15.04.2022

Russland: Ex-Freundin stiehlt gefrorene Hirne von KrioRus für neues Startup

Rosenkrieg einer anderen Art: KrioRus-Gründer- und Liebes-Paar streitet sich über 50 eingefrorene Gehirne und 26 Körper.
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KrioRus
Russisches Ex-Paar streitet um gefrorene Hirne. | © Ezumelmages - Getty Images

Es klingt nach einer Sci-Fi-Geschichte, ist aber tatsächlich Realität. Ein russisches Ex-Power-Paar hat sich mit seinem Kryogenik-Unternehmen KrioRus auf die Einfrierung von menschlichen Körpern und Gehirnen spezialisiert. 

Seit ihrer Trennung 2017 können sich die Co-Founder – Valerija Udalova und Danila Medvedev – über das Besitzrecht der Körper nicht einigen. Wie Daily Beast und Futurism berichten, soll es zudem im September zu einem Heist gekommen sein und die Gründerin Udalova habe zahlreiche Kryotanks aus dem europäischen Lager gestohlen. 

Einfrieren von abgetrennten Köpfen und Co

Die Idee zu KrioRus hatten die beiden, als sie sich 2005 bei einem transhumanistischen Treffen in Moskau kennengelernt haben. Kurz darauf gründete das Liebespaar in 2006 das russische Unternehmen und startete mit der Einfrierung von vorerst nur einigen Menschen und Haustieren. Patient:innen werden in sogenannten Dewars – vakuumversiegelte zylindrische Behälter – kopfüber bei -320 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff gelagert. Aktuell verlangt das Unternehmen für eine Ganzkörper-Konservierung 36.000 Dollar und 15.000 Dollar für die Konservierung eines Gehirns. 

Mittlerweile wuchs der Lagerbestand von KrioRus auf 26 Ganzkörper und 50 menschliche Hirne – darunter auch das Gehirn von Medvedevs Großmutter. Laut Daily Beast werden die Gehirne als abgetrennte Köpfe in Behältern aufgewahrt und Kund:innen seien vorwiegend vermögende Russ:innen. Zudem gehören zum Inventar an gefrorenen Wesen 20 Hunde, Katzen und Vögel. Auch diese sollen zu einem zukünftigen Zeitpunkt – wenn die Medizin fortgeschritten genug ist – zum Leben erweckt werden. Jedoch verspricht das Unternehmen nicht, dass dies garantiert gelingen wird und vermerkt, dass es zurzeit nur die Konservierung von Körpern anbietet. 

Körper aus dem KrioRus-Lager gestohlen 

Als ob das Geschäftsmodell des Unternehmens nicht verrückt genug wäre, haben es die Co-Founder geschafft, dieses zu überbieten. Denn im September kam es zur Beschlagnahmung des Inventars von Seiten der Gründerin Udalova. Sie soll ohne das Einverständnis ihres Ex-Partners und Co-Founders eine Metallwand des Lagers durchtrennt und die in den Dewars lagernden Körper gestohlen haben. Die beiden waren laut Daily Beast nie rechtlich verheiratet, bezeichneten sich aber als Ehemann und Ehefrau. Seitdem kämpft der Mitgründer Danila Medvedev um die Rückgabe, wobei die kostbare Ladung mehrfach den Besitzer gewechselt haben soll. Während Medvedev gegenüber der Daily Beast vermittelt, dass Udalova diese “Patient:innen” als Geiseln hält, ist die Ex-Partner:in sich keiner Schuld bewusst und sagt, dass ihre Taten völlig gerechtfertigt waren.

Zudem beschreibt sie ihre Aktion als absolut notwendig für ihr Geschäft. Denn “die Dewars waren fast voll und die Nachfrage wächst”, sagt sie gegenüber Futurism. “Dieses Vorgehen war schon lange geplant. Die Versetzung der Dewars sollte stattfinden, sobald wir sie in der neuen Einrichtung unterbringen konnten”, erklärt sie weiter. Einer nach dem anderen soll sie den flüssigen Stickstoff aus den massiven Glasfaserbehältern entleert und die Körper mit einem Kran auf einen Lastwagen geladen haben. Darüberhinaus berichtet Daily Beast, dass Udalova das Besitzrecht über die Leichen erhalten hat. Der derzeitige Verbleib der Gehirne ist noch unbekannt.

Einfrieren zerstört Zellen

Erschwerend kommt hinzu, dass es nach russischem Recht verboten ist, den Körper einer anderen Person zu besitzen, sodass die russischen Strafverfolgungsbehörden in einem rechtsfreien Raum agieren. Die Vision, einen gefrorenen menschlichen Körper wieder aufzutauen, sei dennoch nicht so einfach. 

Denn Shannon Tessier, Assistenzprofessorin an der Harvard Medical School und Expertin für Kryobiologie erklärt gegenüber Futurism, dass die Zell-Membran und ihr Inhalt vollständig zerstört werden, wenn sich Eis um das Gewebe und den Zellen bildet. “Es geht also nicht nur darum, einen Weg zu finden, wie man Tote wiederbelen kann. Sondern um die Erhaltung der Zellen, die es allen Organen ermöglichen, ihre Aufgaben zu erfüllen. Diese werden in diesem Prozess vollständig zerstört”, erklärt sie weiter.

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Fit2Go, Blau Weiß Linz, Austria Wien, Hartberg, gesunde Ernährung,
(c) Fit2go - (v.l.n.r.) Patrick Vormair, Marketingmanager BW Linz, Sebastian Winklhamer, operativer Leiter Fit2go, Fabio Strauss, Kapitän BW Linz und Julian Kolar, Gründer Fit2go.

Das Linzer Startup Fit2Go von Founder Julian Kolar konnte sich bereits Anfang März ein Investment sichern. Damals erhielt das Unternehmen ein sechsstelliges Investment – angeführt wurde die Runde von Runtastic-Founder Florian Gschwandtner. Auch Thomas Baldinger, Alexander Kolar und Philipp Kuibus waren der Finanzierung beteiligt.

Fit2go: Auch Austria Wien und Hartberg dabei

Fit2go stellt Tiefkühlmahlzeiten her und vertreibt diese sowohl im B2B-Bereich als auch im B2C-Onlineshop. Das Unternehmen beliefert bereits zahlreiche Betriebskantinen und Fitnessstudios und hat sich nun erfolgreich im Profisport etabliert. Neben dem FC Blau Weiß Linz vertrauen auch andere Vereine wie Austria Wien und der TSV Hartberg auf die Ernährung der Linzer.

“Fit2go ist die ideale Mahlzeit für uns, vor allem nach dem Training. Die Gerichte können schnell und ohne großen Zeitaufwand zubereitet werden. Außerdem sind sie perfekt abgestimmt auf eine ausgewogene, gesunde und vor allem proteinhaltige Ernährung, was für uns als Leistungssportler sehr wichtig ist”, betont Fabio Strauß, Kapitän von Blau Weiß Linz.

Regionaler Fokus

Ein zentraler Aspekt der Philosophie von Fit2go ist die regionale und nachhaltige Herstellung der Produkte. Die Gerichte werden mit frischen, regionalen Zutaten zubereitet – dies passe perfekt zum Anspruch des Startups, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

“Die Partnerschaft mit Blau Weiß Linz ist ein weiterer Meilenstein für uns”, sagt Founder Kolar. “Wir sind stolz darauf, dass unsere hochwertigen Mahlzeiten auch im Profisport geschätzt werden und freuen uns, Teil der Erfolgsgeschichte des Vereins zu sein.”

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