26.03.2021

SalsUp: Millioneninvestment für Startup-Mittelständler-Vernetzer

Ein Jahr nach der Gründung holt sich das deutsche Startup SalsUp mit seinem digitalen "Marktplatz für Innovation" ein siebenstelliges Investment.
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SalsUp: Gründer und CEO Bernhard Schindler
(c) SalsUp: Gründer und CEO Bernhard Schindler

Mit dem Startup-Hype vor einigen Jahren kam auch das Thema Corporate-Startup-Collaboration schnell aufs Tapet. Inzwischen beginnt sich aber herumzusprechen, dass es nicht nur für Konzerne, sondern auch für mittelständische Unternehmen sinnvoll ist, mit Startups zusammenzuarbeiten. Während sich jedoch Großunternehmen eigene Startup-Programme leisten, braucht es für Mittelständler Vermittler. Diese Rolle will das deutsche Startup SalsUp mit seinem “Marktplatz für Innovation” einnehmen – der brutkasten berichtete bereits.

SalsUp: Nach einem Jahr bereits 92.000 Startups gelistet

Damit scheint das erst im Februar 2020 gegründete Unternehmen tatsächlich einen Nerv getroffen zu haben. Pro Tag würde sich mittlerweile mehr als 50 Startups auf der Plattform anmelden, insgesamt seien bereits mehr als 92.000 Startups gelistet, heißt es in einer aktuellen Aussendung von SalsUp. Zurückgeführt wird das vor allem auf erfolgreiches Marketing. Gleichzeitig könnten bereits mehr als 4.500 mittelständische Unternehmen auf die Plattform zugreifen. Die Lösung werde von Verbänden und Hochschulen im gesamten DACH-Raum stark nachgefragt. Das Unternehmen mit Sitz in Ergolding (Bayern) beschäftigt schon 60 Mitarbeiter und unterhält Dependancen in Wien, Basel und Brixen.


Event-Tipp: Gemeinsam mit dem brutkasten und der bk-group veranstaltet SalsUp derzeit die digitale Event-Reihe The Grow, wo ebenfalls das Matching von Startups und Mittelständlern im Zentrum steht.


Das Wachstum schlägt sich auch in einer aktuellen siebenstelligen Finanzierungsrunde nieder – der genaue Betrag wurde nicht kommuniziert. Man verdopple damit die Bewertung auf mehr als 7,5 Millionen Euro, heißt es vom Unternehmen. Noch im November sei die Bewertung bei 3,8 Millionen Euro gelegen. “Die fantastische Bewertung von SalsUp nach nur einem Jahr ist ein gigantischer Erfolg”, kommentiert Gründer und CEO Bernhard Schindler.

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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