14.03.2024

sanSirro: Steirisches Startup holt Investment und entwickelt Kampfanzug mit Rüstungskonzern

Das steirische Startup sanSirro kündigt neue Investments an. Das Timing ist wohl kein Zufall: Die smarte Kleidung für Sportler:innen soll bald auf militärische Zwecke umgemünzt werden.
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Der neue "Gladius"-Kampfanzug wird mit der QUS-Lösung von Hannes Steiners sanSirro-Startup versehen. (c) sanSirro

Seit seiner Gründung im Jahr 2013 bezeichnete sich sanSirro als Hersteller für Sportbekleidung. Mit der Marke QUS, bei der smarte Kleidung die Körperfunktionen misst, grätscht das steirische Startup nun auch in die Militärbranche. Wurden Kooperationen mit Rüstungskonzernen vor wenigen Jahren noch lieber leise als laut kommuniziert, so stieg seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine mit dem Bedarf nach Sicherheit auch deren Aktienkurs. Und damit auch die Bereitschaft in der Wirtschaft, von einer militärischen Ausrichtung zu profitieren.

QUS-Technologie: Von Laufshirts zu Kampfanzügen

So auch sanSirro. Laut eines Berichts der Kleinen Zeitung habe das südsteirische Startup nun eine Kooperation mit Rheinmetall, Deutschlands größtem Rüstungskonzern, angekündigt: Man arbeite daran, die QUS-Technologie in Kampfanzüge einzubauen. Ab spätestens 2026 soll die mit Sensoren versehene „Gladius“-Kleidung die Vitalfunktionen der Streitkräfte überwachen. Dadurch sorge QUS „für Sicherheit bei denen, die für unsere Sicherheit im Einsatz sind“, so der Claim auf der Website der Marke. Der Fokus beim Online-Auftritt liegt zurzeit aber noch deutlich auf Sport.

Starke sanSirro-Nachfrage seitens Militärbranche

Erfahrungen im Militärbereich hat das Startup bereits vor der Rheinmetall-Kooperation gesammelt. Fast sieben Jahre ist es her, dass ein 19-jähriger Rekrut des Bundesheeres nach einem Geländemarsch an Überanstrengung gestorben ist. Um solchen Fällen vorzubeugen, kündigte das steirische Startup bereits vor einigen Jahren eine Kooperation mit dem österreichischen Bundesheer an. Es ist also nicht das erste Projekt, mit dem die QUS-Technologie im militärischen Bereich eingesetzt wird. Wie die Kleine Zeitung berichtet, würden sich jedoch laut Gründer Hannes Steiner die Anfragen aus dem Militärbereich in letzter Zeit häufen.

Neue Investments bereits in Aussicht

Gleichzeitig fällt auf, dass vonseiten der Kapitalgeber:innen reges Interesse daran herrscht, in sanSirro zu investieren: Seine Series-A-Finanzierungsrunde schloss das Startup mit Investments in Millionenhöhe ab, wie brutkasten berichtete. Nun soll bis Juni eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen werden, die auch bereits vielsprechend verläuft: Als neuer Investor mit an Bord ist Markus Egger, Aspire-Academy-Funktionär und ehemaliger General Manager der Red Bull Fußball-Division. Auf Nachfrage hin kommunizierte sanSirro, dass auch zwei weitere Investmentor:innen bereits unterzeichnet hätten, weitere seien in Aussicht. Genauere Informationen würde das Startup in nächster Zeit veröffentlichen. Bleibt abzuwarten, wie stark es sich in Zukunft noch in die militärische Richtung lehnen wird – und wie Capital Holders darauf reagieren werden.

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Global FinTech Scouts: Das steckt hinter dem neuen RBI-Programm

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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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