07.09.2021

Ryd: BP pumpt 10 Mio. Euro in Tankstellen-App-Startup

Mit der App des Münchner Unternehmens Ryd kann man bei Tankstellen bezahlen. Das überzeugte den Ölkonzern BP, der nun mit seiner Beteiligungsgesellschaft einstieg.
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BP Ventures steigt bei Ryd ein
(c) Adobe Stock - Björn Wylezich

“Tanken und abhauen. Kein olles Anstehen im Shop” – so wird Testimonial Chris auf der Page des Münchner Unternehmens Ryd zitiert. Damit ist die zentrale Funktion der gleichnamigen App bereits beschrieben: Man kann damit auf Tankstellen für Tanken, E-Autos Laden und Waschen bezahlen, ohne den Shop zu betreten.

Die simple Funktion kommt gut an. Mit 3000 Partner-Tankstellen in sieben Ländern sei man bereits das größte B2C-Netzwerk für digitales Tanken in Europa, heißt es vom Unternehmen. Auf der anderen Seite integrieren Autohersteller das Programm als Partner in ihre intelligenten Fahrzeugsysteme. Nun überzeugte man auch den Ölkonzern und internationalen Tankstellen-Betreiber BP. Dieser stieg über seine Beteiligungsgesellschaft BP Ventures mit zehn Millionen Euro beim Münchner Unternehmen ein.

Ryd: Rollout auf BP-Tankstellen startet im vierten Quartal

Mit dem Kapital wolle man die marktführende Position stärken, in neue internationale Märkte wachsen und das Angebot weiter auszubauen, so Ryd. Man ziele dabei auf den Markt für vernetzte Autodaten ab, der Prognosen zufolge bis zum Jahr 2030 weltweit 19 Milliarden Dollar erreichen werde, und auf den Einzelhandelsmarkt für Nicht-Kraftstoffe, der Prognosen zufolge im selben Jahr weltweit 285 Milliarden Dollar erreichen werde. Auch für die Elektrifizierung des Verkehrs will man mit der App, die das Bezahlen fürs E-Auto-Laden ebenso ermöglicht, vorbereitet sein.

BP sei die perfekte Ergänzung zum Netzwerk von Ryd, kommentiert Gründer Oliver Goetz: “BP ist das letzte Stück in unserem Puzzle und vervollständigt unser Ökosystem mit starken strategischen Partnern in allen unseren Geschäftsbereichen: Finanzen, Automobil und Energie”. Im vierten Quartal dieses Jahrs soll der Rollout des Systems auf BP-Tankstellen starten. Alex Jensen von BP umreißt in der Aussendung einen größeren Plan: “Unsere Investition und Partnerschaft wird BP dabei helfen, diese digitalen Dienstleistungen in ganz Europa anzubieten und unseren Kunden ein einfacheres und angenehmeres Erlebnis zu verschaffen”.

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Mag. Ernst Minar, Eigentümer John Harris Fitness & Katharina Schneider, Geschäftsführerin Permedio (c) Michael Plank

Nicht jeder Trainings- und Ernährungsplan ist für jede Person gleichermaßen effektiv, denn mittlerweile wissen wir: Unsere genetischen Dispositionen sind unterschiedlich. Schon vor fast zehn Jahren erkannte Permedio-Gründer Stefan Wöhrer diese Lücke im Gesundheitssystem und entwickelte den „MedikamenteCheck“. Dieser Service ermöglicht es, Medikamente auf mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder fehlende Wirksamkeit zu prüfen. Dies kann nämlich auftreten, wenn ein Medikament nicht optimal zu den individuellen genetischen Voraussetzungen passt.

Nun erweitert das Unternehmen seinen Fokus von der individualisierten Medizin auf die Fitness- und Gesundheitsbranche. Seit Anfang des Jahres kooperiert Permedio mit John Harris, um seinen Mitgliedern ein personalisiertes Trainings- und Gesundheitskonzept – den “LifestyleCheck” – zu bieten, das laut Unternehmen auf genetischer Forschung basiert.

Partnerschaft sei “perfekte Symbiose”

Der LifestyleCheck offenbart individuelle genetische Dispositionen, die es ermöglichen sollen, „Trainingspläne sowie Ernährungsstrategien noch gezielter und effektiver zu gestalten“, heißt es in einer Aussendung dazu. Permedio analysiert dafür 83 Millionen genetische Varianten, um „individuelle Profile für Ernährung, Training und mentale Gesundheit zu bestimmen“, erklärt Katharina Schneider, CEO von Permedio. Die Partnerschaft schaffe eine „perfekte Symbiose aus langjähriger Erfahrung und modernster Wissenschaft“, wodurch Trainingseinheiten auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder abgestimmt werden können.

„Durch die Kombination von Forschung und praktischen Anwendungen ermöglichen wir Menschen, ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit John Harris Fitness ist ein wichtiger Schritt, um wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis umzusetzen“, so Schneider.

Katharina Schneider übernahm Geschäftsführung

Im Jahr 2021 trat Stefan Wöhrer in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ auf – damals noch mit „MedikamenteCheck”. In der Jury saß eine ihm bekannte Person: seine Schwester. TV-Investorin und Mediashop-Gründerin Katharina Schneider unterstützte ihn und sein Startup zu dieser Zeit noch als Beraterin. Seit letztem Jahr teilt Wöhrer nun offiziell die Geschäftsleitung des Unternehmens mit Schneider – brutkasten berichtete.

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