17.11.2015

Reise-App Journi wächst mit über 500 Prozent

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Journi lässt Freunde und Familie in Echtzeit an Reisen teilhaben.

Die Reiseblog-App “Journi” ist offensichtlich ein Fan von schönen runden Zahlen. Die App verbucht in 50 Wochen 50.000 neue User. Und ab sofort steht sie auch Android-Usern zur Verfügung. Das monatliche Wachstum im Vorjahr wurde um 500% gesteigert.

Das Wiener-Reiseblog Startup Journi bietet sein sein Service nun auch für Android-User an. Bisher war die App nur iOS Anwendern vorbehalten, davon gibt es aber bereits 50.000. Die App reduziert den Aufwand des Reisenden auf das Aufnehmen von Fotos und Eintragen von Notizen.

Daraus und aus den GPS- und Zeit Daten erstellt die App automatisch einen Reiseblog mit Landkarte. Einzigartig bei Journi, können Anwender Reisen auch über mehrere Accounts gemeinsam dokumentieren. “Das macht die App vor allem für Pärchen und Gruppen attraktiv”, erklärt Bianca Busetti Gründerin und Designerin von Journi.

Die mühsame Standardemail mit den Tipps der letzten Reise, für den Freund der bald dorthin pilgert ist somit obsolet.

App funktioniert offline

Die App funktioniert 100% offline. Sobald Internet verfügbar ist werden die Inhalte gesichert und Freunde und Familie können somit automatisch am Laufenden gehalten werden. Ohne selbst etwas dafür tun zu müssen: sich erinnern, dass man der Mama sagt, dass alles in Ordnung ist oder Ähnliches…

Vergangene Reisen können jederzeit wieder entdeckt und geteilt werden. “Die mühsame Standardemail mit den Tipps einer Reise, für den Freund der bald hinfährt ist somit obsolet”, heißt es beim Unternehmen. Wer das Tagebuch einsehen kann ist individuell einstellbar.

Android auch ohne Finanzierung

“Der Schritt zu Android, war sehr wichtig, da Android User bisher zum Zusehen über’s Web verdammt waren. Nun erreichen wir etwa 90% des Smartphone Marktes.” sagt Christian Papauschek, einer der drei Gründer und CTO von Journi.

Die Ausweitung auf Android konnte das Startup ohne Investitionen von Business-Angels oder Venture Capital Fonds durchführen. Die drei Gründer hatten sich im vergangenen Herbst dazu entschlossen, sich mit anderen Projekten und Jobs zu finanzieren und so die Weiterentwicklung sicherzustellen.

Zukunftspläne

In einer nächsten Version der App soll es möglich werden nach Reisen zu suchen und GPS- und Zeitdaten selbst zu setzen oder zu ändern. Erinnerungsfunktion, Import von neuen Fotos oder Notizen die außerhalb der App gemacht wurden und Synchronisation mit iCloud und Dropbox sollen möglich werden.

Schritt für Schritt soll dieser Service in einer Prämiumvariante für 39,99 € pro Jahr oder 4 € im Monat angeboten werden. Der genaue Zeitpunkt der Einführung der neuen Funktionen ist noch nicht bekannt. “Wir entwickelten auch einen ersten Prototyp für den printfähigen Export der Reisetagebücher”, erzählt Andreas Röttl. “Es gab erste Verhandlungen mit dem Fotoriesen CEWE, die unsere App sehr pfiffig finden,” schmunzelt Bianca Busetti.

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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