31.03.2020

saferSUN: 2 Minuten 2 Millionen-Teilnehmer ist nur Vertriebsunternehmen

saferSUN tritt mit seinem UV-Warn-Sticker bei 2 Minuten 2 Millionen an. Das österreichische Unternehmen dahinter (PCS Innovative Solutions GmbH) ist jedoch nur Vertriebsunternehmen für Europa. Entwickelt hat das Produkt das 2014 gegründete kanadische Startup Suncayr.
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saferSUN bei 2 Minuten 2 Millionen - Vertriebspartner von Suncayr
(c) PULS 4/ Gerry Frank - saferSUN bei 2 Minuten 2 Millionen

Das Produkt, dass das Wiener Unterenehmen PCS Innovative Solutions GmbH (an dem laut Firmendaten u.a. Heinrich Prpkop beteiligt ist) unter der Marke saferSUN vertreibt, ist schnell beschrieben. Die Sticker für die Haut werden vor dem Sonnenbaden gemeinsam mit der Haut mit Sonnencreme eingecremt. Abhängig von der UV-Einstrahlung verfärben sie sich, zeigen also die aktuelle Wirksamkeit der Sonnencreme, die mit der Zeit nachlässt. Das soll unter andrem in der Hautkrebs-Prävention helfen. Damit tritt das Team nun bei 2 Minuten 2 Millionen an. Dabei ist eines ungewöhnlich: Die Wiener haben die UV-Schutz-Sticker nicht selber entwickelt. Sie sind nur europäisches Vertriebsunternehmen für das Produkt des 2014 gegründeten kanadischen Startups Suncayr.

+++Live Stream, Porträts und Hintergründe zu 2 Minuten 2 Millionen+++

Promo-Video:

Suncayr-Gründer bei saferSUN als “Entwickler” angeführt

Die Suncayr-Gründer Andrew Martinko, Chad Sweeting und Derek Jouppi werden auf der saferSUN-Page auch als “die Entwickler” angeführt – interessanterweise jeweils mit der Bezeichnung “CEO & Co-Founder”. Sie haben laut dem Portal Crunchbase seit der Gründung insgesamt rund 1,5 Millionen US-Dollar Kapital eingesammelt – zuletzt 2017. Der große Durchbruch blieb Suncayr bislang dem Vernehmen nach verwehrt. Auch internationale Medienberichte über das Unternehmen halten sich in Grenzen.

Wiener besser im Marketing?

Das könnte auch an einer gewissen Schwäche im Marketing liegen. Der Online-Shop der Kanadier ist ausgesprochen simpel gehalten. Angeboten wird nur eine Packungsgröße (12 Stück für rund 12 US-Dollar), eine Sport-Version ist derzeit ausverkauft, wie der Page zu entnehmen ist. saferSUN bietet hier eine deutlich größere Angebotspalette mit starker Preisstaffelung. Auch in der im Verhältnis günstigsten Version (250 Stück) sind noch immer 66 Cent pro Sticker zu bezahlen. Auch die Page des Wiener Vertriebspartners wirkt insgesamt professioneller als jene des kanadischen Produzenten. Vielleicht ist die Franchise-Strategie also die richtige für Suncayr, um international gut zu performen. Wie das Produkt in Österreich – im Speziellen beim 2 Minuten 2 Millionen-Publikum – ankommt, wird sich heute zeigen.

⇒ Zur Page des Wiener Unternehmens

⇒ Zur Page des kanadischen Unternehmens

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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saferSUN: 2 Minuten 2 Millionen-Teilnehmer ist nur Vertriebsunternehmen

  • Die Sticker von saferSUN für die Haut werden vor dem Sonnenbaden gemeinsam mit der Haut mit Sonnencreme eingecremt und verfärben sich, abhängig von der UV-Einstrahlung, zeigen also die aktuelle Wirksamkeit der Sonnencreme, die mit der Zeit nachlässt.
  • saferSUN tritt bei 2 Minuten 2 Millionen an, dabei ist eines ungewöhnlich: Die Wiener haben die UV-Schutz-Sticker nicht selber entwickelt.
  • Sie sind nur europäisches Vertriebsunternehmen für das Produkt des 2014 gegründeten kanadischen Startups Suncayr.
  • Der große Durchbruch blieb Suncayr bislang dem Vernehmen nach verwehrt.

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