08.11.2022

Refurbed: Wiener Scaleup holt sich renommierten Marketing-Experten als CMO

Jonny Ng ist seit September neuer CMO des Wiener Scaleups refurbed. Der Marketing-Experte war zuvor unter anderem bei Zalando, Coca Cola und Burberry und verfügt über Erfahrung im Aufbau von Marktplätzen.
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Jonathan Ng, neuer Chief Marketing Officer (CMO) bei refurbed | (c) refurbed

Erst im April diesen Jahres holte sich refurbed mit Maria Rupprechter eine Top-Managerin von Zalando ins Team, die als Head of Supply künftig eine Plattform für nachhaltigen Konsum bei refurbed aufbauen soll.

Nun folgt mit Jonny Ng die zweite Führungskraft aus dem Pool von Zalando. Der 38-jährige war zwischen 2018 und 2021 für die globale Marketingstrategie & Kommunikation von Zalando verantwortlich und ist seit Anfang September Chief Marketing Officer bei refurbed. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat er zudem für namhafte Marken wie Marks & Spencer, Coca Cola oder Burberry gearbeitet.

Jonny Ng verfügt über Erfahrung im Aufbau von Marktplätzen

Der gebürtige Brite mit karibischen und malaysischen Wurzeln kennt laut refrubed sowohl die Agenturseite als auch die Unternehmensseite aus erster Hand. So war er in der renommierten Werbeagentur Grey London als Strategy Partner tätig und als Brand Marketing Director des Möbeldesign-Unternehmens MADE.com.

Aus seiner Zeit bei Zalando, wo er für 17 europäische Märkte verantwortlich war, bringt der Marketing-Experte ein breites Spektrum an internationalem Know-how aus den Bereichen Digital Marketing und Brand Strategy mit sowie jede Menge Erfahrung im Aufbau von digitalen Marktplätzen. Bei refurbed arbeitet er – wie viele der mittlerweile 278 Team-Mitglieder – remote-first und wird teilweise von London aus tätig sein.

“Refurbed blickt auf eine sehr erfolgreiche Startphase zurück und hat sich sowohl im datenbasierten Marketing als auch beim Impact-Storytelling in den vergangenen Jahren eine starke Basis geschaffen. Die kommende Phase wird besonders spannend, denn sie bietet die einmalige Gelegenheit, nachhaltigen Konsum zu einer Mainstream-Sache zu machen und den größten nachhaltigen Online-Marktplatz Europas auf- und auszubauen”, so Ng über seine neue Aufgabe und seine Vision für refurbed.

Der Wachstumskurs von refurbed

Die letzte größere Finanzierungsrunde von refurbed erfolgte im August 2021. Die Series-B-Runde belief sich damals auf 54 Millionen US-Dollar und wurde vom finnischen VC Evil Growth Partners und dem kalifornischen VC Almaz Capital angeführt. Damals erreichte das Scalup den Unicorn-Status noch nicht. 2017 von Peter Windischhofer, Kilian Kaminski und Jürgen Riedl in Wien gegründet, beschäftigt refurbed mittlerweile mehr als 270 Mitarbeiter:innen. Mittlerweile umfasst das Sortiment auf dem Marktplatz laut refurbed mehr als 18.000 Produkte.


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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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