26.11.2019

Robo Wunderkind-Gründerin Iarotska gewinnt deutschen Digitalpreis

Anna Iarotska, Gründerin des Wiener Startups Robo Wunderkind holt sich den deutschen Digitalpreis "The Spark", der von Handelsblatt und McKinsey vergeben wird, in der erstmals vergebenen Kategorie "Female Founder Sonderpreis". In einer Reaktion dazu findet sie sehr kritische Worte zum Status Quo des Female Entrepreneurship.
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Robo Wunderkind-Gründerin Anna Iarotska
(c) Handelsblatt: Robo Wunderkind-Gründerin Anna Iarotska

Der deutsche Digitalpreis “The Spark”, der von Handelsblatt und McKinsey vergeben wird, zählt nicht zu jenen Awards, wo es fast so viele Kategorien, wie Nominierte gibt. Es gibt einen ersten, einen zweiten und einen dritten Platz – und seit diesem Jahr einen “Female Founder Sonderpreis”. Den holte sich Robo Wunderkind-Gründerin und Geschäftsführerin Anna Iarotska. Mit ihrem 2015 gegründeten Wiener Startup baut sie Spielzeug-Roboter-Bausätze, die – in Kombination mit einer App – Kindern auf spielerische Weise das Programmieren näher bringen sollen.

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Anna Iarotska: “Ich kann den Status Quo nicht feiern”

Ganz zufrieden gibt sich die Gründerin mit dem Award aber nicht. “Ich bin dankbar, dass ich die Auszeichnung erhalten habe”, schreibt Anna Iarotska in einer Stellungnahme auf Facebook, aber sie könne den Status quo nicht feiern. “Einer der Gründe, warum ich Robo Wunderkind meine 200 Prozent gegeben habe, seit ich es zusammen mit Yuri Levin und Rustem Akishbekov gegründet habe, ist, dass ich glaube, dass wir durch die Entwicklung eines geschlechtsneutralen Spielzeugs, das junge Mädchen dazu inspiriert, ihre eigenen Roboter zu bauen und zu programmieren, wir ihre Interessen wecken und ihnen Selbstvertrauen geben können, BEVOR ihre Umgebung sie an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln lässt”.

Zustand des Female Entrepreneurship

Die Robo Wunderkind-Gründerin liefert dazu zahlen zum Zustand des Female Entrepreneurship: “Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass nur acht Prozent der Startups in Deutschland weibliche Mitgründer haben. In den USA beträgt diese Zahl 17 Prozent. Weniger als 20 Prozent der Absolventen im STEM-Bereich – Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik – in Deutschland und Österreich sind Frauen”. Am Ende stellt Iarotska dann trotzdem klar: “Und ja, natürlich dürfen auch Jungs mit Robo Wunderkind spielen”. Übrigens: Die drei Sieger-Startups des diesjährigen “The Spark” traten allesamt mit rein männlichen Teams auf die Bühne.

⇒ Die Sieger des deutschen Digitalpreises “The Spark”

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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Der deutsche Digitalpreis “The Spark”, der von Handelsblatt und McKinsey vergeben wird, zählt nicht zu jenen Awards, wo es fast so viele Kategorien, wie Nominierte gibt. Es gibt einen ersten, einen zweiten und einen dritten Platz – und seit diesem Jahr einen “Female Founder Sonderpreis”. Mit ihrem 2015 gegründeten Wiener Startup baut sie Spielzeug-Roboter-Bausätze, die – in Kombination mit einer App – Kindern auf spielerische Weise das Programmieren näher bringen sollen. “Ich bin dankbar, dass ich die Auszeichnung erhalten habe”, schreibt Anna Iarotska in einer Stellungnahme auf Facebook, aber sie könne den Status quo nicht feiern. Am Ende stellt Iarotska dann trotzdem klar: “Und ja, natürlich dürfen auch Jungs mit Robo Wunderkind spielen”. Übrigens: Die drei Sieger-Startups des diesjährigen “The Spark” traten allesamt mit rein männlichen Teams auf die Bühne.

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