18.07.2023

Regierung will Zahl der Rot-Weiß-Rot-Karten drastisch erhöhen

Bis 2027 will man auf 15.000 ausgestellte Rot-Weiß-Rot-Karten pro Jahr kommen. Die Reaktionen auf die Ansage sind gespalten.
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Rot-Weiß-Rot-Karte - Die Minister Johannes Rauch und Martin Kocher
Die Minister Johannes Rauch und Martin Kocher | (c) BKA - Valentin Brauneis

Die Auswirkungen der letzten Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte (RWR-Karte) im vergangenen Jahr, die im Oktober in Kraft trat, sind in den Zahlen bereits spürbar – der brutkasten berichtete erst kürzlich. Im ersten Halbjahr gab es laut Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher einen Anstieg an bewilligten Karten von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 3.795 Stück. Doch wie der Minister heute gemeinsam mit seinem Kollegen, Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch verkündete, soll das erst der Anfang sein.

Minister wollen “gesamtstaatliche Fachkräftestrategie” und 15.000 Rot-Weiß-Rot-Karten pro Jahr

Bis 2027 will man auf 15.000 bewilligte Rot-Weiß-Rot-Karten pro Jahr kommen – auf Basis des ersten Halbjahrs hochgerechnet also etwa eine Verdopplung des Status Quo. Es gebe “weitere Stellschrauben, über welche Optimierungen erzielt werden können und außerdem auch großes Potential beim Vollzug”, heißt es in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums. Es brauche “eine gesamtstaatliche und zukünftig noch prononciertere Fachkräftestrategie”. Dazu hätten die Minister gemeinsam mit betroffenen Organisationseinheiten im Bund und Sozialpartnern Ziele ausgelotet.

Rauch: “Leuten vermittelt: Ihr seid willkommen!”

Es gebe aktuell in fast allen Wirtschaftsbereichen einen Personalmangel, sagt Minister Rauch in seinem Statement und betont bezogen auf seinen Fachbereich: “Ohne qualifizierte Zuwanderung von außen werden wir adäquate Pflege in Österreich aber künftig nicht sicherstellen können”. Und weiter: “Jetzt müssen wir allerdings dringend an der gesamten Beschäftigungspolitik arbeiten, damit man den Leuten vermittelt: Ihr seid willkommen!”

Österreich soll “eines der attraktivsten Länder für qualifizierte Zuwanderung” werden

Konkret sollen etwa die Verfahren, unter anderem bei der Bewilligung der Rot-Weiß-Rot-Karte, aber auch die Anerkennung von bereits erworbenen Qualifikationen im Ausland, beschleunigt werden, heißt es in der Aussendung. “Ziel ist es, Unterstützungsmaßnahmen und Rahmenbedingungen für Betriebe, aber auch für Arbeitssuchende aus Drittstaaten so zu gestalten und auszubauen, dass Österreich zu einem der attraktivsten Länder für qualifizierte Zuwanderung wird und so seinen Wohlstand nicht nur halten, sondern weiter ausbauen kann”, werden die beiden Minister zitiert.

Verbesserungen auch bei Zuwanderung aus dem EWR-Raum geplant

Neben weiteren Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte sollen auch die Vermittlungen durch das AMS-Programm EURES aus anderen EU-Mitgliedsstaaten mit hoher Arbeitslosigkeit schrittweise auf 2.000 pro Jahr erhöht werden. Die Arbeitsmigration aus dem EWR-Raum spielt mit zuletzt 32.000 Personen im Jahr 2022 aktuell eine deutlich größere Rolle als die Zuwanderung via RWR-Karte.

FPÖ und SPÖ gegen mehr Rot-Weiß-Rot-Karten

Die Reaktionen auf die heutige Ansage der beiden Minister fielen – wie gewohnt – gemischt aus. Positiv reagierten erwartungsgemäß Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung. FPÖ-Arbeits- und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch ortet dagegen einen “Zuwanderungs-Schmäh zur angeblichen Rettung des Arbeitsmarkts”, der “rein auf Kosten des Sozialsystem und somit zulasten der Österreicher” gehe. SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch fordert in einer Aussendung “bessere Arbeitsbedingungen statt Ausweitung der Rot-Weiß-Rot-Karte” und meint unter anderem: “Mit höheren Nettolöhnen und kürzeren Normalarbeitszeiten kann schnell mehr qualifiziertes Personal gefunden werden”.

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(c) arplace

Im Jahr 2020 gründete Willem Brinkert das Startup arplace mit der Vision, die reale Welt zu einer virtuellen Spielwiese zu machen. Das in Mund­er­fing in Oberösterreich angesiedelte Startup ermöglicht es User:innen digitalen Content zu erstellen und ihn mittels Augmented Reality (AR) überall zu erleben (brutkasten berichtete).

arplace verfolgte ambitionierte Pläne

Das Unternehmen verfolgte ambitionierte Ziele. So sollte ein eigenes Social-Media-Netzwerk aufgebaut werden, das seinen User:innen die Möglichkeit bietet, digitale Objekte und Erlebnisse in die Realität einzublenden. Für März 2023 war ein Open-Beta-Launch für bis zu 10.000 User:innen geplant. Und man sparte nicht mit großen Ankündigungen. Innerhalb eines Jahres sollte das Netzwerk auf 25 Millionen Nutzer:innen anwachsen.

Für die Finanzierung konnte das Unternehmen laut eigenen Angaben eine Million Euro an Investorengeldern aufnehmen. Zu den Geldgebern zählt neben Freunden und der Familie Brinkerts auch ein Berliner Family Office. Zudem hieß es im Feber 2023, dass weitere Gespräche mit drei Unternehmen aus der IT-Branche geführt werden, die ebenfalls Interesse an einem Investment bekundet hätten.

Nach diesen großen Ankündigungen im Feber 2023 wurde es jedoch ruhig rund um das Unternehmen. Das letzte Posting auf der LinkedIn-Seite von arplace.io liegt bereits fünf Monate zurück. Damals verkündigte man 1.400 Follower. Auf der Instagram-Seite, die rund 100 Follower zählt, liegt das letzte Posting sogar 49 Wochen zurück.

Sanierung ohne Eigenverwaltung

Wie am Freitag über KSV1870 und AKV bekannt wurde, kann die arplace GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Ried im Innkreis wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Zur Höhe der Passiva wurden allerdings keine Angaben gemacht. Auch zu den Gründen der Insolvenz ist derzeit nichts bekannt. Für eine Stellungnahme gegenüber brutkasten war das Unternehmen vorerst nicht erreichbar.


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