24.05.2018

Renjer: Grazer will mit “Rentier-Chips” Snack-Markt aufwirbeln

Startup-Portrait. Mit "Rentierchips" als einer gesunden Alternative zu herkömmlichen Sünden wie Chips, Schokolade und co. wollen die Gründer von Renjer den Snackmarkt umkrämpeln. Sie vertreiben getrocknetes Snackfleisch vom Rentier, Hirsch und Elch.
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Renjer: Das Gründer-Team
(c) Renjer: Das Gründer-Team

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal im Supermarkt an der Kassa neben Schokoriegeln einen Snack der anderen Art entdeckt. Beef Jerky ist fein geschnittenes und getrocknetes Fleisch, das den kleinen Hunger zwischendurch bekämpfen soll. Üblicherweise ist diese aus den USA stammende Delikatesse aus Rindfleisch. Die drei Gründer von Renjer, Alex, Anton und Tim, lernten sich an der Uni Lund (Schweden) kennen. Dort kamen sie auf die Idee, diesen Snack unter anderem aus Rentier herzustellen und gründeten direkt in Schweden ihr Startup.

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Keine Tierhaltung unter fragwürdigen Bedingungen

Die Gründer betonen die Vorzüge ihres Jerkys gegenüber herkömmlichen Snacks: “Unser Fleisch kommt nur von Tieren aus artgerechte Lebensweise, enthält keine Antibiotika, ist klimafreundlich und signifikant gesünder als alle am Markt angebotenen Fleischsnacks”. So enthalte Renjer 77 Prozent Eiweiß und keinen Zucker. Da das Fleisch ausschließlich aus nachhaltiger Jagd stammt, wird das Produkt nicht nur als bessere Alternative zu herkömmlichen Snacks, sondern auch zu anderen Fleischsnacks vermarktet. Denn für Renjer werden keine Tiere in fragwürdigen Bedingungen gehalten. Als Zielgruppe kommen somit ernährungsbewusste Menschen in Frage, die für Trends offen sind und Wert auf artgerechte Haltung legen.

80 Prozent des Geschäfts im B2B-Bereich

Natürlich gab es wie bei jedem anderem Startup auch Probleme. Anfangs setzten die Gründer auf eine sehr hochwertige Verpackung, jedoch waren die Kosten hierfür und für die Logistik schlicht zu hoch. Auch die Zielgruppe war anfangs mit Delikatessenhändlern und Tourismus-Betrieben noch zu klein. Doch auch derzeit liegt das Kerngeschäft noch im B2B-Bereich, in dem man 80 Prozent der Umsätze generiert. Im eigenen Online-Shop gibt es einen direkten Vertriebskanal, wo Kunden unter anderem mit Bitcoin zahlen können. “Durch ‘hodeln’ der Kryptos, mit denen Kunden im Webshop zahlten, haben wir ebenfalls ein wenig verdient”, erzählt Alex Kirchmaier, einer der Co-Founder aus Graz.

Der Weg aus der Krise

Nach einer umfänglichen Analyse der Startschwierigkeiten wagten sich die Gründer an ein Re-Branding: Zunächst wurde die Verpackung komplett neu entworfen. Durch Entrepreneurial Marketing wurden die Kosten möglichst gering gehalten. Und schließlich erhöhten gesponserte Posts auf Social Media und das Angebot ihrer Produkte auf Amazon die Reichweite des Produktes. In Deutschland gibt es bereits eine Kooperation mit EDEKA und OTTO Gourmet. Bis auf einen kleinen Kredit bei einer lokalen Organisation ist das Unternehmen nach Angaben der Gründer komplett selbst finanziert.

Zukunftsvisionen: Renjer rund um den Globus

Allein aufgrund seines Wachstums ist der Markt der Fleischsnacks durchaus interessant: 40 Prozent p.a.  und für die kommende Zeit wird ein noch stärkeres Wachstum prognostiziert. Um sich einen Anteil an diesem Wachstum zu sichern, soll es bald eine breiteres Produktangabot bei Renjer geben, zum Beispiel auch vegetarische Snacks. Erklärtes Ziel ist es, in naher Zukunft die Produktion und den Umsatz so weit zu erhöhen, dass die Gründer davon leben können. Mittelfristig soll Renjer zu einer verbreiteten Snackalternative werden, sodass Rund um den Globus Konsumenten in den Genuss der “Rentierchips” kommen können. Bislang konzentriert sich Renjer jedoch überwiegend auf den skandinavischen Markt.

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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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