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Für die Errichtung und Sanierung von Gebäuden und Infrastruktur wie etwa Brücken und Tunnel ist Zement ein unverzichtbarer Bestandteil. Die Produktion verursacht allerdings erhebliche Treibhausgasemissionen und ist sehr energieintensiv.
Abhilfe schaffen sogenannte Ersatzbrennstoffe (EBS), die mittels spezieller Verfahren aus Abfall hergestellt werden. Verarbeitet werden dafür nur Abfälle, die derzeit (noch) nicht recycelt werden können. In Österreich zählen Saubermacher und der Zementhersteller Holcim in diesem Bereich zu den Pionieren. Bereits 2002 gründeten sie dafür ein Joint Venture namens ThermoTeam mit Sitz in Retznei in der Steiermark.
Die Bilanz des Joint Ventures
Beide Unternehmen zogen am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien Bilanz. Seit der Gründung des Joint Ventures wurden am Standort in der Steiermark rund 1,5 Millionen Tonnen an Ersatzbrennstoffen hergestellt. Dies führte zu einer CO2-Einsparung von insgesamt 1,2 Millionen Tonnen CO2. Zudem wurden 1,4 Millionen Tonnen an Steinkohle substituiert und der Abbau von bis zu 320.000 Tonnen mineralischer Rohstoffe, wie beispielsweise Kalkstein, vermieden.
Die EBS von ThermoTeam nutzt u.a. das Holcim-Zementwerk Retznei. Dank eines Förderbandes zwischen den beiden Fabriken sind keinerlei LKW-Transporte dafür nötig. “Die EBS-Substitutionsrate im Werk Retznei liegt bei über 95 Prozent und damit weit über dem Österreich-Durchschnitt von mehr als 80 Prozent oder dem EU-Durchschnitt von über 40 Prozent“, so Berthold Kren, CEO Holcim Österreich.
Neuer Saubermacher Standort in Graz-Puntigam
Um künftig noch mehr recycelte Wertstoffe an die Bauindustrie liefern zu können, hat Saubermacher eine niedrige sechsstellige Summe in einen neuen Standort in Graz-Puntigam investiert. Seit April 2023 bereitet das Unternehmen dort mit mobilen Brechanlagen unterschiedliche mineralische Abfälle auf und liefert sie als Rohstoff an den Bausektor zurück. Aufbereitet werden beispielsweise Beton, Ziegelschutt und Mörtel. Organische Stoffe oder Problemstoffe wie Asbest zählen nicht dazu.
Ab 2024 sollen zusätzlich 10.000 Tonnen Recyclingrohstoffe mineralische Ressourcen in der gleichen Größenordnung im Zementwerk Retznei ersetzen. Ingesamt soll der neue Aufbereitungsstandort über ein Aufbereitungsvolumen von jährlich rund 100.000 Tonnen verfügen.
Tipp der Redaktion
Anfang 2023 startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarme Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft – darunter auch über das Thema Batterierecycling.