28.12.2023

Risikokapital in der Krise: So lief 2023 für heimische Business Angels und VCs

Einige der bekanntesten heimischen Startup-Investor:innen haben uns verraten, wie viel sie dieses Jahr investiert und wie sie ihre Strategie an die Krise angepasst haben.
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Wir haben Österreichs Business Angels und VCs um einen Rück- und Ausblick zum Jahresende 2023 gebeten
Wir haben Österreichs Business Angels und VCs um einen Rück- und Ausblick zum Jahresende 2023 gebeten

Noch nie in der kurzen Geschichte der heimischen Startup-Szene gab es so viele Insolvenzen wie dieses Jahr. Nach den Gründen dafür gefragt, kommt von den Gründer:innen sehr oft die selbe Antwort: Ein Investor ist abgesprungen, eine Finanzierungsrunde fand nicht wie geplant statt. Andere Startups und Scaleups konnten eine durch die veränderte Funding-Situation verursachte existenzbedrohende Lage nur abwenden, indem sie durch Kündigungen und weitere Einschnitte die Kosten drastisch reduzierten. Hinter der Startup-Krise steht also ganz klar eine Risikokapital-Krise.

Überzogene Erwartungen von 2021 werden zum Problem für Startups und Scaleups

Die (internationalen) Statistiken dazu sprechen eine klare Sprache: Das Investmentvolumen und auch die Anzahl der Investmentrunden sind seit der zweiten Hälfte 2022 insgesamt massiv zurückgegangen. Zum Problem für Startups und Scaleups werden vor allem die überzogenen Wachstumserwartungen aus dem Boom-Jahr 2021. Die Planung von damals ist angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage, die in den meisten Fällen zu gesunkenen Einnahmen und gestiegenen Kosten führt, nicht haltbar. Und die nötige Anschubfinanzierung, um den Plan doch durchzuziehen, will bzw. kann kaum ein Business Angel oder VC momentan bieten – vor allem nicht zur Bewertung von vor zwei Jahren.

Jahresrückblick der Business Angels und VCs nicht nur düster

Doch wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Nicht nur auf Startup- und Scaleup-Seite, auch bei den heimischen Business Angels und VCs zeigt sich im Blick auf das vergangene Jahr ein differenziertes Bild. Das zeigt eine kleine brutkasten-Umfrage unter einigen der bekanntesten Startup-Investor:innen des Landes zum Jahresende. Einige davon verrieten uns auch, wie viel sie 2023 investiert haben.

Hansi Hansmann: 4 Mio. Euro investiert – viel davon in bestehende Beteiligungen

Bei Österreichs bekanntestem Business Angel Hansi Hansmann etwa waren es rund vier Millionen Euro. “Wir haben sechs Neuinvestments getätigt – das sind weniger als 2022. Dafür gab es relativ viele Follow-Ons, weil wir unsere Bestands-Companies stärker unterstützen bzw. unterstützen müssen – der wirtschaftlichen Situation geschuldet”, schreibt Hansmann. “Insgesamt bin ich aber mit meinem Portfolio sehr zufrieden. Im Großen und Ganzen haben sich unsere Companies sehr gut geschlagen.”

Fast 2 Mio. Euro und “viel Energie in Turn-Around-Startups” bei Berthold Baurek-Karlic

Von einer ähnlichen Situation berichtet auch “Business Angel of the Year” Berthold Baurek-Karlic mit seiner Gesellschaft Venionaire: “Im Jahr 2023 haben wir 1,93 Millionen Euro investiert und werden zum Jahresende voraussichtlich noch ein paar Tickets zeichnen”, schreibt er dem brutkasten. Insgesamt habe man dabei sehr viel Energie in “Turn-Around-Startups” gesteckt. Baurek-Karlic gibt zwei konkrete Beispiele: “Wir freuen uns, dass beispielsweise Cybertrap erstarkt ist. Bei Fretello streben wir eine Sanierung an, wofür die Gesellschafter bereits das notwendige Funding bereithalten, sofern wir die Chance bekommen.”

Christiane Holzinger: “Zwei bis drei mal länger nachgedacht, bevor ich eine Entscheidung getroffen habe”

Auch im Statement von “Business Angel of the Year” Christiane Holzinger ist die Krise ablesbar: “Ich habe in vier neue Startups investiert, musste aber auch einige Bridgerunden mitmachen und hier Kapital reservieren. Zusätzlich habe ich zwei bestehende Beteiligungen aufgestockt”. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich einiges geändert: “Generell habe ich sicher zwei bis drei mal länger nachgedacht, bevor ich eine Entscheidung getroffen habe. Meine Recherchen habe ich ebenso ausgeweitet und ich bin viel stärker auf das Thema Team & Leadership eingegangen. Diese kritischere Auswahl hat auch dazu geführt, dass ich mehr gelernt habe”, so Holzinger, die einräumt: “Gegen Ende des Jahres ist mir aber die Energie ausgegangen”. Einige Entscheidungen habe sie nun bewusst auf 2024 verschoben.

tecnet: 2,7 Mio. Euro für “sieben bestehende sowie auch neue Unternehmen”

Rund 2,7 Millionen Euro hat der niederösterreichische Landes-VC-Fonds tecnet equity dieses Jahr in Startups investiert. Dabei sei Kapital in “sieben bestehende sowie auch neue Unternehmen” geflossen. “Auch wenn das Umfeld schwieriger wurde, konnte tecnet neue schlagkräftige Co- Investoren gewinnen und hat sich auch in diesem Umfeld als verlässlicher Partner für seine Portfoliounternehmen erwiesen. Wir glauben, dass Geschäftsmodelle, die sich in schwierigen Zeiten bewähren, das höchste Potenzial haben, Highflyer zu werden. Diese Unternehmen sind in der Regel widerstandsfähiger, haben ein größeres Wachstumspotenzial und werden sich am Markt durchsetzen”, heißt es in einem Statement des VC-Unternehmens gegenüber brutkasten.

Laura Raggl: “großartiges Jahr” – 14 Kapitalrunden über 900.000 Euro mit ROI Ventures

Ein sehr postives Bild zeichnet Laura Raggl mit ihrer noch sehr jungen Beteiligungsgesellschaft ROI Ventures. Man habe in 14 Kapitalrunden insgesamt 900.000 Euro investiert (davon 100.000 in Österreich). Nach 2023 habe man zwölf neue Startups im Portfolio. “Es war ein großartiges Jahr für ROI Ventures. Nach dem Start Mitte 2022 haben wir uns 2023 intensiv auf unsere Angel Investments fokussiert, starke Deallfow-Sharing Partnerschaften aufgebaut und unseren Fokus und Netzwerk im Bereich B2B-SaaS geschärft”, so Raggl.

Triple Impact Ventures: “Haben unser Tempo beibehalten”

Ebenfalls positiv fällt das Statement von Andrei Podlesnyi, Investment Manager bei Markus Linders Triple Impact Ventures, aus: “Im Jahr 2023 haben wir vier neue Investments in Startups getätigt, darunter auch Fermify aus Österreich. Bei den Neu-Investitionen haben wir unser Tempo beibehalten, und erfreulicherweise haben wir auch noch zusätzlich an zwei Folgerunden unserer Beteiligungen aus dem Jahr 2022 teilgenommen.”

eQVenture: 24 Mio. Euro in österreichische Startups investiert

Bernhard Ungerböck, Principal bei eQVenture, sieht die Grazer Investment-Gesellschaft in der aktuellen Situation im Vorteil: “Unsicherheiten durch Inflation, Zinssätze, unterbrochene Lieferketten haben auch uns veranlasst, stärker das eigene Portfolio zu unterstützen. Unser starker Technologiefokus bewies sich in dieser Phase jedoch als werthaltig – nahezu alle Unternehmen konnten sich operativ weiterentwickeln und jede zweite Finanzierungsrunde fiel siebenstellig aus.” Insgesamt investierte eQVenture dieses Jahr 24 Millionen Euro in österreichische Startups – gemeinsam mit Co-Investoren sei man auf 38 Millionen Euro Volumen gekommen, so Geschäftsführer Herbert Gartner gegenüber dem brutkasten.

Wie geht es 2024 weiter? “Auch zukünftig Fokus auf Erhalt anstelle aggressivem Wachstum”

Und wie geht es 2024 weiter? “Vorausblickend erwarten wir weiterhin Zurückhaltung bei Finanzierungsrunden sowie Exits, zumindest im ersten Halbjahr 2024. Startups werden daher auch zukünftig den Fokus auf Erhalt anstelle aggressivem Wachstum legen”, schreibt Bernhard Ungerböck und stellt in den Raum: “Fraglich ist jedoch, wie VCs diesen Fokus gutheißen und geringeres, nachhaltigeres Wachstum bewerten werden”. Besonders Themen rund um ClimateTech und Healthcare sehe man weiterhin stark in den nächsten Jahren.

Triple Impact Ventures plant “deutliche Aufstockung”

Auf erstgenannte Branche setzt wenig überraschend auch Andrei Podlesnyi von Triple Impact Ventures: “Insgesamt wird 2024 ein herausforderndes Jahr für das gesamte Ökosystem bleiben, aber wir bleiben optimistisch für unseren Sektor. Wir beobachten, dass ClimateTech weiterhin Top-Talente anzieht, was eindeutig die zunehmende Bedeutung und das Interesse an der Lösung der Umweltkrisen widerspiegelt”. Für das nächste Jahr plane man daher sogar eine deutliche Aufstockung und wolle acht neue Investments in den Bereichen Klima, Biodiversität und Umweltverschmutzung tätigen.

“Nehmen Interesse an Exits unseres Portfolios wahr”

Optimismus versprüht man auch bei tecnet: “Trotz der aktuellen Herausforderungen sind wir für 2024 positiv gestimmt. Aus verschiedenen Kanälen nehmen wir Interesse an Exits unseres Portfolios wahr und in den letzten Monaten wurden auch wieder vielversprechende Leads identifiziert.” Laura Raggl erwartet für 2024 “viele Anschlussfinanzierungsrunden” im Portfolio. Und Christiane Holzinger meint: “2024 wird sich wieder besser entwickeln. Diejenigen, die heuer an sich gearbeitet haben, sind resilienter geworden.” Und sie hoffe, “dass sich die Politik ein Beispiel an der Szene nimmt. Schnelleres Agieren, Offenheit gegenüber KI und neuen Technologien und Teamarbeit wären wichtige Punkte.”

Venionaire will 2024 selbst Kapital aufnehmen

Berthold Baurek-Karlic erwartet im Portfolio von Venionaire in mehreren Fällen starke Entwicklungen, unter anderem in der Hoffnung auf einen erneuten Krypto-Frühling, für den man bereits Anzeichen sehe. Und der Investor verrät: “Wir selbst – Venionaire Capital AG – planen eine Reihe neuer Projekte, wozu wir selbst Kapital aufnehmen, da wir an die historische Chance von Vintage Fonds aus Krisenjahren glauben.”

Hansmann: “Werden viele Startups sehen, die zusperren oder in einem unattraktiven Deal verschwinden”

Hansi Hansmann schließlich macht eine differenzierte Voraussage für das kommende Jahr: “Ich glaube, dass 2024 nicht besser wird, eher umgekehrt. Und wir werden wohl viele Startups sehen, die entweder zusperren müssen oder in einem unattraktiven Deal verschwinden – der dann oft als gar nicht so unattraktiv verkauft wird”, so die Business Angel Legende. Es werde daher aber auch ein “Jahr der guten Opportunities sein, wenn man cash hat”. Denn dass vielen Startups das Geld ausgehen werde, werde auch zu mehr Übernahmen führen.

“Irgendwann geht es sicher wieder bergauf”

Er hoffe darauf, dass es im Laufe des Jahres Börsengänge gebe, “die dann in einer Kettenreaktion zu mehr großen Funding-Runden und irgendwann auch wieder zu einer besseren Funding-Situation führen”, so Hansmann, “aber das dauert dann seine Zeit”. Der “Funding-Kreislauf” sei auch deswegen unterbrochen, weil viele VC-Gesellschaften schon länger keine lukrativen Exits mehr hatten. “Aber irgendwann geht es sicher wieder bergauf”, schließt der Business Angel.

Christiane Holzinger: Learning und guter Vorsatz für das neue Jahr

Sich diesen Optimismus zu erhalten, formuliert Christiane Holzinger als ganz persönliches Ziel: “Die allgemeine Großwetterlage hat mich teilweise negativ beeinflusst. Ich habe mich auch von der Negativspirale, den allgemeinen Ängsten und Sorgen eine Zeit lang mitreißen lassen”, so die Investorin. In einer persönlichen Auszeit im Herbst habe sie dann die eigene finanzielle Situation analysiert. “Ich habe mir für alle Vorhaben angesehen, welche Ziele ich erreicht habe. Meine ‘Hausübungen’ haben mir die Augen geöffnet: Mein Jahr 2023 war eines der erfolgreichsten überhaupt. Leider habe ich das ob der gesamten Lage nicht gesehen”, erzählt Holzinger. “Ich werde meine persönlichen Hausübungen 2024 wieder in viel kürzeren Abständen machen und auch bei meinen Agenden stärker ausmisten”.

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ACR
(c) ACR/ Alice Schnür-Wala/ Schweig-Fotodesign: OFI / PYERIN - (v.l.) Martin Weigl-Kuska, Holzforschung Austria, Sonja Sheikh, ACR-Geschäftsführerin und Elisabeth Mertl, Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik.

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

In einer sich stetig wandelnden (Wirtschafts-)Welt gibt es für heimische KMU trotz ihres hohen Stellenwerts einige finanzielle Hemmschwellen, die es zu bewältigen gilt – vor allem, wenn man im internationalen Wettbewerb zukunftsfit bleiben möchte. Viele kleine und mittlere Unternehmen können die heutige Forschungsarbeit nicht mehr selbst bewältigen, da ihnen die Ressourcen und spezialisiertes Know-how fehlen.

Ein möglicher Lösungsansatz für diese Problematik findet sich im Begriff Kooperationspartner: Kooperationen im Bereich Forschung und Innovation bieten für KMU diverse Vorteile. Neben fehlenden Ressourcen, eigene Forschungsabteilungen ins Leben zu rufen, erweist sich nämlich auch das Monitoring aktueller Trends und Entwicklungen, um daraus Erkenntnisse zu ziehen, als zeitintensiv – und kann ebenso personell kaum von den Betrieben gestemmt werden. Daher braucht es in einem Umfeld, das Innovation und Entwicklung gefühlt im Stundentakt hervorbringt, Infrastruktur und Vernetzung, um bestehen zu können.

Außeruniversitäre Forschungsinstitute als Partner

Solche erfolgreich abgewickelten Innovationsprozesse finden sich bei Austrian Cooperative Research (ACR) wieder. Insgesamt verfügt das Forschungsnetzwerk als Innovationspartner für kleine und mittlere Unternehmen über 19 Institute, die eine Vielzahl von Wissensbereichen abdecken; darunter nachhaltiges Bauen, Werkstoffe, Umwelttechnik und erneuerbare Energien, Lebensmittelqualität und -sicherheit, Digitalisierung sowie Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

„Mit den ACR-Instituten stehen KMU und Startups verlässliche Forschungspartner zur Seite, die sie von der ersten Projektidee bis zur Markteinführung mit einem guten Verständnis für ihre technologischen Problemstellungen, umfassendem Know-how und modernster Infrastruktur unterstützen“, erklärt ACR-Geschäftsführerin Sonja Sheikh. „Langjährige Expertise, Anwendungsorientierung und Marktnähe sorgen für maßgeschneiderte Lösungen mit langfristigem Mehrwert für die gesamte Branche.“

So geschehen etwa bei Sihga, einem Unternehmen für Befestigungstechnik: Es begann mit einem Artikel, den Holzbau-Meister und Chief Product Officer (CPO) Johann Gruber im Magazin „Nature“ entdeckte.

Dort legten Forscher der University Maryland (USA) dar, wie es gelungen ist, Holz so stark zu verdichten, dass mechanische Eigenschaften erzielt werden konnten, die „höher waren als bei Stahl und Aluminium“.

„Sihga ist dann hellhörig geworden“, erinnert sich Martin Weigl-Kuska, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft beim ACR-Institut Holzforschung Austria, „und dachte sich, damit könnte man im Holzbau eine neuerliche Revolution schaffen – denn wenn sowohl Baustoff als auch Verbindungselemente aus Holz bestünden, könnte man bei der CO2- Einsparung und auch beim Rückbau und Recycling im Sinne der Kreislaufwirtschaft weitere Fortschritte erzielen.“

Anwendungslücke zu weit

Allerdings stieg niemand der US-Autoren der Studie auf den Vorschlag einer Unternehmenskooperation ein, weil ihnen der „Gap zur Anwendung“ zu groß war. Also fanden Sihga und das ACR-Institut zusammen. „Wir sind gemeinsam den ‚Nature‘- Artikel durchgegangen und haben einen Weg gefunden, an die Ergebnisse anzuknüpfen“, beschreibt Weigl-Kuska einen der ersten Schritte dieser Kooperation. „Es ist uns tatsächlich gelungen, den Prozess zu reproduzieren und Prototypen von Holzverbindern zu entwickeln, die hochverdichtet sind“, so der Forscher.

Über 1.500 abgewickelte Projekte 2023 und Standardisierung

Dies ist nur ein Beispiel von vielen Kooperationsprojekten zwischen ACR- Instituten und kleinen bzw. mittleren Betrieben. Insgesamt machen KMU 76 Prozent der Kunden aus, die Austrian Cooperative Research in seinem Portfolio führt. Allein 2023 leisteten die Institute neben der Abwicklung von 1.500 Forschungsprojekten 32.800 Stunden an gemeinnütziger Arbeit für die Wirtschaft, etwa in Form von Normungsarbeit.

Normen und Standards sind ein oft unterschätzter Bereich im Innovationsprozess. Sie regeln nicht nur Produkteigenschaften und sorgen für Sicherheit und Vergleichbarkeit, sie können auch Innovationsprozesse anregen. Die ACR- Institute beteiligen sich aktiv in Standardisierungsprozessen und wissen dadurch nicht nur über aktuelle Entwicklungen und Trends Bescheid – sie bringen Forschungserkenntnisse in die Normungsgremien ein, vertreten die Interessen der KMU und der Forschung und bringen das Wissen wieder in die Unternehmen.

Zudem erkennen sie auch, wo Standards fehlen, regen diese an oder entwickeln neue Testmethoden; wie etwa Biotechnologin Elisabeth Mertl, die seit 2011 beim ACR-Institut OFI tätig ist.

Die 32-Jährige hat sich auf Mikrbiologie und Zellkulturen spezialisiert. In ihrer Forschungsarbeit entwickelte sie In-vitro-Testmethoden, damit Hersteller von Medizinprodukten für ihre Zulassungsverfahren auf Tierversuche verzichten können.

„Unser Ziel war es, dass Hersteller von Medizinprodukten für ihre Geräte und Materialien eine Zulassung bekommen, ohne auf Tierversuche zurück- zugreifen, die noch in den Regelwerken verankert sind“, sagt Mertl. Dieses Ziel hat die Biologin mit ihrem Team erreicht und die Testmethode als Norm etabliert.

Mittlerweile besteht die sogenannte „Probenliste“ des OFI aus 1.300 verschiedenen Produkten, die nicht mehr durch mühsame Tierversuchsreihen gehen müssen. Auch Sheikh bestätigt abschließend:

„Das Alltagsgeschäft bindet in der Regel nahezu alle zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen in KMU. So bleiben kaum Kapazitäten, um auch ein- mal über den Tellerrand zu blicken. Umso wichtiger sind erfahrene Kooperationspartner wie die ACR-Institute, die KMU gezielt an Innovationen heranführen.“

Info Block

Seit seiner Gründung 1954 unterstützt Austrian Cooperative Research kleine und mittlere Unternehmen, Innovationen in Form von neuen Produkten und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Von den 10.200 Kunden im Jahr 2023 waren 76 Prozent KMU, die für 77 Prozent der erledigten Aufträge (gesamt 22.700) sorgten. ACR verfügt über 744 Beschäftigte, wobei 41 Prozent davon Frauen sind. Im letzten Jahr konnte man einen Umsatz von 74 Millionen Euro erwirtschaften.

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