03.05.2022

Nach Exit: Sipwise-Gründer holt Investment für neues Startup

Besonders in Zeiten der Pandemie haben sich viele Menschen über schlechte Kommunikationsverbindungen bei Video- oder Telefonkonferenzen geärgert. Sipfront möchte dem Problem mit seinen automatisierten Testabläufen entgegentreten.
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(v.l.) Co-Investor und zukünftiger Co-CEO Daniel Tiefnig,Sipfront-Gründer Andreas Granig, Co-Investor Markus Seidl
(v.l.) Daniel Tiefnig, Andreas Granig, Markus Seidl © Carolin Bohn

Das junge Startup Sipfront sichert sich zum Launch seines SaaS-Angebots ein sechsstelliges Angel-Investment, mit dem es den operativen Betrieb mit ersten Kund:innen angehen möchte. Sipwise-Founder und CEO, Andreas Granig arbeitet bereits seit einem Jahr an seinem neuen Startup mit Fokus auf Telekommunikation. Zuvor war er CTO beim Telekom-Ausrüster Sipwise, welches er 2018 als Co-Founder gemeinsam mit Daniel Tiefnig an Alcatel-Lucent Enterprise verkaufte. Beim sechsstelligen Angel-Investment für Sipfront ist Tiefnig nun ebenfalls beteiligt. Das Investment kommt von Daniel Tiefnig und von Markus Seidl, die nun beide als Partner bei Sipfront einsteigen.

Automatisierung der Testabläufe bei Videokonferenzen und Co

Das Startup fokussiert sich mit seiner Arbeit auf die Testabläufe von Kommunikationsverbindungen und möchte mit seiner Testautomatisierung die Branche revolutionieren. Dabei wird die Überprüfung der Qualität von Videokonferenzen und Telefongesprächen automatisiert. Der Gründer Andreas Granig erklärt hierzu:

Wir alle kennen Videokonferenzen, in denen Teilnehmer:innen nicht zu sehen oder zu hören sind, oder dass man nach langem Warten plötzlich aus einer Callcenter-Warteschleife fällt. Das Testen und Vermeiden derartiger Szenarien durch die Betreiber:innen ist sehr komplex und erfordert viel manuelle Arbeit, ganz im Gegensatz zu anderen Bereiche der Sofwareentwicklung.”

Nach Investment ist Sipfront bereit für den Launch

Nicht zuletzt durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie sei der Bedarf an hochwertigen und zuverlässigen Kommunikationslösungen gestiegen. “Sipfront ist in der idealen Position, die Entwicklungsabläufe in der Branche zu revolutionieren”, ergänzt Tiefnig, der als zweiter Geschäftsführer beim Startup einsteigt. Während Tiefnig vor allem strategische und administrative Aufgaben übernehmen wird, bringt Co-Investor Markus Seidl ein für das Unternehmen wichtiges Wissen aus der Messtechnik- und Flugsicherungsbranche mit.

Also kommende Ziele nennt das Unternehmen den Launch des SaaS-Angebots, die Erweiterung des Teams sowie das Erreichen eines siebenstelligen Jahresumsatzes. Eine weitere Finanzierungsrunde ist für dieses Jahr bereits angedacht.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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