12.04.2023

Realsim: Hagenberger MR-Firma ermöglicht Flucht mit Napoleon oder “Jurassic-Park”-Feeling

Das Unternehmen Realsim aus Hagenberg in Oberösterreich arbeitet an neuen Konzepten der gemischten Realität (Mixed Reality). Mit Microsoft HoloLens 2 bringt es Hologramme in verschiedene Bereiche wie im Rettungsdienst, Militär oder auch bei Entertainment zum Einsatz. Und erweckt damit Dinos oder historische Feldherren "zum Leben".
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(c) Realsim -Das Hagenberger Unternehmen Realsim nutzt seine MR-Technologie neben Ausbildungen auch für die Unterhaltungsbranche.

Gemeinsam aus einem Raum mit Napoleon entkommen oder seinen Mut bei 13 Meter hohen Dinosaurier testen: Das oberösterreichische Unternehmen Realsim erweckt gemeinsam mit Microsoft (mit der Datenbrille HoloLens 2) Hologramme in diversesten Anwendungsgebieten zum Leben. In jüngster Zeit setzt man vor allem auf den Einsatz der Technologie in der Unterhaltungsbranche. Wie zum Beispiel beim aktuellsten Projekt, einem Dinosaurier-Park.

Realsim tut mehr als “sich vorstellen”

Alles hat damit angefangen, dass Gründer Thomas Peterseil versuchte, die Realität bei Übungen aufzuwerten. Konkret heißt das, der ehemalige Ausbildner bei der Feuerwehr hatte lange Zeit das Problem, das viele Rettungskräfte bei Trainingseinheiten teilen: Der Satzteil “stellen sie sich vor” ließ bei Auszubildenden einfach zu viel Interpretation über.

Vor allem, wenn es darum ging, gedanklich ein brennendes Objekt zu visualisieren, um das “Löschen und Retten” zu üben. So hatte der ehemalige Brandbekämpfer eine Idee und überlagert heute reale Orte und Gebäude u.a. mit “feurigen” Hologrammen.

“Wir haben das mit der FH Hagenberg entwickelt”, erzählt er. “Nach der Grundidee haben wir unterschiedliche Bedarfsträger eingeladen – die Polizei oder die Militärakademie in Wr. Neustadt. Unser System ist vor allem im Bereich der Ausbildung, Training und Katastrophenschutz verankert.”

Oder aber auch im Fahrsicherheitstraining, wo Gefahren holografisch simuliert werden sowie bei der Raumfahrt, bei der es um Visualisierungen von Marsmissionen geht.

“Unser Konglomerat”, so Peterseil präzisierend, “ist wie die Sonne aufgebaut. Jeder Strahl hat einen eigenen Kundenbereich.”

Gleiche Software – anderes Modell

Trotz verschiedenster Einsatzmöglichkeiten bei Militär, Entertainment, Fahrtechnik, im Anatomie- und Immobilienbereich (Hologramme von Fertigteilhäusern auf einem realen Grundstück) ist es immer die gleiche Software von Realsim, die verwendet wird. Nur die Anwendungsgebiete, genauer, die Modelle ändern sich.

“Wenn wir ein Szenario erstellen wollen, aktivieren wir über Google Maps einen Platz, zoomen zum Übungsort und starten das gewünschte Modell per Doppelklick auf der Karte. So werden reale Plätze mit holografischen Effekten erweitert”, sagt Peterseil.

Und ergänzt: “Für die Entertainment-Branche arbeiten wir auch Indoor. Wie im Dinosaurier-Park. Dort möchten wir uns für mehr Zielgruppen öffnen. Für Museen etwa, wo wir Räume scannen können und Hologramme positionieren. Dort könnte zum Beispiel ein Pharao lebendig werden.”

Hierbei wird ein Indoor-Szenario aktiviert und nach dem Scan der Räumlichkeiten als digitaler Zwilling in der hauseigenen Software aufgerufen. Folglich wird ein 2D-Plan generiert und aufgrund dessen ein Modell hineingesetzt.

Jurassic Park a la Gunskirchen

Das Unternehmen, das aus neun Mitarbeiter:innen besteht, fing bereits 2011 mit VR an, merkte aber relativ rasch, dass der Schwenk zu Mixed Reality besser zu ihnen passe. So startete man die Firmenwandlung, wurde aber während Corona marktreif, womit man dem Gründer nach “zwei Jahre verloren habe”.

Heute hat Realsim den Dinotopria-Park in der Opria-Galaxy World in Gunskirchen auf 1500 Quadratmeter verwirklicht: Eine detailreiche Tropenumgebung, in der einem allerlei Dinosaurier als lebensechte Hologramme begegnen. Besucher:innen benötigen dafür das HoloLens-2-Headset.

Daneben ist der realisierte Escape-Room ein Eigenprodukt der Firma. Er befindet sich im Schloss Ebelsberg bei Linz, wo es 1809 tatsächlich eine Schlacht zwischen Frankreich und Österreich gab.

“Wir möchten das historisch aufbereiten und besonders für Jugendliche greifbar machen und in einem Escape-Room spielerisch verpacken”, beteuert Peterseil . “Hier kann man mit der MR-Datenbrille im Raum stehen und gemeinsam mit Napoleon eine Handlung durchspielen. Und versuchen, aus dem Schloss zu fliehen.”

Bald eine Napoleon-KI?

Aktuell arbeitet Realsim daran, ihre Modelle mit KI “zu verselbständigen”. Sodass sich holografische Projektionen – statt auf Befehle zu reagieren – frei bewegen und mitlernen sollen.

Mit dem Ausbau und Integration der KI könnte sich das Erlebnis noch einzigartiger gestalten, wie Peterseil abschließend erklärt: “Dann wäre jede bisher vordefinierte Napoleon-Story künftig jedes Mal anders. Und ein individuelles Erlebnis.”

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v.l.n.r: Christoph Knogler / CEO KEBA Group AG, Gerhard Weidinger / CTO KEBA Energy Automation GmbH, Jens Winkler / ehem. Geschäftsführer EnerCharge GmbH, Stefan Richter / CEO KEBA Energy Automation GmbH, Andreas Schoberleitner / CFO KEBA Group AG (c) Keba

Das Jahr 2024 gestaltet sich durchaus holprig für das Kärntner E-Mobility-Unternehmen EnerCharge. Der in Kötschach-Mauthen stationierte Ladeanbieter entwickelt und produziert Schnellladetechnik für E-PKW, E-LKW und E-Busse. Im Jahr 2018 entstand das E-Mobility-Unternehmen aus der österreichischen Alpen-Adria-Energie-Firmengruppe (AAE), die hierzulande auch als Ökostromlieferant AAE Naturstrom bekannt ist.

Anfang 2023 begann man stark zu wachsen. Im März dieses Jahres vermeldete EnerCharge schließlich eine neue Beteiligung, nämlich jene der deutschen Pfalzwerke Aktiengesellschaft in Höhe von 23 Prozent der Firmenanteile.

“Wir haben mit den Pfalzwerken einen Partner gewonnen, der mit uns die Internationalisierung des Unternehmens verstärkt vorantreiben kann”, sagte Roland Klauss, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von EnerCharge, damals. “Dies wird uns künftig bei der Weiterentwicklung unserer Produkte stärken, sodass wir noch schneller auf die sich stetig ändernden Markt- und Nutzeranforderungen reagieren können”, hieß es weiter.

Überraschender Konkurs im Juli

Klauss kündigte damals große Pläne zur Expansion an, die sich vier Monate später revidierten: Das Kärntner Mobility-Unternehmen musste im Juli überraschenderweise Konkurs anmelden – brutkasten berichtete. Die Verbindlichkeiten betrugen rund 15,17 Millionen Euro – nachranging 3,22 Millionen Euro aus Gesellschaftsdarlehen. Betroffen waren rund 125 Gläubiger und 97 Dienstnehmende, davon 50 Angestellte und 47 Arbeiter:innen.

Ausschlaggebend dafür waren “nicht schnell genug zu fixierende Bestellungen zu Jahresbeginn, was dazu führte, dass sich die Kostenstruktur nicht nachhaltig decken ließ”, heißt es heute.

Noch im Juli berichtete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV): EnerCharge hätte “keine finanziellen Mittel, um einen Sanierungsplan zu finanzieren”. Man beabsichtigte “in Absprache mit dem bestellten Insolvenzverwalter, das Unternehmen aus der Insolvenz ‘lebend’ als Ganzes zu verkaufen, damit für die Gläubiger eine höhere Quote erzielt werden kann”.

Keba übernimmt beide Standorte von EnerCharge

So geschah es: Mit dem heutigen Donnerstag vermeldet die Linzer Keba-Gruppe, das Kärntner MobilityTech EnerCharge zu übernehmen. Keba agiert mit 2000 Mitarbeitenden als Maschinenbauer und Automatisierungshersteller und ist aktuell an 26 Standorten tätig. Nun übernimmt man die Firma EnerCharge mit rund 60 Personen an den beiden Standorten Kötschach-Mauthen und Oberlienz in Osttirol.

Mit der Übernahme will man die Produkte und Lösungen von EnerCharge integrieren und Keba damit zum “Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge” machen, heißt es per Aussendung. Mit EnerCharge übernimmt der Linzer Maschinenbauer auch dessen Fachgebiet im Bereich der DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung. Anwendung finden diese sowohl in der Schnellladeinfrastruktur für E-Autos als auch bei E-LWKs. Absatzmärkte befinden sich aktuell in Europa und dem Mittleren Osten.

Kaufpreis bleibt verschwiegen, EnerCharge wird zu Keba-Tochter

Organisatorisch soll die EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft mit dem Namen Keba eMobility DC GmbH als Tochtergesellschaft der Keba Energy Automation GmbH integriert werden. Über den Kaufpreis, heißt es per Pressemeldung, wurde Stillschweigen vereinbart.

“Mit dieser Akquisition vervollständigen wir nicht nur unser KEBA eMobility Portfolio,
sondern gewinnen auch rund 60 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere
Unternehmensgruppe”, sagt Christoph Knogler, CEO der Keba Group AG.

“Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können”, sagt Jens
Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH, über die Akquisition. “Mit der Unterstützung aus Linz werden wir unsere Schnellladetechnologie unter der Marke KEBA nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.”

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