10.12.2020

Round2 Capital investiert siebenstellig in Avallain

Round2 Capital aus Österreich investiert siebenstellig in das schweizerische Scale-up Avallain.
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Ursula Suter und Ignatz Heinz © Avallain AG
Ursula Suter und Ignatz Heinz © Avallain AG

Round2 Capital, ein österreichischer Investmentfonds, hat einen siebenstelligen Betrag in das Schweizer EdTech Scale-Up Avallain investiert. Der E-Learning-Anbieter Avallain nutzt die aufgenommenen Mittel, um sein Produktangebot für Corporate Use Cases auszubauen und seine internationale Marktstellung zu stärken. 

Avallain wurde 2002 von Ursula Suter und Ignatz Heinz gegründet und bietet diverse Produkte rund um das digitale Lernen an. Zu den Kunden von Avallain gehören Oxford University Press und National Geographic. Als Berater der Avallain AG fungierte i5invest.

Warum Round2 Capital investiert

“Avallain ist ein führender europäischer Player auf dem EdTech-Markt. Mit dieser Investition fügen wir unserem Portfolio ein drittes Unternehmen mit Sitz in der Schweiz hinzu. Die Gründer – Ursula Suter und Ignatz Heinz – haben es verstanden, ihr Geschäft selbständig aufzubauen und einen beeindruckenden Kundenstamm – insbesondere im akademischen Markt – zu etablieren. Wir freuen uns, Ihnen das Wachstumskapital zur Verfügung zu stellen, um ihre Produkte und Dienstleistungen für den Corporate Bereich zu erweitern“, sagt Christian Czernich, CEO und Co-Founder Round2 Capital Partners.

Round2 Capital setzt auf “Revenue-Based Finance”

Round2 Capital setzt bei den Investments auf auf “Revenue-Based Finance”. Das bisher insbesondere in den USA für die Finanzierung von Technologie- und Softwareunternehmen weit verbreitete Modell wurde nach der Markteinführung durch Round2 2017 in Europa – durch mehrere andere Anbieter in Großbritannien und Deutschland – übernommen.

“Das Finanzierungsinstrument hilft, das Wachstum von Unternehmen ohne persönliche Garantien, starre Rückzahlungspläne und ohne Verwässerung der  Eigentumsverhältnisse zu finanzieren”, heißt es dazu in einer Presseaussendung: Als Gegenleistung bekommt Round2 Capital einen kleinen Anteil aus dem Umsatz des Unternehmens bereitgestellt, bis eine vordefinierte Obergrenze erreicht ist. Mit diesem Ansatz finanziert Round2 Capital europäische Technologie Scale-ups.

Was Avallain über das Investment sagt

“Sowohl die langfristigen Trends als auch die kurzfristige COVID-Situation bestätigen den Bedarf und die beschleunigte Akzeptanz fortschrittlicher EdTech Lösungen, wie wir sie seit 2002 anbieten. Wir verfügen über eine Fülle von Innovationen bei unseren Tools, die noch in die Hände des Marktes und unseres Publikums gelangen müssen. Dieser Transfer vom Denken zur tatsächlichen Nutzung wird durch die zusätzliche Finanzierung einen Turbo-Schub erhalten. Round2 ist eine attraktive Option für Eigentümer/Gründer wie uns, die danach streben, einen signifikanten Wertzuwachs zu erzielen, ohne die Kontrolle zu verwässern oder zu früh abzugeben,” so Ursula Suter, Co-Founder Avallain AG, in einer Presseaussendung.

Das Investment wird von Avallain für die Weiterentwicklung und Skalierung des Produkts “Avallain Magnet” für den Weiterbildungs- und Schulungsbereich bei Corporates eingesetzt.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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Round2 Capital investiert siebenstellig in Avallain

  • Round2 Capital, ein österreichischer Investmentfonds, hat einen siebenstelligen Betrag in das Schweizer EdTech Scale-Up Avallain investiert.
  • Der E-Learning-Anbieter Avallain nutzt die aufgenommenen Mittel, um sein Produktangebot für Corporate Use Cases auszubauen und seine internationale Marktstellung zu stärken.
  • Avallain wurde 2002 von Ursula Suter und Ignatz Heinz gegründet und bietet diverse Produkte rund um das digitale Lernen an.
  • Zu den Kunden von Avallain gehören Oxford University Press und National Geographic.
  • Round2 Capital setzt bei den Investments auf auf “Revenue-Based Finance”.
  • Das Investment wird von Avallain für die Weiterentwicklung und Skalierung des Produkts “Avallain Magnet” für den Weiterbildungs- und Schulungsbereich bei Corporates eingesetzt.

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