallwirtschaft bei Zotter auf ein neues Level gehoben, für die es eben jetzt den futurezone Award 2020 gab. Dieser prämiert die innovativsten heimischen Hightech-Ideen und -Projekte des Vorjahres.

Saubermacher ist laut eigenen Angaben das nachhaltigste Entsorgungsunternehmen weltweit. 2018, 2019 und 2020 wurde der Betrieb von GRESB, dem führenden Bewertungssystem zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance von Immobilienunternehmen, ausgezeichnet.


Herr Mittermayr, wie funktioniert ANDI in der Praxis?

Mit dem High-Tech Sensor ANDI, das steht für Automatisch-Nachhaltig-Digital-Innovativ, der in den Abfallbehältern für Gewerbemüll eingebaut ist, wird die Abfallentsorgung vollautomatisch durchgeführt. ANDI meldet volle Behälter an das Kundenportal von Saubermacher, das die Entleerung der Behälter organisiert.
Wir setzen seit vielen Jahren auf digitale Lösungen und entwickeln diese auch aktiv mit Partnern. Im Bereich der bedarfsgerechten Müllentsorgung kooperieren wir zum Beispiel mit dem steirischen Startup SLOC, das hierfür spezielle Sensoren entwickelt hat. Und wir freuen uns natürlich immer, wenn wir Unternehmen für diese Lösungen begeistern können.

Sloc Sensoren
© Sloc/Saubermacher

Bei Zotter ist Ihnen das offenbar gelungen?

Ja, Zotter ist ein langjähriger Kunde seit 1999 und wir sind proaktiv mit diesem Projekt auf das Management zugegangen. Seit dem Frühjahr 2019 nutzt das Unternehmen diese Lösung nun, was uns sehr freut. Denn Zotter entsorgt jährlich viele Tonnen Abfälle über uns. Vom Gewerbeabfall, über Altpapier, Kartonagen und Glas bis zu Leichtverpackungen, Küchen- und Speiseabfällen, aber auch Metallverpackungen und Fettabscheider-Inhalten reicht die Palette. Detailzahlen können wir nicht nennen.

Welche Vorteile ergeben sich aus der Zusammenarbeit sowohl für Saubermacher, als auch für Zotter?

Der Vorteil für Zotter: Es werden nur mehr bedarfsgerechte Abholungen durchgeführt. Dadurch entstehen viele Vorteile: Zeitersparnis durch automatisierte Abläufe, Kostenminimierung durch mehr Effizienz, höhere Transparenz durch punktgenaue Abrechnung, keine überfüllten Behälter und saubere Müllsammelstellen. Bei Zotter konnten die Entleerungen beispielsweise um 30 Prozent reduziert werden.
Das ist aber nicht alles, denn mit Hilfe der Informationen von ANDI können auch Behältergrößen und Stückzahlen individuell optimiert und die Sicherheit im Betrieb – Stichwort Temperaturanstiegserkennung – erhöht werden. Auch die Umwelt profitiert: Durch die optimierten Transportwege wird viel weniger CO2 und Lärm erzeugt.
Für Saubermacher ist die Zusammenarbeit mit Sloc ebenfalls von Vorteil, denn durch die bedarfsgerechte Abholung gemäß Füllstand sparen wir die Abholung von halbleeren Behältern ein und gewinnen an Effizienz und Transparenz.

Und konnten Sie bereits weitere Unternehmen und Branchen von ANDI überzeugen?

Ja. Mittlerweile ist ANDI auch bei zahlreichen anderen Kunden mit unregelmäßigem Abfallaufkommen im Einsatz. Bei Industrie – hier bringt ANDI zum Beispiel viele Vorteile in der innerbetrieblichen Müllsammlung mit sich – und Gewerbe aber auch bei Kommunen wie Freizeitanlagen und öffentlichen Sammelstellen in Einsatz. Das Tolle ist, dass die Lösung auch bei verschiedenen Abfallarten wie etwa Gewerbemüll, Leichtverpackungen, Aktenvernichtung, ölverunreinigten Betriebsmitteln, etc. und verschiedenen Behältergrößen von 120 bis 1.100 Litern sowie auch großen Presscontainern Anwendung findet.

Saubermacher futurezone-Award
Freuen sich über den IoT-Award: Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher und SLOC-Gründer Alec Essati © Philipp Hutter

Mit welchem Investment ist die Ausstattung der Müllcontainer mit den Sensoren von Sloc verbunden?

Es ist kein Investment mit der Ausstattung auf eine smarte Mülltonne verbunden. Es gibt eine leicht erhöhte Miete für die smarten Behälter und das war’s. Bei der Firma Zotter sind drei solcher Behälter im Einsatz. Wenn man statt einer zweiwöchentlichen Regelabholung pro Jahr nur einmal keine Entleerung benötigt – zum Beispiel wegen saisonaler Schwankung oder Urlaubszeit – hat man die erhöhte Miete schon wieder eingespart.

Welche weiteren Schwerpunkte setzen Zotter und die Saubermacher in Bezug auf die digitale Transformation?

Saubermacher fokussiert schon seit Jahren auf Waste Intelligence, zum Beispiel mit der Plattform wastebox.biz, dem Wertstoffscanner mit Direktfeedback, der Daheim App und vielem mehr. Unser Ziel ist, unseren Kunden Vorteile und Mehrwert zu schaffen, etwa durch Zeitersparnis, Effizienzsteigerungen, eine bessere Mülltrennung, Transparenz und dergleichen. Gleichzeitig haben wir auch ein Augenmerk darauf, dass die Umwelt profitiert, zum Beispiel durch Logistikoptimierung mit weniger gefahrenen Kilometern, geringerem Treibstoffverbrauch, höheren Verwertungsquoten, etc.

Vielen Dank für das Interview.

Deine ungelesenen Artikel:
14.11.2024

“Analyser”: Konsortium entwickelt Tool, das bei CSRD und EU-Taxonomie helfen soll

In einem von der FFG geförderten Projekt unter der Leitung von Fraunhofer Austria wird ein Tool entwickelt, das Unternehmen beim Erfüllen der CSRD-Anforderungen unterstützen soll.
/artikel/analyser-konsortium-entwickelt-tool-das-bei-csrd-und-eu-taxonomie-helfen-soll
14.11.2024

“Analyser”: Konsortium entwickelt Tool, das bei CSRD und EU-Taxonomie helfen soll

In einem von der FFG geförderten Projekt unter der Leitung von Fraunhofer Austria wird ein Tool entwickelt, das Unternehmen beim Erfüllen der CSRD-Anforderungen unterstützen soll.
/artikel/analyser-konsortium-entwickelt-tool-das-bei-csrd-und-eu-taxonomie-helfen-soll
Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum Saubermacher & Zotter auf High-Tech-Sensoren des steirischen Startups Sloc setzen