23.03.2021

Rocket Internet: So viel nahm der Samwer-SPAC beim Börsengang in New York ein

Die Aktie von Oliver Samwers leerer Börsenhülle "Rocket Internet Growth Opportunies" ist mit Kursverlusten in ihren ersten Handelstag an der Wall Street gestartet.
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Die Aktie der Rocket-Internet-SPAC wird seit Dienstag an der New Yorker Börse gehandelt.
Die Aktie der Rocket-Internet-SPAC wird seit Dienstag an der New Yorker Börse gehandelt. | Stuart Monk - stock.adobe.com

Rocket Internet hat mit seinem SPAC-Börsengang an der Wall Street 250 Mio. Dollar eingenommen. Das Unternehmen von Oliver Samwer brachte die Gesellschaft “Rocket Internet Growth Opportunies” am Dienstag erfolgreich an die New Yorker Börse. Es wurden 25 Millionen Aktien zu je 10 Dollar verkauft.

In den Handel startete die Aktie am Dienstagnachmittag dann aber mit Kursverlusten. Am Abend stand sie zuletzt bei 9,93 Dollar und lag damit gegenüber dem Ausgabepreis 0,70 Prozent im Minus.

Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Special Purpose Acquisition Company, eine sogenannte leere Börsenhülle. So wird eine Gesellschaft ohne operatives Geschäft bezeichnet, deren einziger Zweck es ist, mit einem anderen Unternehmen zu fusionieren und dieses damit an die Börse zu bringen. Auf diesem Weg ging im Vorjahr etwa der umstrittene Tesla-Konkurrent Nikola an die Nasdaq oder Anfang März die Satellitenfirma Spire Global des österreichischen Cofounders Peter Platzer an die New York Stock Exchange.

SPACs-Boom hält an

In den USA ist im Vorjahr ein regelrechter SPACs-Boom losgebrochen, der sich im neuen Jahr noch intensivierte – und sich langsam auch auf Europa ausweitete. In Deutschland brachte im Februar der Investor Klaus Hommels die „Lakestar SPAC 1“ erfolgreich an die Frankfurter Börse und sammelte dabei 275 Mio. Euro ein. Es war der erste SPAC-Börsengang in Deutschland seit mehr als zehn Jahren.

Zwei Jahre Zeit für Suche nach fusionswilligem Unternehmen

Schon damals war es ein offenes Geheimnis, dass auch Samwer einen SPAC-Börsengang plant. Der Rocket-Internet-Gründer wählte dafür aber die New Yorker Börse als Handelsplatz. Nun hat er zwei Jahre Zeit, ein passendes und vor allem auch fusionswilliges Unternehmen zu finden.

Samwer fungiert in der Gesellschaft als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Zumindest formal ist die operative Leitung bei Soheil Mirpour als CEO. Mirpour ist seit dem Vorjahr neben Samwer selbst der zweite Mann im Vorstand von Rocket Internet. Seit 2017 leitete er im Samwer-Imperium den Bereich Global Founders Capital.

Die Börsennotierung von Rocket Internet stellte Samwer im Vorjahr ein. Dies brachte ihm viel Kritik ein, da das Rückkaufsangebot an die Aktionäre zum Delisting nur bei 18,57 Euro lag. Ausgegeben worden war die Aktie dagegen im Jahr 2014 zu einem Preis vom 42,50 Euro.

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Sarah Buchner am Cover des brutkasten-Printmagazins
Sarah Buchner am Cover des brutkasten-Printmagazins | Foto: brutkasten

Das brutkasten-Printmagazin wird exklusiv an die wichtigsten Stakeholder des österreichischen Innnovations-Ecosystems zugestellt.

Daneben ist es auch digital als Download erhältlich – der Link findet sich am Ende des Artikels.


“Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der es negativ gesehen wird, ­ Risiko zu nehmen”: Das sagt Sarah Buchner in der Coverstory dieser Ausgabe. Die gebürtige Oberösterreicherin wurde schon im Alter von zwölf Jahren von ihrem Vater, einem Tischler, auf Baustellen mitgenommen; mit 19 war sie als Bauleiterin für 50 Personen verantwortlich. In der Strabag legte sie anschließend eine steile Konzernkarriere hin.

Doch mit Ende 20 entschied sich Buchner, in den USA noch einmal ganz neu anzufangen: als Gründerin eines Startups, das künstliche Intelligenz (KI) einsetzt, um zu verändern, wie in der Baubranche mit Daten gearbeitet wird. Buchners Geschichte ist ab Seite 32 zu lesen.

KI ist auch eines der Schwerpunktthemen in dieser Ausgabe. Mit unserer multimedialen Serie „No Hype KI“ haben wir gemeinsam mit namhaften Partnern eine Bestandsaufnahme zu KI in der österreichischen Wirtschaft geliefert. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Serie gibt es in einer umfangreichen Themenpartnerschaft ab Seite 20 nachzulesen. Außerdem haben wir uns in dieser Ausgabe angesehen, wie KI in der Medizin eingesetzt wird (Seite 14).

Wir wollen aber nicht nur den Status quo beleuchten; denn in den vergangenen Wochen und Monaten gab es auf technologischer Seite durchaus einige spektakuläre Entwicklungen. Mit dem KI-Experten Carsten Kraus haben wir daher besprochen, was in Zukunft noch auf uns zukommen könnte – und wie weit wir noch von einer KI entfernt sind, die auf menschlichem Niveau ist (Seite 30).

Aber natürlich geht es in dieser Ausgabe nicht nur um KI. Mit Alexander Glätzle haben wir mit einem österreichischen Vorreiter in einer anderen Zukunftstechnologie gesprochen: Quantencomputing (Seite 8).

Und sämtliche Innovationen müssen auch finanziert werden, womit wir beim Thema Venture Capital sind: Wir haben ein großes Interview mit Lisa Fassl und Nina Wöss anlässlich des finalen Closings ihres Fund F geführt. „Die Welt brennt links und rechts und es gibt so viele Probleme, die wirklich Probleme sind – wir backen lieber Startups, die diese angehen, als ein Nice-to-have oder eine minimale Prozessoptimierung“, sagt Fassl in unserem Interview (Seite 40).

Im Bereich „Beyond Business“ haben wir uns im brutkasten-Printmagazin diesmal angesehen, welche psycho­logischen Schattenseiten das Business-Netzwerk LinkedIn haben kann (Seite 66), gehen einigen Mythen rund um Gesundheitstracking auf den Grund (Seite 80) und haben Tipps zum Eisbaden eingeholt (Seite 82).

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