22.03.2022

Robinhood startet Debit-Karte, die automatisch Geld anlegt

Der US-Neobroker Robinhood stattet die neue Debit-Karte mit einem Bonus-System aus, das man in den USA eher von Kreditkarten kennt.
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Die neue Cash Card von Robinhood legt automatisch Mini-Beträge in Assets an © Robinhood
Die neue Cash Card von Robinhood legt automatisch Mini-Beträge in Assets an © Robinhood

Der US-Neobroker Robinhood startet eine neue Geldkarte, die junge Menschen ansprechen und zum Geldanlegen motivieren soll. Die “Cash Card” ist eine Debit-Karte, die ein Reward-Programm umfasst, das sonst eher von Kreditkarten bekannt ist. Beim Bezahlen können Nutzer:innen auf den nächsten Dollar aufrunden und den Differenzbetrag automatisch in ein Asset ihrer Wahl anlegen – Aktien, ETFs oder Krypto-Assets.

Zusätzlich belohnt Robinhood das Aufrunden mit einem Bonus, der an die Cashback-Programme von Kreditkarten erinnert. Die Round-ups der Woche werden von dem Neobroker mit einem Bonus von 10 bis 100 Prozent und maximal 10 Dollar belohnt. Monatlich können Nutzer:innen damit bis zu 40 Dollar Rewards gewinnen und insgesamt 400 Dollar pro Monat über die Aufrunden-Funktion in Assets anlegen. Weil es sich um keine Kreditkarte handle, gebe es auch keine entsprechenden Gebühren, schreibt das Unternehmen, das derzeit noch eine Warteliste für die Cash Card führt.

Junge Amerikaner:innen haben kaum Interesse an Kreditkarten

Robinhood versteht sich als Trading-App für die Generation Z, die ein anderes Verhalten zeige als Generationen davor: “Wir haben erlebt, wie eine neue Generation ihr Verhältnis zum Geld verändert hat, weg von Kreditkartenschulden und Bargeld und hin zu mehr digitalen Transaktionen. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass nur 17 % der Generation Z eine Kreditkarte als bevorzugte Zahlungsmethode angeben, verglichen mit 46 % der Millennials und 47 % der Babyboomer. Wir waren für unsere Kunden am Anfang ihrer Investitionsreise mit provisionsfreiem Trading und Teilaktien da. Mit der neuen Cash Card begleiten wir sie bei ihren täglichen Ausgaben – vom morgendlichen Kaffee bis zum Wochenendeinkauf – und helfen ihnen dabei, ihre Investitionsgewohnheiten für ihre Zukunft zu entwickeln”, so Robinhood in der Ankündigung.

Der Neobroker Robinhood ist derzeit nach wie vor nur in den USA tätig. Eine Expansion in Europa war für 2020 geplant, wurde aber nach mehreren Rückschlägen und Zwischenfällen gestoppt, um sich wieder auf den Kernmarkt konzentrieren zu können. Im Februar gab es wieder erste Signale, dass Robinhood internationale Märkte adressieren könnte – allerdings mit einem “crypto first”-Produkt.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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