23.06.2017

Rocket Internet-Chef Samwer: “Man scheitert öfter, als man Erfolg hat”

Spricht man in Berlin über Startups, fällt früher oder später der Name der Startup-Schmiede Rocket Internet. Bei der NOAH Konferenz in Berlin spricht Gründer Oliver Samwer über seinen größten Fehler und was ein Startup mitbringen muss, um interessant zu sein. Viele spannende Fragen im Zusammenhang mit Rocket Internet blieben aber unbeantwortet.
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© Rocket Internet: Oliver Samwer ist CEO und Co-Founder von Rocket Internet.

Der Unternehmer Oliver Samwer polarisiert. Auf der NOAH Konferenz, die bis heute Abend in Berlin stattfindet, lässt er sich zum wiederholten Mal von NOAH-Veranstalter Marco Rodzynek interviewen. Und das zieht. Das “Colosseum”, jener große Saal, der noch zuvor einen relativ leeren Eindruck hinterließ – ein Großteil der Teilnehmer sind nur zum Networken gekommen – füllt sich, als Samwer die Bühne betritt und zusammen mit Caroline Hyde von Bloomberg ins Kreuzverhör genommen wird.

Obwohl, so schlimm war es dann doch nicht, denn die unangenehmen Fragen, etwa über die Verluste, die seine Startups machen oder über negative Schlagzeilen (Der Spiegel Online schreibt über seinen “Sturzflug”), die werden großteils ausgelassen. Bestimmt möchte Rodzynek “Ask Oli”, wie das Format genannt wird, auch auf der nächsten NOAH begrüßen dürfen.

Irgendwie gibt Samwer trotzdem ein Statement dazu ab: “In Europa werden Firmen mit großen Verlusten über die Jahre oft kritisiert”, so Samwer. “Aber ohne große Verluste wären die Internet-Stars nie dorthin gekommen, wo sie heute sind”.

Der Unterschied fällt auf. Samwer zieht das Publikum in den Saal. Die Teilnehmer kommen, um zu networken, um Business zu machen, für die Panels und Diskussionen bleibt wenig Zeit.

Rocket Internet stellt sich breiter auf

“Wir wollen Unternehmen in beinahe jedem Sektor unterstützen”, erklärt Samwer. Man möchte sich künftig breiter aufstellen. Dahinter steckt eine Strategie: Man möchte keine Chancen in Branchen verpassen, in die man bisher nicht so stark investiert habe, so Samwer. Im Grunde muss die Mischung passen: Man brauche sehr gute Entrepreneure, einen großen Markt und natürlich eine gute Idee.

“Ohne große Verluste gäbe es die heutigen Internet-Stars nicht”

Viel Scheitern gehört dazu

“Es ist der Weg des Lebens, das man viel scheitern muss. Man scheitert öfter, als man Erfolg hat”, resümiert Samwer seine bewegten letzten Jahre. Und er kennt auch sein größtes Versäumnis: “Mein größter Fehler war es ‘nein’ zu sagen. Wenn ich nur immer ‘ja’ gesagt hätte.”

In den USA würden die Menschen größer träumen, ist sich der Investor übrigens sicher. Die Meinung, dass es Entrepreneure in Europa schwerer haben, Investorengelder aufzutreiben, scheint er nicht zu teilen. “Es gibt genug Entrepreneure, genug Kapital”.

Samwer über das Investieren und sein größtes Learning: “Hätte ich nur immer ‘ja’ gesagt”

Was erfolgreiche Startups machen müssen

Bevor Samwer die Bühne verlässt, hat er auch einen Tipp für Startup-Gründer parat: “Skalieren, skalieren, skalieren.” Der Rest komme bei etwas Geduld mit der Zeit. Aber möglichst schnell zu wachsen, das müsse das Ziel eines jeden Startups gleich zu Beginn sein. Das sei auch viel wichtiger, als gleich profitabel zu sein.

Von TV-Werbung scheint Samwer wenig zu halten und das obwohl Startups der Rocket Internet-Schmiede (wie beispielsweise Zalando) teure Fernsehwerbung schalten. Die ersten sechs Monate würde Samwer davon abraten. “Es ist besser, anfangs Online-Werbung zu schalten, die kostet nicht so viel.” Für einen ersten Markttest sei dies zunächst vollkommen ausreichend. Erst später mache es Sinn, TV Werbung zu testen. Rund 50.000 Euro habe die erste Zalando Werbung übrigens gekostet- für ein Startup viel Geld. Aber man habe gesehen, dass es funktioniere. Und wenn etwas funktioniert, dann muss man schließlich dran bleiben.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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