27.06.2019

Revolut: “Bald” 6 Millionen Kunden und 20.000 neue User pro Tag

Neue Zahlen: Die Londoner Challenger-Bank Revolut hält bei mehreren KPIs den Vorsprung zum ebenfalls rapide wachsenden Berliner Konkurrenten N26.
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Revolut: Valentin Scholz, Head of Groth bei Revolut.
(c) Revolut: Valentin Scholz, Head of Growth bei Revolut.

Vor genau zwei Wochen verkündete die Berliner Challenger-Bank N26 das Knacken der 3,5 Millionen-Kunden-Marke. Es dauerte diesmal also verhältnismäßig lange, dass auch der Londoner Konkurrent Revolut mit eigenen Zahlen nachzieht – und die wurden nicht einmal mittels Aussendung kommuniziert. Wie der brutkasten von Valentin Scholz, Head of Growth bei Revolut, erfuhr, kommt man dort nun erstmals auf 20.000 neue User pro Tag. Der Großteil komme dabei über “Mundpropaganda”, womit auch die Nutzung von Weiterempfehlungsprämien (siehe Bild unten) gemeint ist. Bei N26 gab man zuletzt im März eine Zahl zu dieser KPI heraus. Von mehr als 10.000 neuen Konten pro Tag sprach CEO Valentin Stalf Miite Juni gegenüber dem brutkasten.

+++ Fokus-Channel: FinTech +++

3,5 vs. “bald” 6 Mio. Kunden

Auch bei der Gesamtzahl der User hält Revolut seinen Vorsprung gegenüber dem – eben nur fast – genauso rapide wachsenden Konkurrenten. Man werde “bald” die Sechs-Millionen-Kunden-Marke knacken, sagt Valentin Scholz. Was “bald” in dieser Branche, in der sich User-Zahlen zuletzt stets innerhalb weniger Monate verdoppelten, bedeutet, muss an dieser Stelle der Fantasie der Leser überlassen werden.

US-Expansion wird entscheidend

Doch Vorsprung hin oder her. Kriegsentscheidend wird im Wettlauf der beiden Challenger-Banken letztlich das Vorankommen in der internationalen Expansion sein. 30 europäische Länder bedient Revolut momentan, bei N26 sind es 24. Die größten User-Zuwächse sind aber wohl außerhalb des alten Kontinents zu holen. Nachdem beide FinTechs die Expansion in die USA und andere Übersee-Märkte schon seit geraumer Zeit ankündigen (und immer wieder verschoben haben), dürfte es bei N26 jetzt wohl tatsächlich bald soweit sein. Vor zwei Wochen war dort von “in den nächsten Wochen” die Rede. Einen entscheidenden Push gab dabei gewiss die 300 Mio. US-Dollar-Kapitalrunde Anfang des Jahres.

Revolut: “Sind näher dran, als man glaubt”

Auch seitens Revolut gibt man an, dass es bald soweit sein soll. Die Expansion nach Singapur, die USA, Japan und Kanada sei in den kommenden Wochen “der große Fokus”, sagt Valentin Scholz. Jedenfalls noch im Sommer soll es mit der US-Expansion soweit sein. “Wir sind näher dran, als man glaubt”, sagt Scholz. Daneben werde es von Revolut “fast jede Woche” eine große Produktankündigung geben. Kein Wunder, will man nun meinen, ist doch Revolut bei einigen N26-Produkten noch nicht nachgezogen – wie auch Vice versa.

Der Markt ist groß genug

So spannend und mitunter auch amüsant der Konkurrenzkampf der beiden Challenger-Banken anzusehen ist – es bleibt festzustellen, dass der Markt gewiss groß genug für beide ist. Schließlich überleben seit jeher viele Banken parallel. Welche die Nase vorne hat, ist freilich dennoch nicht ganz irrelevant.

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Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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