03.10.2017

roofSec: Das Dach im Blick haben

Ein Wasserschaden am Dach - das kann unangenehme Langzeitfolgen haben und die Reparatur viel Geld kosten. Um das zu verhindern, bietet roofSec ein permanentes Flachdachmonitoring-System, das Nässeeintritt frühzeitig erkennt.
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Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

roofSec bietet als erstes Unternehmen ein permanentes Flachdachmonitoring-System an, welches bei Nässeeintritten die Schadstelle vollautomatisch lokalisiert und den Kunden just-in-time verständigt, wo immer er sich auch gerade auf der Welt befindet. So werden massive Folgeschäden verhindert und die Lebensdauer sowie der Wert der Immobilie wesentlich gesteigert.

Wie verdient ihr Geld?

Ab 2018 ist unser Produkt für jeden Endkunden beim Bauspengler, Schwarzdecker und Dachdecker zu beziehen. Unser direkter Geschäftspartner ist dabei der Dach-Zubehör-Großhandel, der für uns Zwischenlagerung und Distribution übernimmt.

Wer hatte die Idee und wieso?

Die Triebfeder hinter der Entwicklung unseres Produktes war der schlechte Ruf von Flachdächern. Sind diese beschädigt oder nicht ordnungsgemäß ausgeführt, kommt es unweigerlich zu Wassereintritten. Im Gegensatz zu Ziegel- oder Blechdeckungen schützt hier jedoch kein Unterdach das Bauwerk, Schäden sind zumeist auch nicht sofort zu erkennen und noch schwieriger zu lokalisieren. So kann es sein, dass sich Wassereintritte erst nach Monaten oder Jahren zu erkennen geben, was zur Folge hat, dass oft der komplette Dachaufbau (Wärmedämmung, Folie, Verblechungen) zu erneuern ist, während die anderen beiden Deckarten jeweils nur eine lokale (zumeist kostengünstige) Reparatur benötigen.
Heutige Lösungen zur Früherkennung und -verständigung sind in dieser Art nicht vorhanden. Ein fehlerhaftes Dach wird zumeist erst dann erkannt, wenn sich Schäden im Innenraum oder an der Fassade abbilden. Auch die Ortung des Wassereintrittes gestaltet sich dabei problematisch. Um die Leckageortung durchzuführen ist es notwendig, die Oberfläche unter Wasser zu setzen um einen Stromfluss zu erhalten, der wiederum über die gemessenen Widerstände die Leckage ausfindig macht. Dies bedeutet, dass ein ohnehin undichtes Dach zusätzlich mit Wasser geflutet wird, dass ungehindert in die Konstruktion eindringen kann.
Thomas Stadler kam bereits im Dezember 2014 in den Sinn, dass dies im Zeitalter der Digitalisierung doch wesentlich besser mit moderner Sensortechnik und klugen Softwarealgorithmen zu bewerkstelligen sein muss. Zwei Jahre Recherche und Forschung haben im Oktober 2016 dann zur Gründung von roofSec geführt und die Produktion der ersten seriennahen Prototypen wurde gestartet. Mit einem Markteintritt wird im Frühjahr 2018 gerechnet.

Wo lagen eure größten Hürden?

Zu den größten Hürden in der Entwicklung zählte mit Sicherheit der angepeilte geringe marktkonforme Verkaufspreis. So wurde bereits in der frühen Entwicklungsphase das Produkt nach einem strengen Target-Costing-Prinzip designt, welches aber vor allem Qualität und Langlebigkeit der verwendeten Komponenten an erster Stelle sieht. Ein wesentlicher Punkt für roofSec war und ist, dass die Produktion trotz des geringen Preises in Österreich erfolgen kann, was uns durch das kluge Produktdesign, in dem die verschiedensten Messverfahren getestet und erforscht wurden, auch gelungen ist.

Wie kam es zum Gründer-Team?

Die Mitglieder des Gründerteams – Thomas Stadler, Andreas Gschwandtner und Michael Prinz – kennen sich zum Teil schon über 25 Jahre. Mit dem Aufkeimen der Idee und nach den ersten Recherchen wurde Thomas Stadler schnell klar, dass er für das Projekt roofSec Spezialisten im Bereich Hard- und Software-Design benötigt. Zwar sind ausgeprägte Branchen- und Marktkenntnisse sowie ein ökonomisches Studium gute Voraussetzungen, Hardware und Software stellen allerdings eher einen blinden Fleck dar. Glücklicherweise blieb der Kontakt aber über die Jahre hinweg aufrecht und sowohl Michael Prinz als selbstständiger Softwareentwickler als auch Andreas Gschwandtner als leitender Techniker bei Intel Austria waren sofort begeistert von der Idee und komplettieren nun roofSec.

Redaktionstipps

Eure Marketingstrategie?

In erster Linie ist geplant den Markt in Österreich ab 2018 zu bedienen. Deutschland als definierter Hauptmarkt mit zehnfacher Größe soll im Jahr darauf folgen und den wesentlichen Bestandteil der rapiden organischen Wachstumsstrategie ausmachen. Bis 2022 ist angedacht, roofSec global über Länder- und Regionalimporteure anzubieten. Da Flachdächer sowohl im privaten als auch gewerblichen Wohnbau und im Industriebau zum Einsatz kommen sind viele verschiedene Kundengruppen mit den unterschiedlichsten Ausgangspositionen vorhanden. Eines haben sie dennoch gemeinsam: das Bedürfnis nach Sicherheit. Ein unbewohnbares Haus ist mindestens genauso unangenehm wie verdorbene beziehungsweise unbrauchbare Lagerwaren oder ein Produktionsstillstand.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Kurzfristig ist unser Ziel auf jeden Fall der Markteintritt in Österreich und Deutschland. Dieser soll bis Mitte 2018 geglückt sein. Wir streben dabei ein rasantes, wenngleich auch organisches Wachstum an und wollen mit 2021 weltweit vertreten sein.

Habt ihr bereits Finanzierung oder bis jetzt “ge-bootstrapped”?

Wir finanzieren uns mit einer Mischung aus Eigenkapital, Förderungen sowie einer Finanzierung durch ein Kreditinstitut.

Eure bisherigen Learnings?

Im Gegensatz zu einer Software- oder App-Entwicklung müssen wir langfristiger denken. Unser Produkt besteht ja aus Hard- und Softwarekomponenten. Die Hardware wird dauerhaft in das Haus integriert und soll für die nächsten 30 bis 40 Jahre ohne unser Zutun funktionieren. Diese Anforderung war und ist ein wesentlicher Punkt im gesamten Projekt. Daher war es für uns wichtig, viel Knowhow und Zeit in die Konzeptionierung und Planung sowie Forschung und Feldtests zu investieren, anders als bei anderen Startups, die mit einem 80-90% fertigen Produkt loslegen können und über Updates sukzessive den finalen, gewünschten Status erreichen. Unter diesen Aspekten lernt man natürlich sehr viel. Von Usecase-Definitionen über die gemeinsame Entwicklung mit externen Spezialisten und die weitreichenden Auswirkungen von Änderungen des Produkt-Designs oder von einzelnen Komponenten konnten wir viel dazulernen. Vor allem das Gesamtbild muss immer deckungsgleich mit der Zielvorstellung sein. Dafür braucht man auch oftmals einen Plan B, C und D. Am besten fixfertig in einer Schublade. Dies gilt auch für die Auswahl an Partnern. Sollte ein Weg in eine Sackgasse führen gilt es, diesen schnellstmöglich zu beenden und auf die Alternative zurückzugreifen, auch wenn bisher Investiertes dabei verloren geht und man ein zwei Schritte zurückgehen muss. Solche Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig einen Schlussstrich zu ziehen, sind wohl bisher die schwierigsten Managemententscheidungen gewesen.

Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Auf jeden Fall! Gerade bei einem überzeugenden Produkt und Geschäftsmodell sind Finanzierungen und Förderungen sehr wahrscheinlich und hilfreich. Auch die Betreuung durch Inkubatoren wie Tech2b hilft in vielen Punkten weiter und man darf nicht vergessen, dass man sich in einem gewohnten Umfeld bewegt in dem man Kultur, Sprache, Abläufe und gesetzliche Rahmenbedingungen kennt.  Dies ist zumindest für unser Geschäftsmodell ideal.

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Andreas Bierwirth, AVCON, neuer Job, magenta,
(c) Marlena König

Erst im Sommer letzten Jahres gab Andreas Bierwirth bekannt, dass er nach nur acht Monaten die Erste Group verlassen möchte, um einen neuen Job als CEO von Avcon Jet zu werden. Bierwirth war zudem seit über zehn Jahren Pilot und Aufsichratsmitglied im Unternehmen (brutkasten berichtete).

Am Dienstag veröffentlichte der Top-Manager dann das überraschende Posting über seinen privaten LinkedIn-Account: “Ich habe den Aufsichtsrat der Avcon Jet AG gebeten, meine Funktion als CEO der Avcon Jet AG niederzulegen”. Auf die näheren Hintergründe geht Bierwirth nicht ein. Dazu schreibt er lediglich: “Meine private Passion als Pilot der Business Aviation mit einer Managementfunktion zu verbinden, war eine sehr besondere Erfahrung.”

Management-Stationen von Andreas Bierwirth

Bierwirth hat bereits zahlreiche Management-Stationen hinter sich. Von 2002 bis 2006 war Geschäftsführer von Germanwings und später unter anderem als CFO bei Austrian Airlines tätig. Einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich wurde der gebürtige Deutsche über seine Postion als CEO von Magenta Telekom bekannt. Dazu schreibt er in seinem LinkedIn-Posting über seine berufliche Zukunft auch: “Meine Leidenschaft für transformatorische und komplexe Managementthemen wie bei Magenta, Germanwings und der Austrian werden sicherlich wieder im Fokus stehen”.

Fokus auf Aufsichtsratchef von Do&Co und private Investitionen

Zunächst möchte sich Bierwirth auf die Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der Do&Co AG konzentrieren sowie auf den “Erfolg einiger privater Investitionen.” Laut wirtschaft.at hält der Manager aktuell Beteiligungen an mehreren Unternehmen. Dazu zählt beispielsweise das Aviation-Startup Aeromond sowie SchuBu-Systems.


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