08.08.2019

50 Prozent fleischlos: Wiener Startup bringt “Hybrid Meat” Burger auf den Markt

Das Wiener FoodTech-Startup Rebel Meat kombiniert Fleisch mit Pilzen und Hirse, um umweltfreundlichere Fleischprodukte herzustellen. Ab heute, Donnerstag, ist das erste Produkt am Markt verfügbar – ein Burgerpatty, das mit nur 50 Prozent Fleisch auskommt.
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Rebel Meat
© Rebel Meat: Rebel Meat Team (v. l. n. r.: Philipp Stangl, Dr. Cornelia Habacher, Wolfgang Haidinger)

Für alle Veganer und Vegetarier, die sich auf ein neues fleischloses Produkt freuen, sei vorweg gesagt: Das Burgerpatty vom Wiener Startup Rebel Meat kann deren Wünsche nur zur Hälfte erfüllen.

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Warum nur zur Hälfte? Bei dem Burgerpatty handelt es sich um ein Produkt, das mit 50 Prozent weniger Fleisch auskommt. Der Rest setzt sich aus Pilzen und Hirse zusammen. Der Geschmack und das Kaugefühl soll jedoch zu 100 Prozent einem “echten” Burgerpatty entsprechen – so zumindest das Versprechen des jungen Startups rund um das Gründer-Trio Philipp Stangl, Cornelia Habacher und Wolfgang Haidinger.

Rebel Meat Burgerpatty

Zielgruppe für das neue Burgerpatty sind laut Rebel Meat Flexitarier und umweltbewusste Fleischesser. Habacher, die über eine sechsjährige Forschungserfahrung in Molekularbiologie verfügt, erläutert die Vision des Startups: “90 Prozent der Österreicher sind Fleischesser. Wenn wir sie dazu bringen, nur noch halb so viel Fleisch zu essen, dann ist das der effektivste Weg, den gesamten Fleischverbrauch des Landes zu reduzieren.” Durch die Reduktion des Fleisches und die Kompensation durch Pilze und Hirse soll das Produkt klimafreundlicher sein, als herkömmliche Fleischprodukte. So verursacht die Rindfleischproduktion bekanntlich einen Großteil des weltweiten Methanausstoßes. 

Rebel Meat

Halbes Jahr Entwicklung

Für die Entwicklung des Burgers hat sich das dreiköpfige Team von Rebel Meat mehr als ein halbes Jahr Zeit genommen. Dabei fokussierten sich die Gründer insbesondere auf die Perfektion des Geschmack und das Kaugefühl. Wolfgang Haidinger, der gelernter Koch ist und als Head of Sales für Rebel Meat arbeitet, erläutert: “Pilze sind der ideale Fleischersatz. Sie haben ein hervorragendes Nährstoffprofil und ein einzigartiges Aroma. Dadurch schmecken die Burger noch herzhafter.”

Wie das Startup versichert, werden für das Burgerpatty ausschließlich biologische und regionale Zutaten verwendet. Durch die verwendeten Pilze ist das Produkt zudem reich an Mikronährstoffen und zeichnet sich durch einen höheren Ballaststoffgehalt und weniger Mikronährstoffe aus. Bei der Entwicklung wurde Rebel Meat unter anderen von Lebensmittelexperten der Startup Großküche HERD und vom Fleischsommelier Florian Rödleitner von der Firma RAPS unterstützt.

Accelerator gewonnen und Listung bei Metro

Obgleich das Produkt erst seit heute am Markt ist, können Rebel Meat schon erste Erfolge vorweisen. So hat das Startup den FAB Accelerator gewonnen. Dabei handelt es sich um ein mehrmonatiges Programm für Food & Beverage Startups, organisiert von METRO, HERD und der MODUL University Vienna. Als Sieger des Accelerators wird das Produkt ab Herbst diesen Jahres bei Metro gelistet.

Expansion in den DACH-Raum

Zum Start gibt es die Burger in ausgewählten Burgerlokalen in Wien zu kaufen, ab Herbst folgt die bereist genannte Listung im Großhandel und bereits nächstes Jahr soll die weitere Expansion nach Deutschland und in die Schweiz erfolgen. Für Zweiteres setzt Rebel Meat auf das sogenannte Kickstart-Programm. Dieses unterstützt Startups beim Eintritt in den Schweizer Markt und soll die Kooperation mit den dort ansässigen Corporates fördern. Rebel Meat wurde dafür neben Medicus AI als einziges österreichisches Startup ausgewählt (der brutkasten berichtete).

Ziel: Marktführerschaft bei “Hybrid Meat”

Stangl, CEO von Rebel Meat, ist für die Unternehmensentwicklung des Startups zuständig. Er verfügt als ehemaliger Head of Pre-Seed bei Pioneers Ventures und Speedinvest, über das nötige Startup-Know-how. Davor war er Co-Founder und COO des Food e-Commerce Unternehmens KochAbo, das an Marley Spoon verkauft wurde. Stangl erläutert abschließende das große Ziel von Rebel Meat: “Hybrid Meat ist der nächste große Trend in der Fleischindustrie. Wir sind hier Vorreiter in Europa und wollen innerhalb der nächsten Jahre die Marktführerschaft in diesem Bereich erreichen.”


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Christian Kern, Marie Ringler, Othmar Karas, Antonella Mei-Pochtler, Peter Oberlechner (v.l.n.r.) (c) Max Slovencik

Der ehemalige Erste Vizepräsident des Europäischen Parlaments, ÖVP-Politiker Othmar Karas, wurde am Montag zum neuen Präsidenten des European Forum Alpbach (EFA) gewählt. Damit folgt er auf Andreas Treichl, der nach vier Jahren im Amt zurücktritt. Treichl, der zuvor CEO der Erste Group war, möchte sich künftig auf die Weiterentwicklung der Erste Stiftung konzentrieren.

Nach seinem Rücktritt empfahl er Othmar Karas als seinen Nachfolger – brutkasten berichtete. Nun zeigt sich Treichl erfreut: „Mit Othmar Karas steht einer der am meisten überzeugten Europäer überhaupt an der Spitze des EFA“.

Auch der neue EFA-Präsident Karas drückt seine Freude über das neue Amt aus: „Es ist mir eine Ehre, gemeinsam mit einem sehr starken Team Verantwortung für das EFA zu übernehmen. Wir können auf einem guten Fundament aufbauen, möchten aber auch neue Impulse setzen. Der Anspruch, sich tiefgehend mit den komplexen Fragen unserer Zeit zu befassen, sind für mich Motivation, das EFA gemeinsam mit allen Beteiligten weiterzuentwickeln“.

Erfahrene Persönlichkeiten in der EFA-Führungsebene

Das sind nicht die einzigen Neuigkeiten aus dem European Forum Alpbach. Zukünftig wird das EFA auf eine erweiterte Führungsebene setzen. Der ehemalige österreichische Bundeskanzler und derzeitige CEO des Bahndienstleisters ELL, Christian Kern (SPÖ), wird seine Expertise einbringen. Zudem werden auch Sabine Herlitschka, CEO von Infineon Austria, und Peter Oberlechner, Partner bei Wolf Theiss, Teil des Teams sein. Antonella Mei-Pochtler und Marie Ringler bleiben dem EFA weiterhin erhalten.

Der Vorstand der EFA-Stiftung setzt sich künftig aus Caroline Hornstein-Tomić, Winfried Kneip und Klaus Welle zusammen. Der Strategic Advisory Council wird von Armin Laschet, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, geleitet.

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Das European Forum Alpbach setzt sich zum Ziel, Alpbach weiterhin „als einen Ort des Generationenaustausches und als Treffpunkt für die besten Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft sowie Kunst und Kultur zu positionieren“. Die bereits bestehenden vier EFA-Schwerpunkte – Klima, Wirtschaft, Demokratie und Sicherheit – werden auch künftig im Mittelpunkt stehen.

Der ehemalige EFA-Präsident Treichl verfolgte mit „EFA365“ das Ziel, das European Forum Alpbach zu einer Institution zu entwickeln, die sich für die Zukunft Europas einsetzt und konkrete Ergebnisse erzielt. Karas wird dieses Ziel nun als Nachfolger Treichls weiterverfolgen.

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