21.07.2023

refurbed-Gründer: “Bis Ende des Jahres möchten wir profitabel sein”

Im Interview mit dem brutkasten spricht refurbed-Gründer Kilian Kaminski darüber, wie das Wiener Scaleup bis Ende 2023 profitabel werden möchte. Zudem äußert er sich zu einem möglichen Unicorn-Status und warum das Unternehmen derzeit kein Investment aufnehmen muss.
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(c) brutkasten

Erst Ende Juni gab refurbed bekannt, dass das Wiener Scaleup einen Außenumsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielt hat. Dabei handelt es sich um jenen Umsatz, der über die Online-Plattform abgewickelt wird. Für nächstes Jahr plant refurbed seinen Außenumsatz auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln, wie Gründer Kilian Kaminski nun in einem brutkasten-Interview erläuterte.

refurbed schlägt den “Path to Profitability” ein

Im Interview äußert sich Kaminski auch zur Profitabilität des Unternehmens. Demnach seien die Kernmärkte Österreich und Deutschland bereits profitabel. Bis Ende des Jahres sollen die restlichen Märkte folgen, wie der Scaleup-Gründer anmerkt. Neben Österreich und Deutschland ist das Unternehmen mit seinem Online-Marktplatz für refurbished Produkte derzeit in Schweden, Italien, Irland, Niederlande und Dänemark präsent. “Die Expansion in neue Märkte kostet natürlich immer Geld, da man eine Markenbekanntheit aufbauen muss. Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres als gesamtes Unternehmen profitabel zu sein”, so Kaminski.

Und der Gründer fügt hinzu: “Mit dem wechselnden Marktumfeld, das uns alle in der Szene getroffen hat, haben wir natürlich einen größeren Fokus darauf gelegt von einem Wachstums-Mindset hin zu einem Path to Profitability zu kommen.” Zum Innenumsatz macht das Unternehmen – wie bereits in der Vergangenheit – allerdings keine Angabe. Dazu heißt es lediglich: “Der Innenumsatz ist ähnlich stark gewachsen. Mittlerweile sind wir auch in der Lage gewesen unsere Margen weiter auszubauen.”

Wachstum trotz Kürzung von Marketingausgaben

Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte das Unternehmen im letzten Jahr seine Mitarbeiteranzahl von 150 auf 290 Mitarbeiter:innen ausbauen. Allerdings gab es im Bereich des Marketings Einsparungen. Kaminski erläutert diesbezüglich: “Unsere größten Kosten und Ausgaben umfassen das Marketing. Diese Ausgaben haben wir massiv reduziert, um den Weg zur Profitabilität zu gehen und effizienter zu werden, was die Akquisitionskosten betrifft.” Trotz eines deutlichen zweistelligen Rückgangs an Marketingausgabe sei das Unternehmen allerdings nicht viel langsamer gewachsen als zuvor.

Investment & Unicorn-Status

Weiters äußert sich Kaminski zu einem möglichen Investment. Die letzte größere Finanzierungsrunde erfolgte nämlich bereits 2021. Damals holte sich das Unternehmen unter dem Lead der finnischen Evli Growth Partners und der kalifornischen Almaz Capital 54 Millionen US-Dollar für das weitere Wachstum – brutkasten berichtete. “Der Runway reicht aktuell aus, um unser Ziel der Profitabilität zu erreichen. Wir haben daher keinen Drang, Geld sammeln zu müssen”, so der Gründer.

Abschließend geht Kaminski auf einen künftigen Unicorn-Status des Scaleups ein. In der Vergangenheit wurde refurbed in der Szene als möglicher Kandidat dafür gehandelt. “Wenn wir zwei Jahre zurückblicken, wären wir wahrscheinlich sehr nahe davor, ein Unicorn zu sein. Mit den neuen Marktumständen wird es sicherlich noch länger dauern”, so der Gründer. Ein genauer Zeitpunkt dafür sei unter den derzeitigen Umständen schwer festzulegen. Er merkt allerdings an: “Ich bin zuversichtlich, dass es passieren wird.”


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Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer und notarity-CEO Jakobus Schuster | (c) ÖNK/Klaus Ranger Fotografie / notarity
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Es war eine Nachricht, die für viel Aufsehen in der heimischen Startup-Szene sorgte: Die Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) klagte das Wiener Startup notarity, das seit 2022 eine Plattform für die Online-Durchführung notarieller Dienstleistungen betreibt. Mit dieser hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund ein Viertel der heimischen Notariate als Kunden. Damit steht das Startup auch in direkter Konkurrenz zur IT-Tochter der Kammer, die ebenfalls ein derartiges System anbietet.

Streitpunkt: Notarielle Dienstleistungen angeboten oder nur vermittelt?

In der Klage brachte die ÖNK mehrere Punkte ein, in denen das Geschäftsmodell von notarity ihrer Ansicht nach nicht den geltenden gesetzlichen Regelungen entspreche. Ein zentrales Argument war dabei, dass das Startup über seine Seite direkt notarielle Dienstleistungen anbietet und verrechnet. Dabei handle es sich aber lediglich um eine Vermittlung der besagten Dienstleistungen, die von Notariaten ausgeführt werden, argumentierte man bei notarity bereits damals und legte ein selbst in Auftrag gegebenes Gutachten vor.

In einigen weiteren beanstandeten Punkten setzte das Unternehmen noch vor Prozessstart Änderungen um. Dabei betonte CEO Schuster mehrmals öffentlich, dass man sich um eine außergerichtliche Einigung bemühe.

Zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen

Nach drei Verhandlungen bis Juni liegt nun das Urteil durch das Handelsgericht Wien vor. Das Urteil in erster Instanz ist noch nicht rechtskräftig. Dabei wurden die zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen, die das Kerngeschäft von notarity, die Vermittlung notarieller Dienstleistungen, betrafen. In einigen Unterpunkten, die konkrete Geschäftspraktiken, etwa Kostentransparenz und Werbung, betreffen, wurde der Kammer vom Gericht Recht gegeben. “Den sich aus der Stattgabe dieser Eventualbegehren ergebenden Änderungsbedarf hat notarity aber bereits weitgehend im vergangenen Winter umgesetzt”, heißt es dazu in einer Aussendung des Startups.

notarity-CEO Schuster: “Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”

“Wir sind froh, dass das Handelsgericht Wien uns in allen für uns wesentlichen Punkten Recht gegeben hat. Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”, kommentiert notarity-Co-Founder und CEO Jakobus Schuster.

Auch ÖNK sieht sich bestätigt

Doch auch die ÖNK sieht sich in einer Aussendung bestätigt. Das Handelsgericht habe die Rechtsansicht der ÖNK “in wesentlichen Punkten” bestätigt, heißt es dort. “Das Erstgericht hat wesentliche Elemente des Geschäftsmodells und des Werbeansatzes von Notarity für unzulässig erklärt”, heißt es von der Kammer. “Mit dem vorliegenden Urteil ist klar, dass das geltende Recht auch bei technischen Weiterentwicklungen von Tools im Bereich der Digitalisierung strikt zu beachten ist”, kommentiert ÖNK-Sprecher Ulrich Voit. Ob seitens der Kammer Berufung in den abgewiesenen Punkten eingelegt wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

notarity-Gründer äußert sich konsensorientiert

Grundsätzlich begrüße man die “Entwicklung von technischen Systemen zur weiteren Digitalisierung der Notariate”, sagt Voit aber. Auch notarity-CEO Schuster äußert sich konsensorientiert. Bedenken der Notariatskammer habe man von Anfang an ernst genommen “und die konstruktiven Hinweise von österreichischen Notaren für eine mögliche einvernehmliche Lösung dieser Angelegenheit und zum Teil auch zur weiteren Verbesserung unserer Dienste bereits vergangenen Winter umgehend umgesetzt”.

Schuster betont in seinem Statement auch einmal mehr den Wunsch, mit der Kammer doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen: “Daher würden wir uns freuen, wenn die Kammer jetzt auch umgekehrt mit uns als Startup eine Gesprächsbasis findet, damit wir die Zukunft des Notariats gemeinsam gestalten können. Wir sind jederzeit offen für Dialog und Zusammenarbeit.”

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