17.09.2019

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

Renjer konnte bei "Die Höhle der Löwen" Ralf Dümmel als Investor für sich gewinnen. Auch wenn sich nach der Show der Deal etwas anders als vor den Kameras gestaltete, brach damit eine rasante Zeit für das Food-Startup an. Im Gespräch mit dem brutkasten erzählt der Wiener Co-Founder Alex Kirchmaier über die Monate nach der TV-Aufzeichnung und warum man den Produktnamen "Reindeer Jerky" anpassen musste.
/artikel/renjer-hoehle-der-loewen
Höhle der Löwen, Renjer, Rentier, Wildschwein, Elch,Taste Hero, Renjer, Die Höhle der Löwen, Bier, frisch gezapft, Carsten Maschmeyer, iCapio, SunCrafter, Georg Kofler, Dagmar Wöhrl, Judith Williams, Frank Thelen, Ralf Dümmel
(c) Renjer - Alex Kirchmaier, Co-Founder von Renjer: "Wir konnten uns nicht ausmalen, worauf wir uns einlassen".

Das Food-Startup Renjer mit dem Wiener Co-Founder Alex Kirchmaier konnte bei “Die Höhle der Löwen” gleich aus drei Investoren-Angeboten wählen. Man entschied sich für Ralf Dümmel, der mit 150.000 Euro für 15 Prozent Anteile einsteigen wollte. Wie schon so oft kam es bei den Nachverhandlungen hinter der Show-Bühne anders, als vor den TV-Kameras ausgemacht. Doch während andere Deals geplatzt sind, haben sich bei Renjer bloß die Konditionen für die Zusammenarbeit verändert, wie der Gründer im Gespräch mit dem brutkasten erzählt.

+++Höhle der Löwen, Folge 3: Fisch-Parfüm, Pickerl und Rentier-Snacks+++

Nachfrage für deutschen Markt bewältigen

“Wir hatten gleich nach Aufzeichnungsende hinter der Bühne mit Ralf und seinem Team ein Treffen”, erzählt Kirchmaier. “Wir konnten uns nicht ausmalen, worauf wir uns da einlassen”. Dieses “Einlassen” begann mit ersten Unterlagen und einem weiteren Treffen in Hamburg, alles unter “unglaublichem Zeitdruck”, wie der Gründer berichtet.

+++Die Startups der dritten Folge aus Sicht der Marketing-Experten+++

Er verstehe auch erst jetzt, warum der Show-Investor von Anfang an ein derart rasantes Tempo an den Tag legte: “Es dauerte Monate alle Details zu klären und zu planen, wie man die Nachfrage am deutschen Markt bewältigen kann”, sagt er.

Show-Regeln: Kein weiterer Investor erlaubt

Über die genaue Investitionssumme, die an diesem Nachmittag in der Hansestadt, wo alles begann, vereinbart wurde, will Kirchmaier keine Angaben machen, erzählt aber, dass Dümmel zehn statt 15 Prozent Firmenbeteiligung erhielt. “Wir waren eigentlich zur Zeit der Aufzeichnung mit einem norwegischen Investor in Verhandlung. Aber laut den Regeln der Show ist es nicht erlaubt, mit einem anderen potentiellen Geldgeber in Kontakt zu sein. Wir legten das Ganze vorerst auf Eis”, sagt er.

Höhle der Löwen, Taste Hero, Renjer, Die Höhle der Löwen, Bier, frisch gezapft, Carsten Maschmeyer, iCapio, SunCrafter, Georg Kofler, Dagmar Wöhrl, Judith Williams, Frank Thelen, Ralf Dümmel
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Der Wiener Alexander Kirchmaier, der Finne Anton Vänska und Tim Schulz aus Deutschland wollen mit dem schwedischen Food-Startup Renjer den deutschen Markt erobern.

Von 80.000 auf 400.000 Snacks

Etwas später und schlussendlich habe es das Startup geschafft, auch den skandinavischen Partner mit an Bord zu holen. Für einen sechsstelligen Betrag gab Renjer erneut zehn Prozent Anteile ab. Mit dem frischem Kapital zweier Investoren konnte man beginnen, die Produktion auf jenes Niveau zu heben, das für den deutschen Markt nötig sei, so der Gründer weiter: “Wir haben mit Ralf ja nicht nur einen Investor bekommen, sondern sein ganzes Netzwerk. Daher galt es, rasch Fragen zur Vorfinanzierung für die Produktion von 400.000 Stück Renjer-Snacks zu klären”. Dabei sei man unter “massivem Druck” gestanden.

+++So bewertet Florian Kandler die Pitches der aktuellen Folge+++

Mit Renjers Fokus auf Deutschland musste das Startup andere Märkte ruhen lassen: “Unser Team besteht aktuell aus drei Gründern und einem Praktikanten, der für uns das Schwedische übersetzt. 2018 haben wir im ganzen Jahr rund 80.000 Snacks produziert. Nach ‘Die Höhle der Löwen’ war plötzlich der fünffache Wert in wenigen Monaten gefragt”, sagt Kirchmaier.

Verpackungsbeschriftung und Produktname mussten geändert werden

Dies war nicht die einzige Hürde, die es zu überwinden galt, um Renjer in Deutschland marktfit zu machen: “Einem deutschsprachigen Startup im DACH-Raum würde das nicht in dem Sinn kommen, aber wir haben bisher im Norden mit englischsprachiger Verpackung produziert. Und wo es gesetzlich verlangt war, haben wir auch in der lokalen Sprache Produktinformationen geliefert. Für den deutschen Markt mussten wir das ändern und auch den Namen anpassen. Dort steht jetzt etwa ‘Rentier-Jerky’ statt der englischen Bezeichnung.  Auch das war Extra-Arbeit”, so Kirchmaier.

Renjer ab Mittwoch in deutschen Supermärkten

Mühen, die sich gelohnt zu scheinen haben. Das schwedische Wildfleisch wird ab Mittwoch nach Ausstrahlung der Sendung in ganz Deutschland bei REWE und anderen ausgewählten Supermärkten erhältlich sein. In Österreich wird Renjer vorerst “nur” als Upseller im Webshop bei Media Markt und Saturn verfügbar sein.


⇒ Zur Homepage des Wildfleisch-Startups

⇒ Die Höhle der Löwen zum Nachschauen

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
12.11.2024

Ikigai: Warum Führungskräfte den Sinn hinter ihrer Arbeit finden müssen

Wie können Führungskräfte in einem Umfeld voller Unsicherheiten wieder Orientierung und Sinn in ihrer Arbeit finden? Hier bietet das alte japanische Lebenskonzept Ikigai Ansätze, aus dem sich einige Leadership-Lektionen ableiten lassen.
/artikel/ikigai-warum-fuehrungskraefte-den-sinn-hinter-ihrer-arbeit-finden-muessen
12.11.2024

Ikigai: Warum Führungskräfte den Sinn hinter ihrer Arbeit finden müssen

Wie können Führungskräfte in einem Umfeld voller Unsicherheiten wieder Orientierung und Sinn in ihrer Arbeit finden? Hier bietet das alte japanische Lebenskonzept Ikigai Ansätze, aus dem sich einige Leadership-Lektionen ableiten lassen.
/artikel/ikigai-warum-fuehrungskraefte-den-sinn-hinter-ihrer-arbeit-finden-muessen
Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy und Ikigai-Expertin Klara Palucki. (c) WU Executive Academy

Globale Pandemie, Klimakatastrophen, Kriege, politische Unruhen: In unserer Welt scheint kaum mehr etwas beständig oder vorhersehbar zu sein. Auch die österreichische Wirtschaft bleibt von diesen Entwicklungen nicht verschont. Die Unsicherheiten am Arbeitsmarkt stellen Unternehmen und besonders Führungskräfte vor große Herausforderungen.

Genau hier setzt das Lebenskonzept Ikigai an. Es soll dazu beitragen, das Berufsleben mit mehr Sinn und Orientierung zu füllen. Wie Ikigai Führungskräfte zu mehr Erfolg verhelfen soll, erklären Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy, und Ikigai-Expertin Klara Palucki.

Ikigai dient als “eine Art Kompass” für Führungskräfte

Das BANI-Umfeld der 2020er Jahre beschreibt eine Wirtschaft in zunehmender Unbeständigkeit und Komplexität. Das Akronym steht für eine Welt, die brüchig, ängstlich, nicht linear und unbegreiflich ist. Es wird also zunehmend wichtiger, dass Unternehmen lernen mit unberechenbaren Krisen zurechtzukommen. Das BANI-Modell soll dabei helfen, Veränderungen in der Arbeitswelt frühzeitig zu erkennen und sich flexibel anzupassen.

In dieser unvorhersehbaren BANI-Welt kann das Lebenskonzept Ikigai Führungskräften als „eine Art Kompass“ dienen. Es unterstützt dabei, “den Fokus auf das Wesentliche zu richten und Entscheidungen wertorientiert zu treffen”. Schlegelmilch betont: „In turbulenten Zeiten ist es entscheidend, sich seiner Werte klar zu werden und danach zu handeln. Ikigai hilft dabei, die innere Sicherheit zu finden, die man braucht, um auch in unsicheren Zeiten Kurs zu halten“.

Die vier Fragen von Ikigai

Das japanische Wort „Ikigai“ lässt sich als „die Freude und der Lebenssinn“ übersetzen. Ikigai basiert auf vier grundlegenden Fragen: Was liebst du? Worin bist du gut? Was braucht die Welt? Wofür kannst du bezahlt werden? Diese Fragen werden in einem Venn-Diagramm dargestellt, wobei der Schnittpunkt dieser vier Dimensionen den persönlichen Lebenssinn – das Ikigai – symbolisiert.

Dieser Ansatz bietet insbesondere Führungskräften eine Möglichkeit, für sich und ihre Teams einen „sinnorientierten und nachhaltigen Weg einzuschlagen“. Expertin Palucki fügt hinzu: „Wenn ich weiß, wohin ich gehen will, dann bin ich bereits auf dem Weg zur Selbstführung. Diese persönliche Klarheit ist eine Führungskompetenz, die sich positiv auf das gesamte Team auswirkt“.

Wie kann das Lebensmodell im Arbeitsumfeld helfen?

Führungskräfte, die den Sinn in ihrem Leadership erkennen, können ihre Teams dazu inspirieren, ebenfalls einen sinnorientierten Weg einzuschlagen. Sie schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem individuelle Stärken und Interessen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Hierbei spielt Job Crafting – die aktive Gestaltung der eigenen Arbeitsaufgaben und des Umfelds – eine zentrale Rolle.

„Wenn ich in meinem Job nicht glücklich bin, kann ich mir in kleinen Schritten ansehen, welche Aufgaben mir liegen und welche weniger. Dadurch lässt sich ein Arbeitsumfeld schaffen, das besser zu den eigenen Bedürfnissen passt. Oft hilft es auch, genauer hinzuschauen, wo der Sinn abhandengekommen ist. Indem wir Aufgaben im Sinne von Job Crafting shiften und neu verteilen oder neue Projekte initiieren, können wir wieder Sinn entdecken“, so Palucki.

“Ikigai ist wie ein Rezeptbuch, um den Purpose eines Unternehmens zu finden”

Für Führungskräfte ist es entscheidend, nicht nur ihr persönliches Ikigai, sondern auch das ihres Unternehmens zu verstehen. Die gleichen Fragen, die jeder auf dem Weg zum eigenen Ikigai beantwortet, können Führungskräfte auch auf das Unternehmen anwenden. Schlegelmilch vergleicht das so: „Ikigai ist wie ein Rezeptbuch, um den Purpose eines Unternehmens zu finden”.

„Letztendlich geht es aber darum, dass man Freude an dem hat, was man tut”, betont er. „Führungskräfte sollten sich fragen, warum sie das tun, was sie tun, und ob es ihnen auch tatsächlich Erfüllung bringt“. Weiterbildungen bieten hierbei eine gute Gelegenheit, um mehr Sinn und Orientierung in die eigene Karriere zu bringen.

In der heutigen Welt wird Sinnorientierung zu einer grundlegenden Voraussetzung für modernes, nachhaltiges Leadership, ergänzt Palucki. „Menschen wollen zunehmend Teil von etwas Größerem sein und bleiben eher im Unternehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen (guten) Zweck erfüllt“.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment