15.05.2024
ERNÄHRUNG

Revo Foods möchte mit neuem Produktnamen künftigen Rechtsstreitigkeiten vorbeugen

Das Wiener FoodTech-Startup Revo Foods präsentierte am Mittwoch eine neue Version seiner Räuchlachsalternative "Revo Salmon". Das Produkt wird künftig unter dem Namen "Smokey Slices - inspired by Salmon" vertrieben. Gründer und CEO Robin Simsa erläutert gegenüber brutkasten den Hintergrund.
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(c) Revo Foods

Im Oktober 2022 brachte das Amt der Kärntner Landesregierung eine Anzeige gegen das Wiener Food-Startup Revo Foods ein. Der Vorwurf: Die Produktbezeichnung “Revo Salmon” für pflanzliche Fisch-Alternativen täusche Konsument:innen. Mitte Feber wurde die Klage von einem Wiener Verwaltungsgericht abgewiesen. Revo Foods ging also als Sieger hervor (brutkasten berichtete).

Revo Foods ist künftig inspired by Salmon

Trotz der erfolgreichen Beilegung des Rechtsstreits hat dieser nun einen “indirekten Einfluss” auf den Produktnamen der Räucherlachsalternative, wie Gründer und CEO Robin Simsa erläutert. Während diese bislang unter dem Namen “Revo Salmon” vertrieben wurde, lautet der neue Namen künftig “Smokey Slices – inspired Salmon”. “Es gab kein Urteil gegen uns. Dennoch haben wir diese Entscheidung vorsorglich getroffen, um künftigen Problemen in Länder wie der Schweiz oder Frankreich vorzubeugen”, so Simsa.

Gründer Robin Simsa | (c) Revo Foods

Als ein “Einknicken” gegenüber der Fleisch- und Fischindustrie versteht Simsa die jüngste Namensänderung dennoch nicht. “Prinzipiell können wir die ganze Sache auch durchstreiten. Aber auch von Seiten des Marketing und der Kommunikation finden wir die neue Bezeichnung ‘inspired by’ als eine elegante Lösung. So kann sich niemand mehr aufregen.” Und er merkt an: “Wir glauben nicht, dass es zuvor zu Verwechslungen gekommen ist, nun ist es aber sehr eindeutig”.

Neue Produkteigenschaften

Neu ist jedoch nicht nur der Name des Produktes, sondern auch die Produkteigenschaften. Als Version 2.0 soll der Lachs künftig mehr Ähnlichkeit mit Wildlachs als mit Aquakulturlachs haben, wie das Startup auf seiner LinkedIn-Seite schreibt.

Weiters heißt es dort: “Dieses Produkt hat jetzt einen höheren Omega-3-Gehalt als viele in Aquakultur gezüchtete Lachse”. Zudem soll der Lachs über eine “besseres Proteinprofil” verfügen. Zum Einsatz kommt hierfür Erbsenprotein. Auch die Textur und das Geschmacksprofil wurde laut Revo Foods verbessert. Erhältlich ist die Version 2.0 unter anderem bei Interspar, Billa Plus, Gurkerl (AT), Continente (Portugal), ICA (Schweden) oder Metro (Österreich und Deutschland).


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Das Gründerteam von Everest Carbon (c) Everest Carbon

Das in Linz gegründete und aktuell in San Francisco sitzende Startup Everest Carbon gibt eine Finanzierungsrunde bekannt: Konkret hat das ClimateTech ein Investment in Höhe von drei Millionen US-Dollar aufgenommen. Zu den Investoren zählt der VC Carbon Removal Partners mit Sitz in Zürich, der sich auf die “Carbon Removal Industry” spezialisiert, sowie der New Yorker VC Ponderosa Ventures und die in Bayern sitzende Carbon Drawdown Initiative.

Investment über US-Mutter

Wie Co-Founder und CTO Matthias Ginterseder im Gespräch mit brutkasten preisgibt, ist die Investition in die in San Francisco sitzende Muttergesellschaft der Österreich-GmbH von Everest Carbon geflossen. Laut Ginterseder liegt der Fokus der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Startups allerdings im Linzer Tech Harbor am Standort Neue Werft – und damit bei der Österreich-Tochter. Das Investment soll auch primär in Entwicklung, Skalierung und Vermarktung der von Everest Carbon entwickelten ERW-Sensortechnologie fließen. Damit soll die Emission und anschließende Verwitterung von CO2 “exakt messbar werden.”

CO2-Bindung durch Verwitterung

Beim besagten ERW-Sensor handelt es sich um eine vom Startup selbst entwickelte Technologie, die die Gesteinsverwitterung – kurz ERW oder Enhanced Rock Weathering – messbar und skalierbar macht. Momentan sei man dabei, diesen “digitalen Umweltsensor für die Bindung von CO2 in Projekten” basierend auf dem Prozess des beschleunigten Verwitterns zu perfektionieren und auf Agrarflächen in der Umgebung zu testen.

Gegründet wurde Everest Carbon im Jahr 2022 als ERW-Projektentwickler. Von bestehenden Messlösungen sei man “sofort frustiert” gewesen, weshalb man mit der Entwicklung eines eigenen Sensors begann. Ende 2023 stellte das Gründerteam, Pascal Michel, Matthias Ginterseder und Jonte Boysen, schließlich den eigenen Sensor in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit.

Eigener ERW-Sensor

“Unsere Mission als Firma ist es, einen maßgeblichen Anteil zur Entwicklung negativer Emissionstechnologien beizutragen. Und das beschleunigte Verwittern ist eine davon”, sagt Ginterseder. Mit seiner ERW-Sensortechnologie will das Startup messen, “wie viel zusätzlich gebundenes CO2 durch Enhanced Rock Weathering-Projekte (ERW) verursacht wird.”

Bei ERW wird sogenanntes Gesteinsmehl auf landwirtschaftliche Flächen aufgetragen, um den natürlichen Verwitterungsprozess zu beschleunigen. Dabei wird CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft im Gesteinsstaub gebunden. Dieser Gesteinsstaub soll außerdem als natürlicher Dünger wirken und die Bodengesundheit verbessern. Die ERW-Sensortechnologie soll dabei die exakte Menge des zusätzlich gebundenen CO₂ im Wasser erfassen, heißt es.

Mit seiner neuen Sensor-Technologie habe sich das Startup nun vom ERW-Projektentwickler zum Sensor-Entwickler gewandelt. Damit “bauen wir mehr oder weniger die Technologie, die wir uns gewünscht hätten, als wir früher selbst ERW-Projekte gemanagt haben.”

F&E-Fokus in Linz

Mit dem frischen Investment soll der Sensor perfektioniert und in “einem größeren Maßstab an Kunden gesendet werden.” Mittlerweile arbeite man schon mit Kunden und Forscher:innen, um Studien zur Enhanced Rock Weathering zu launchen, so Ginterseder.

Aktuell sitzt das internationale Team des Linzer ClimateTechs “auf drei Kontinenten”. Der F&E-Standort, darunter Labor und Fertigungsstandort, befinden sich besagterweise in der Neuen Werft im Linzer Tech Harbor, wo man aktuell “ein bisschen expandiert.”

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