18.01.2024

Revo Foods legt mit neuem 3D-Lebensmitteldruck für die Industrie künftig Fokus auf B2B-Geschäft

Das Wiener Food-Tech Startup Revo Foods entwickelt eine industrielle Produktionsmethode für 3D-gedruckte Lebensmittel. Künftig möchte das Unternehmen seinen Fokus auf das B2B-Geschäft legen. Gründer und CEO Robin Simsa hat uns mehr zur Technologie und Neuausrichtung des Geschäftsmodells erzählt.
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Revo Foods Gründer Robin Simsa | (c) Revo Foods

“Multi-Nozzle-System” lautet der Name der Kerntechnologie des neu entwickelten 3D-Druck-Verfahren des Wiener Food-Startups Revo Foods, das für seine rein pflanzlichen Fischalternativen bekannt ist. Mit einem sogenannten Extrusionssystem können dabei unterschiedliche Inhaltsstoffe in beliebiger Form miteinander kombiniert werden. Mit diesem Verfahren sollen erstmals neue Produktkategorien ermöglicht werden, etwa authentische Fleisch-Alternativen oder Produkte mit flexibler Form, Struktur oder Textur. “Bei der Technologie handelt es sich um die weltweit erste industrielle Produktionsmethode für 3D-gedruckte Lebensmittel, die neue Maßstäbe in der Innovation der Lebensmittelherstellung setzt”, so Gründer und CEO Robin Simsa.

Wie die neue Technologie funktioniert?

Produkte lassen sich laut Simsa während des Produktionsprozesses flexibel gestalten und können in verschiedenen Ausführungen (Größen, Formen, Materialien) für den Massenmarkt produziert werden. “Mit dem 3D Lebensmitteldruck in hoher Skalierung ergeben sich neue, kreative Möglichkeiten unsere Lebensmittel zu gestalten. Produkte, die vorher unvorstellbar waren und eher in Hauben-Lokalen erwartet wurden, werden nun zur Realität im Supermarkt”, so Simsa.

Das System lässt sich modular zusammensetzen. Dadurch soll es für Anwender:innen künftig möglich sein, flexibel auf die Nachfrage zu reagieren und unterschiedliche Produkte auch in kleinen Batches zu produzieren. Zudem ermöglicht die Technologie beispielsweise die Integration einer Fettkomponente in pflanzliche Proteinfasern. Für die Technologie bestehen bereits drei Patente, wie Simsa anmerkt.

Die Technologie soll sich nicht nur auf pflanzliche Fischalternativen beschränken

Die Skalierung der Technologie bis 2025

Im September 2023 wurde erstmals The Filet – Inspired by Salmon mit dieser Technologie in kleinerem Maßstab hergestellt. Diese Lachsfilet-Alternative auf Basis von Mycoprotein war laut Simsa das erste 3D-produzierte Lebensmittel, das in Supermärkten erhältlich ist. Unter anderem kooperierte Revo Foods dafür mit dem schwedischen FoodTech Mycorena und holte sich dafür eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Für die Skalierung der Technologie startete Revo Foods eine Crowdfunding-Kampagne über die in Deutschland ansässige GreenTech-Investitionsplattform FunderNation. Über die Plattform wurden bereits rund 450.000 Euro eingesammelt, wobei das Fundingmaximum mit 1,5 Millionen Euro angeben wurde. Derzeit läuft die Kampagne noch 90 Tage.

Damit soll die erste Stufe der Skalierung im Sommer 2024 abgeschlossen werden. Innerhalb der nächsten zwei Jahre plant Revo Foods, in zwei großen Skalierungsschritten die Produktionskapazitäten auszubauen, um einen “industriellen Maßstab” zu erreichen.

Fokus auf B2B-Geschäft – Marke Revo Foods bleibt erhalten

Nach dem Start im Jahr 2021 machte sich Revo Foods über die Grenzen Österreichs mit seinen veganen Fischalternativen und der gleichnamigen Consumer-Brand einen Namen. Während zunächst eine Alternative für Räucherlachs angeboten wurde, erweiterte das Unternehmen schrittweise sein Portfolio um rein pflanzliche Fischaufstriche und später um das bereits genannte Lachsfiet.

Mit der nun vorgestellten Prozesstechnologie möchte das Unternehmen künftig seinen Fokus auf das B2B-Geschäft legen. Sofern die Skalierung abgeschlossen ist, soll die Technologie über ein Lizenzmodell an Industriepartner vertrieben werden. “Wir sehen uns künftig nicht als Firma, die eine große Consumer-Brand in Europa aufbaut. Die Marke wird aber im geographischen Ausmaß bestehen bleiben, zum Beispiel im DACH-Raum, um neue Use-Cases zu testen”, so Simsa über den Pivot, der allerdings schon vor längerer Zeit geplant war.

Die Räucherlachs-Alternative, pflanzliche Aufstriche und das Lachsfilet sollen am Markt bestehen bleiben, wie Simsa abschließend versichert. Neu rein pflanzliche Produktentwicklungen, die nicht mit der nun vorgestellten Prozesstechnologie produziert werden, sind allerdings nicht mehr geplant.


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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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