07.06.2022

Redem: Linzer Startup automatisiert Qualitätskontrolle von Marktforschungsdaten

Mit einer SaaS-Plattform bietet das Linzer Startup Redem Marktforscher:innen die Möglichkeit, ihre Befragungen automatisiert und standardisiert zu reinigen. In Zukunft sollen auch Echtzeit-Qualitätschecks angeboten werden.
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Das Redem Team
Das Redem-Team. (c) Redem

Wenn es um Qualitätskontrollen von Marktforschungsdaten geht, werden Befragungen noch immer manuell und individuell analysiert, zumindest das behauptet das Linzer Startup Redem. Im digitalen Zeitalter sei das unvorstellbar und müsse sich ändern. Genau aus diesem Grund entwickelten die Co-Founder Florian Kögl und David Mitterlehner die Saas-Plattform Redem. Mit automatisierten und standardisierten Checks soll die Datenqualität erhöht und ein Effizienzgewinn für Marktforscher:innen generiert werden. Und das, mit einer Fehlerquote von unter 0,5 Prozent.  

Redem erhöht Validität und Qualität von Marktforschungsdaten

Das Tool funktioniert so: Marktforscher:innen können ihre Befragungs-Daten im Excel-Format auf der Redem Website hochladen. Dank unterschiedlicher Qualitätschecks werden diese Roh-Daten automatisiert bereinigt. Das Verfahren ist auf eine künstliche Intelligenz basiert, die sowohl Freitexte als auch skalierte Fragen mit einer Gesamt-Score versieht. Erfüllen bestimmte Daten die standardisierten Qualitätschecks nicht, werden diese bereinigt. “Am Ende hat man nur saubere Daten. So wird sowohl die Qualität als auch die Validität der Marktforschungs-Daten erhöht. Die Standardisierung ist wichtig, weil das Selektionsverfahren nicht subjektiv stattfinden sollte. Wir wollen ein Standard für die Branche setzen, um Auswertungen einfacher umzusetzen und zu definieren”, so der Redem-CEO, Florian Kögl. 

Als gelernter Elektrotechniker war der Mitgründer lange im Versicherungs- und Finanzbereich aktiv, bevor er sich mit einer Finanzplattform selbstständig machte. Als er während seiner Selbstständigkeit nach einem geeigneten Daten-Reinigungstool suchte, bemerkte er schnell, dass im deutschsprachigen Raum noch keine Komplett-Lösung existierte. So gründete Kögl mit seinem Co-Founder Mitterlehner – der zuvor Software-Engineering studierte – im März 2020 sein zweites Startup Redem. Erst Anfang 2022 als DIY-Plattform gelauncht, hat das Linzer Jungunternehmen schon seine ersten Kund:innen für sich gewonnen  

Integration der Blockchain-Technologie für Nachvollziehbarkeit

Das Geschäftsmodell von Redem setzt sich zusammen aus unterschiedlichen Nutzungslizenzen. Basierend auf die Anzahl der durchgeführten Studien, Befragungen und Qualitätschecks werden die Kosten für das Daten-Reinigungs-Service berechnet. Das sich noch in der Seed-Phase befindende Startup hat sich das Ziel gesetzt, seine Services auch im gesamten DACH-Raum anzubieten. Für die geplante Expansion möchten die Co-Founder zusätzlich zur bereits erhaltenen FFG-Förderung sowie zum Kapital von zwei Business Angels eine weitere Finanzierungsrunde angehen. 

Bereits in den nächsten sechs bis zwölf Monaten soll zusätzlich ein Echtzeit-Bereinigungs-Tool entwickelt werden, das Qualitätschecks in Befragungs-Tools integriert. “Wir haben auch vor, den gesamten Datenerhebungs- und Reinigungsprozess nachvollziehbar zu machen, potentiell mit der Integration der Blockchain-Technologie”, erklärt Kögl. 

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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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