31.07.2024
SUMMIT-PANEL

Salzburg Summit: Europas Problem mit Kommerzialisierung von Innovationen

Wie ist es um die europäische Innovationslandschaft im globalen Wettbewerb bestellt? Dieser Frage ging am Salzburg Summit das Panel "Unlocking Innovation" nach. brutkasten war vor Ort.
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(c) Salzburg Summit 2024

Europa verfügt über eine starke Forschungslandschaft, dennoch hinkt es bei der Kommerzialisierung von Innovationen im Vergleich zu den USA hinterher. Dieser Umstand ist schon länger bekannt. Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von regulatorischen Herausforderungen bis hin zu einem vergleichsweise geringeren Risikokapitalmarkt.

Das Thema beschäftigt Politik und Wirtschaft gleichermaßen und wurde unter anderem auch am Salzburg Summit diskutiert. Im Rahmen eines Panels gingen dieses Jahr Michael Strugl (CEO Verbund), Hermann Hauser (Co-Founder Amadeus Capital Partners), Katherina Reiche (CEO Westenergie AG) und Ulrich Homann (Microsoft, Corporate Vice President), der Frage nach, welche Herausforderungen Europa im globalen Wettbewerb aktuell bewältigen muss.

Europa ist stark bei Patenten, aber …

Europa hat eine starke Basis im Bereich der Patentanmeldungen und produziert sogar mehr Startups als die USA. Hermann Hauser betonte jedoch, dass es Schwierigkeiten gibt, diese Innovationen in den Markt zu bringen. Besonders die Scaleups stellen ein Problem dar: “Wenn eine Firma in Europa mal gut funktioniert, haben wir selten die Möglichkeit, hunderte Millionen von Euro in sie zu investieren.“ Der European Innovation Council (EIC) ist ein Schritt in die richtige Richtung, um mehr private Investitionen anzuziehen und das Wachstum von Startups zu fördern.

Microsoft investiert 800 Mio. Dollar in der Woche

Ein zentrales Thema des Panels war die Kapitalisierung von Innovationen. Katherina Reiche wies darauf hin, dass Europa oft daran scheitert, Kerninnovationen zu kapitalisieren, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit bedroht. Sie betonte, dass es notwendig sei, mehr Kapital für die Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien zu mobilisieren. Ulrich Homann hob hervor, dass amerikanische Firmen massiv in künstliche Intelligenz (KI) und Rechenzentren investieren, während Europa in diesem Umfang nicht mithält. “Microsoft investiert im Moment 800 Millionen Dollar in der Woche, um AI weltweit aufzubauen“, sagte Homann Und fügte hinzu: “Die USA sind all in, Europa ist nicht all in.”

Hauser für Schaffung eines gemeinsamen Finanzmarkts

Obwohl Europa stark in der Produktion von Startups ist, fehlt es oft an den notwendigen Ressourcen und Strukturen, um diese zu Scaleups zu machen. Hauser erklärte: “Das Problem sind die Scaleups.“ Es fehlt oft an Kapital, um die nächsten Wachstumsschritte zu finanzieren. Die Schaffung eines gemeinsamen Finanzmarktes in Europa könnte hier Abhilfe schaffen und das Wachstum von Technologieunternehmen besser unterstützen. Reiche ergänzte, dass Datenschutzregelungen in Europa oft hinderlich für Innovationen sind und zu Verzögerungen führen, die Europa im globalen Wettbewerb zurückfallen lassen.

Energiewende braucht die Digitalisierung

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion waren die regulatorischen Rahmenbedingungen in Europa rund um die Energiewende. Strugl kritisierte die Fragmentierung der Zuständigkeiten und die mangelnde ganzheitliche Planung. “Innovationen allein sind aber nicht genug. Vielmehr brauchen wir einen integrierten Planungsansatz und klare Rahmenbedingungen, wie wir neue Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette implementieren“, erklärte er. Für die Energiewende braucht es neben dem Netzausbau auch eine umfassende Digitalisierung „Der gesamte Energiesektor steht in der größten Transformation, die er je erlebt hat“, sagte Strugl. Digitale Prozesse seien notwendig, um die Integration erneuerbarer Energien effizient zu managen.


Tipp der Reaktion:

Am Rande des Salzburg Summit haben wir unter anderem mit dem ehemaligen US-Botschafter und Chief Business Officer (CBO) von Tools for Humanity Trevor Traina gesprochen. Das 2019 von Sam Altman gestartete Unternehmen “Tools for Humanity” geht diese Woche in Österreich mit seinem “Worldcoin”-Projekt an den Start – mehr darüber könnt ihr auch hier erfahren.

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Die beiden Co-Founder Maximilian Obwexer, (CEO) und Lukas Waldner (COO) | (c) 21energy

Das Mining von Bitcoins verbraucht eine enorme Menge an Energie. In der Regel geht ein Großteil davon in Form von Wärme verloren. Anstatt diese Wärme ungenutzt zu lassen, gibt es aber mittlerweile Systeme, die sie auffangen und in Heizanlagen integrieren. In weiterer Folge können damit Wohnräume oder industrielle Gebäude beheizt werden.

Eine Lösung dafür kommt auch aus Österreich. Das Innsbrucker Startup 21energy entwickelt und vertreibt Heizsysteme, die Hochleistungscomputer (Bitcoin-Miner) nutzen, um sowohl Wärme als auch Bitcoin zu erzeugen. Das im Oktober 2022 gegründete Unternehmen hat laut eigenen Angaben bereits über 1.000 Heizsysteme europaweit verkauft.

21energy holt sein erstes Investment

Für die weitere Expansion in Europa konnte 21energy nun seine erste Finanzierungsrunde in Höhe von 1,12 Millionen Euro abschließen. Als Investor beteiligt sich die Soveco GmbH, die in Zirl ansässig ist und sich auf High-Performance-Computing spezialisiert hat. Mit der jüngsten Finanzierungsrunde wird das Unternehmen aktuell mit sieben Millionen Euro bewertet.

“Mit diesen Mitteln können wir unsere geplante Expansion in Europa rechtzeitig für die anstehende Heizperiode fortführen und das Marketing entsprechend ankurbeln sowie unsere rasante Entwicklung neuer Produkte & Features beibehalten”; so Maximilian Obwexer, Co-Founder und CEO der 21energy GmbH.

Im Zuge der Expansion möchte das Unternehmen unter anderem einen Fokus auf nordeuropäische Märkte legen. Skandinavien wird aufgrund seiner kühleren Temperaturen und der günstigeren Strompreise als besonders vielversprechend angesehen. Bislang war das Unternehmen vorwiegend im DACH-Raum aktiv.

Startup verzeichnet Umsatzwachstum

21energy konnte laut eigenen Angaben im 1. Halbjahr 2024 bereits über eine halbe Million Euro Nettoumsatz erwirtschaften. Im Vorjahresvergleich steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um das siebenfache. Neben der Entwicklung und dem Verkauf von Heizgeräten verdient das Unternehmen auch mit dem Handel mit Bitcoin-Minern sein Geld.

Die Heizsysteme von 21energy werden vollständig in Tirol assembliert. Die benötigten Bitcoin-Miner-Komponenten werden zum größten Teil aus Asien von entsprechenden Lieferanten bezogen. Zudem kooperiert das Unternehmen mit lokalen Partnern in Tirol, etwa aus der Metallverarbeitung und Ofenproduktion. 21energy selbst verfügt aktuell über acht Mitarbeiter:innen. Derzeit ist das Team auch auf zahlreichen internationalen Veranstaltungen präsent. So war das Startup erst unlängst auf der Bits & Pretzels in München vertreten.


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