11.07.2022

Robo Wunderkind muss Konkurs anmelden

Robo Wunderkind war eines der bekannteren Startups des Landes. Der große Durchbruch gelang aber nie. Nun musste man Konkurs anmelden.
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Anna Iarotska, CEO von Robo Wunderkind (c) Robo Wunderkind
Anna Iarotska, CEO von Robo Wunderkind (c) Robo Wunderkind

2015 gegründet war Robo Wunderkind über lange Zeit eines der heimischen Vorzeige-Startups. Mit einem smarten Roboterbausatz, der mit Lego kompatibel ist, wollten die Gründer:innen Anna Iarotska, Yuri Levin und Rustem Akishbekov, der bereits vor einiger Zeit ausstieg und ein neues Startup gründete, Kinder spielerisch an Coding und Robotik heranführen.

Robo Wunderkind eröffnete letzte Woche Konkursverfahren

Neben privaten Kunden arbeitete das Startup auch mit institutionellen Kunden zusammen und konnte mehr als 500 Schulen als Partner gewinnen. Robo Wunderkind gewann mehrere Preise, etwa den deutschen Digitalpreis, der an Gründerin Iarotska ging, und holte sich EU-Förderungen in Millionenhöhe. Für die internationale Expansion betrieb man auch ein Tochterunternehmen in den USA. Doch der wirklich große Durchbruch gelang nie. Nun schlitterte das Startup in die Insolvenz. Am 6. Juli wurde ein Konkursverfahren eröffnet.

Noch keine Angaben zu den Hintergründen

Zu den Hintergründen wurden bei der Verfahrenseröffnung keine Angaben gemacht. Auf der Seite des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) heißt es lediglich, Robo Wunderkind habe den Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Seitens des Startups und der Gründer:innen gibt es bislang kein öffentliches Statement dazu. Der brutkasten schickte kurzfristig eine Anfrage an Mitgründerin Anna Iarotska aus. Diese antwortete, sie könne aufgrund laufender Gespräche noch keinen Kommentar dazu abgeben.

Mitgründerin Anna Iarotska stark in Ukraine-Hilfe engagiert

Die aus der Ukraine stammende Robo Wunderkind-Mitgründerin Iarotska war seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf ihre Heimat stark in der Organisation von Hilfsleistungen und der Unterstützung der Bevölkerung im Land engagiert. Dem brutkasten gab sie für eine Analyse, die im letzten Print-Magazin erschien, kürzlich ein Interview zum Einsatz von Technologie im Krieg.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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