23.05.2022

Das könnte hinter dem russischen Hackerangriff auf die WKÖ stecken

Laut Forscher:innen soll die russische Hackergruppe Turla die WKÖ angegriffen haben. Als potentiellen Beweggrund für den Cyber-Angriff nennen die Expert:innen die Beteiligung der WKÖ an Entscheidungs- und Verwaltungsverfahren der österreichischen Regierung.
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Das könnte laut Forscher:innen hinter dem russischen Hackerangriff auf die WKÖ stecken. | © fotolia.com - peshkov
Das könnte laut Forscher:innen hinter dem russischen Hackerangriff auf die WKÖ stecken. | © fotolia.com - peshkov

Die WKÖ soll laut einer Gruppe von Threat and Detection Researcher (TDR) – Sekoia.io – das Interesse der russischen Hackergruppe Turla geweckt haben. Das geht dem Bericht “Update über Cyber-Aktivitäten in Osteuropa” hervor, der von der Threat Analysis Group (TAG) von Google Anfang Mai veröffentlicht wurde. Dabei sollen neben der WKÖ auch weitere Organisationen, wie das Baltische Verteidigungskolleg (Baltidefcol) und die E-Learning-Plattform der NATO – Joint Advanced Distributed Learning (JDAL) – zu den Opfern des Turla-Angriffs zählen. 

In ihrer Analyse schreiben die Forscher:innen, dass diese Cyber-Angriffe keine bösartigen seien und potentiell nur zur Generierung von Informationen gedient haben. Umso merkwürdiger finden sie es, dass die WKÖ Ziel dieses potentiellen Angriffs war, da sie in ihrer Analyse Österreich als diplomatische Brücke zwischen dem Westen und Russland beschreiben. 

Kampagne der russischen Hacker-Gruppe Turla auf Sicherheitslücken ausgerichtet

Die russischen Hacker sollen die kriminelle Methode “Typosquatting” verwendet haben. So nennt man das Verfahren, das Besucher:innen statt auf die gewünschte Seite – womöglich durch Tippfehler – auf eine falsche, unerwünschte Seite führen. Am Beispiel der WKÖ sei das wkoinfo.webredirect[.]org gewesen, das die offizielle Website der WKÖ mit Typosquats versah. Somit wurden Subdomains erstellt und Besucher:innen auf die falsche Website geführt. Die Phishing-basierte Kampagne von Turla sei darauf ausgerichtet, Sicherheitslücken zu finden. 

Das funktioniert so: Auf den drei entdeckten bösartigen Domains wurde dasselbe Word-Dokument “War Bulletin April 27, 19:00 CET” gefunden, das auf den ersten Blick legitim erscheint und keine Makros eingebettet hat, jedoch eine PNG-Datei mit der Bezeichnung “logo.png.” enthält. Öffnet eine Besucher:in diese Datei, werde diese von einem externen Server geladen. Turla soll somit versuchen, über Textverarbeitungsprogramme herauszufinden, welche Version die User:in nützt, um somit mit der geeigneten Malware die Sicherheitslücken zu durchdringen. 

Beratende Funktion der WKÖ als mögliche Motivation für russischen Cyber-Angriff

Die Antwort rund um die Frage, warum die russischen Hacker die WKÖ angegriffen haben, können die Forscher:innen der Sekoia.io nicht beantworten, nennen aber die beratende Funktion der Wirtschaftskammer in Österreich als einen potentiellen Beweggrund.  “Die Wirtschaftskammer Österreich hat eine erweiterte Funktion im Vergleich zu anderen Wirtschaftskammern in anderen Ländern”, schreiben die Expert:innen in ihrer Analyse. 

“Die österreichische Regierung ist per Gesetz verpflichtet, die Kammern bei Gesetzesvorhaben und wichtigen Regelungen, einschließlich Wirtschaftssanktionen, zu konsultieren. Diese Beteiligung an Entscheidungs- und Verwaltungsverfahren könnte der Grund für die russischen Spionage-Operationen durch die Phishing-Kampagne von Turla sein, insbesondere in einem europäischen Land, das als diplomatische Brücke zwischen dem Westen und Russland gilt”, erklärt das Sekoia.io-Team weiter. 

Österreichs Neutralität, Überwachung durch Moskau und Co

Obwohl Österreich Sanktionen gegen russisches Öl und Gas sowie die Waffenlieferung an die Ukraine abgelehnt hat, könne der russische Cyber-Angriff durch die unklare Stellung Österreichs motiviert worden sein. Denn obwohl Österreich auf seinen neutralen Status verweist, wird öffentlich kommuniziert, dass das Land der Berge Kiew unterstützt. “Jede Änderung der österreichischen Position könnte sich daher auf die westliche Einigung angesichts der russischen Invasion in der Ukraine auswirken und eine genaue Überwachung durch Moskau veranlassen”, so die Forscher:innen.

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Maik Jordt Iknaio
Maik Jordt ist Chief Revenue Officer von Iknaio Cryptoasset Analytics. (c) Iknaio

Wer an Kryptowährungen denkt, hat oft kriminelle Machenschaften im Kopf. Diesem Vorurteil muss sich die Branche regelmäßig stellen. Das Wiener Startup Iknaio Cryptoasset Analytics will dem entgegenwirken und bietet umfassende Tools zur Verfolgung verdächtiger Krypto-Transaktionen an. Bisher gab es vor allem Services für die Finanzindustrie, Sicherheitsfirmen, Rechts- und Steuerberatung, sowie Behörden. Mittlerweile ist man auch verstärkt im privaten Sektor im Bereich der Zahlungsindustrie und Sicherheitsdienstleister tätig.

Maik Jordt will Expansion vorantreiben

Nun konnte das Startup mit Maik Jordt einen ehemaligen Google- und Chainalysis-Manager als neuen Chief Revenue Officer (CRO) an Bord holen. Der Deutsche habe “umfassende Erfahrung in Vertrieb, Marketing und als Experte im Umfeld der Regulierung von Kryptowährungen”, wie Iknaio in einer Aussendung schreibt. Jordt soll die internationale Expansion und die Stärkung der globalen Marktposition des Unternehmens vorantreiben.

Jordt schreibt in einem LinkedIn-Beitrag, dass er die Skalierung des Unternehmens vorantreiben möchte. Und: “Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Vertriebs- und Marketingwelt bin ich bereit, die vor uns liegenden Herausforderungen anzugehen und unseren Kunden dabei zu helfen, sich in komplexen regulatorischen Umgebungen zurechtzufinden, die Krypto-Forensik zu optimieren und sich gleichzeitig für eine sichere und glänzende Zukunft der Kryptowährung einzusetzen.”

Auch Iknaio-CEO Karl Zettl freut sich auf die Zusammenarbeit: “Wir sind stolz darauf, Maik Jordt für Iknaio gewonnen zu haben. Mit seiner umfangreichen Expertise sind wir bestens aufgestellt, um unser Wachstum sowohl in Europa als auch weltweit zu beschleunigen. Maik wird uns dabei helfen, unsere Plattform zu erweitern und unsere Kundenbasis, die sowohl staatliche Behörden als auch Unternehmen der Privatwirtschaft umfasst, zu diversifizieren.”

Kriminelle Krypto-Aktivitäten verfolgen

Aktuelle Herausforderungen in der Kryptobranche würden neue Lösungen verlangen, sagt Maik Jordt: “Mit den aktuellen Entwicklungen rund um die MiCA-Verordnung und den zunehmenden Anforderungen im Bereich Anti-Geldwäsche ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, meine Expertise im Bereich der Krypto-Regulierung und -Forensik bei Iknaio einzubringen.” Als Team wolle er innovative Lösungen entwickeln, um eine sichere digitale Transformation zu garantieren.

Europa habe durch eigene regulatorische Rahmenbedingungen für Kryptowährungen eine Vorreiterrolle. Dadurch habe auch Iknaio einen Vorteil gegenüber internationalen Mitbewerbern. Konkret bietet das Startup Blockchain-Analyse- und Krypto-Forensiklösungen an. Diese automatisieren Compliance- und Forensikprozesse helfen Kund:innen so bei der Aufdeckung und Verfolgung krimineller Aktivitäten im Bereich der Kryptowährungen.

Als Spin-Off gegründet

Das Startup wurde 2021 als Spin-off des Complexity Science Hub gegründet und erhielt vergangenen Sommer eine 700.000 Euro schwere Förderung aus dem aws-Programm “Seedfinancing – Deep Tech” – brutkasten berichtete. Dahinter stehen zwei Forscher, die die eingesetzte Forensik-Methode entwickelt haben: Ross King und Bernhard Haslhofer. Die Methode beruht auf einer systematischen Analyse von Zahlungsströmen direkt auf der Blockchain.

Die beiden haben das Startup gemeinsam mit Karl Zettl, Matthias Rella und Rainer Stütz gegründet. Bisher war die Methode als Open-Source-Lösung verfügbar. Bei Iknaio wird sie in Form kommerzieller Services angeboten.

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