19.07.2017

refurbed: Wiener Startup als Online-Marktplatz für generalüberholte Produkte

Die Plattform bietet Generalüberholte Hightech-Geräte wie Smartphones oder Laptops. Die Kunden profitieren von niedrigeren Preisen - aber auch der Umwelt dient das Geschäftsmodell.
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refurbed
Das Team von refurbed

Bis zu minus 40 Prozent auf den Originalkaufpreis und mindestens ein Jahr Garantie auf das erworbene Produkt: Das verspricht das Wiener Startup refurbed, der Online-Marktplatz für generalüberholte Produkte. „Wir wollen, dass Konsumenten in Europa Zugang zu refurbed Produkten bekommen, um so Geld zu sparen, ein perfekt funktionierendes Produkt zu bekommen und die Umwelt zu schonen. Dafür haben wir refurbed.de als Online-Marktplatz gegründet“, erzählt CEO Peter Windischhofer.

Das Ende der Wegwerfgesellschaft

Vor dem Verkauf werden sämtliche Geräte in mehrstufigen Test auf ihre 100-prozentige Funktion geprüft: Refurbed Produkte seien laut Anbieter genauso gut wie ein Neuprodukt, enthalten keine Daten von vorherigen Besitzern und haben eine gültige Softwarelizenz. Auch das notwendige Zubehör, wie etwa ein Ladekabel, ist inkludiert. „Unser Ziel ist es, der Wegwerfgesellschaft ein neues Modell entgegen zu setzen. Dies funktioniert nur, wenn Konsumenten sofort davon profitieren. Genau das schaffen wir mit refurbed Produkten – die Kunden sparen und schützen gleichzeitig die Umwelt”, sagt Kilian Kaminski.

Redaktionstipps

Ausgewählte Händler

Kunden kaufen die refurbed Produkte von erfahrenen, lizensierten und streng ausgewählten Händlern. „Wenn der Kunde auf refurbed.de einkauft, kauft er von einem Händler und nicht von refurbed.de.“, erklärt Windischhofer das Geschäftsmodell.

70 Prozent weniger Umweltbelastung

Das „refurbishen“, also das Wiederverwerten, von Produkten, wird aufgrund der steigenden Umweltbelastung und des daraus resultierenden Klimawandels immer wichtiger. Refurbed Produkte versprechen eine bis zu 70 Prozent geringere Umweltbelastung als gleichwertige Neugeräte, da durch die Wiederaufbereitung von Produkten die Entstehung von Elektroschrott massiv reduziert wird. Zusätzlich tragen sowohl der geringere Transportaufwand, als auch der niedrigere Energieverbrauch beim “refurbishen” zu einem positiven Umwelteffekt bei.
Außerdem: Für jedes über die Plattform verkaufte Gerät pflanzt das Startup einen Baum in Haiti.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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