12.01.2022

Sanofi Jahrbuch 2021: Fakten, Fake News und E-Health in Zeiten der Pandemie

Bei der Präsentation des Gesundheitsjahrbuchs 2021 stand die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Zentrum: Wie kann man Menschen mit Fakten erreichen und noch besser kommunizieren?
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Präsentation Gesundheitsjahrbuch: (v.l.n.r.) Dr. Rolf Gleißner, Peter Lehner, Sabine Loho, Wolfgang Kaps © Sanofi
Präsentation Gesundheitsjahrbuch: (v.l.n.r.) Dr. Rolf Gleißner, Peter Lehner, Sabine Loho, Wolfgang Kaps © Sanofi
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Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft haben noch nie so eine große Rolle gespielt wie in den vergangenen zwei Jahren. Umso spannender ist heuer die traditionelle Rückschau der Branche im “Gesundheitsjahrbuch” von Sanofi Österreich. Das Buch wird gemeinsam mit der WKÖ herausgegeben und lässt 40 Expert:innen in Gastbeiträgen das Jahr 2021 analysieren.

Zur Präsentation des Jahrbuches im Rahmen eines virtuellen Events stand ein Thema im Zentrum, das in den Zeiten der Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen hat: Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Die habe “mehr Auswirkung auf die Gesundheit als das Gesundheitssystem selbst”, sagte Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich.

“Mit dem Gesundheitsjahrbuch stoßen wir immer wieder aufs Neue aktuelle Themen an, um diese gemeinsam weiter zu gestalten“, sagte Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich und der Schweiz, zum Auftakt. „Im Gesundheitsbereich brauchen wir den Willen zu gestalten und Kooperation. Damit haben wir in den vergangenen Jahren Einzigartiges erreicht und uns zukunftsfit gemacht”.

Defizite bei Gesundheitsdaten

Auch Gleißner sieht “enorme Fortschritte”, etwa in der Telemedizin oder dem e-Impfpass. Er sieht aber auch Defizite, etwa bei Gesundheitsdaten, die dazu beitragen könnten, die Pandemie noch schneller und effizienter zu bekämpfen. Es sind aber nicht nur Daten, die eine große Rolle spielen, sondern gesundheitsrelevante Informationen im Allgemeinen, die einen großen Unterschied machen, wie Umweltmediziner und Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter in seiner Keynote bei der Präsentation des Gesundheitsjahrbuchs betonte.

Transparente und verständliche Kommunikation

“Wir brauchen in der Bevölkerung eine ‘vorsichtige Haltung’ und weder Verharmlosung noch Hysterie”, so Hutter. Wissenschaftlich quantifizierbares Risiko werde subjektiv aber ganz unterschiedlich wahrgenommen und durch soziale Medien würde das noch verstärkt. Schlüsselfaktoren im Kampf gegen die Pandemie seien die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung und eine einfach verständliche Kommunikation seitens der Wissenschaft. In diesem Punkt waren sich auch die Teilnehmer:innen der anschließenden Podiumsdiskussion einig.

“Wir können vieles nicht vorhersagen und müssen das auch offener und transparenter kommunizieren”, sagte Cornelia Lass-Flörl vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Mit ihr diskutierten Barbara Klemensich von der Vinzenz Gruppe, Peter Lehner vom Dachverband der Sozialversicherungsträger und die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz über den Umgang mit der eigenen Gesundheit, mit wissenschaftlichen Fakten, Fake News, E-Health und über die Pflege in Zeiten der Pandemie.

Diskussion zum Gesundheitsjahrbuch 2021: (v.l.n.r.) Sabine Loho, Barbara Klemensich, Cornelia Lass-Flörl, Sigrid Pilz, Peter Lehner © Sanofi
Diskussion zum Gesundheitsjahrbuch 2021: (v.l.n.r.) Sabine Loho, Barbara Klemensich, Cornelia Lass-Flörl, Sigrid Pilz, Peter Lehner © Sanofi

Digitale Kompetenzen steigern

Menschen bräuchten vor allem digitale Kompetenzen, um wissenschaftliche Fakten von Fake News zu unterscheiden, waren sich die Diskutant:innen einig. Darüber hinaus erfordere die Situation nachvollziehbare Maßnahmen, Mut, um die Bevölkerung auch über Unsicherheiten zu informieren sowie einen niederschwelligen Zugang zum Gesundheitswesen.

Besondere Beachtung fand auch das Thema Pflege. Dabei ging es einerseits um die Bedeutung der Pflegerinnen und Pfleger bei der Vermittlung von Gesundheitskompetenz und andererseits um die Schaffung nachhaltiger Lösungen und Perspektiven für den Pflegeberuf.

Über das “Jahrbuch für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft”

Das „Gesundheitsjahrbuch“ bietet seit 2009 jährlich einen kompakten Überblick über die relevanten gesundheitspolitischen und gesundheitswirtschaftlichen Trends und Ereignisse des jeweils vergangenen Jahres. Ein kostenloses Printexemplar des Gesundheitsjahrbuchs 2021 kann via E-Mail bestellt werden: [email protected].

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
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Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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