27.01.2016

Mit read.it launcht das Spotify für Magazine in Österreich

Read.it launcht heute seine Plattform: User können über 200 Magazine gratis lesen. Damit soll dem Print geholfen werden. Jörg Braun spricht mit dem Brutkasten über das neue Konzept.
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(c) read.it: Managing Director vom digitalen Kiosk "read.it"

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Das Printgeschäft befindet sich in strukturellen Problemen. Online funktionieren eingeführte Paid-Modelle nicht, weil der Leser nicht zahlen möchte. Der Online-Kiosk read.it, der heute in Österreich startet, will dieses Problem lösen. Der User konsumiert alle Inhalte der über 200 Magazine gratis, dafür gibt es Bewegtbildwerbung. In einer Premiumversion fällt die Werbung weg und er kann auch offline Inhalte konsumieren. Man möchte das „Spotify für Magazine“ sein.

Jörg Braun, Managing Director von read.it, erzählt im Gespräch mit dem Brutkasten, wie read.it entstanden ist. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet man an der Umsetzung. Die Idee ist in den Hallen des deutschen Pressegroßhändlers PVG (Presse-Vertriebs-Gesellschaft KG) entstanden. Zusammen mit Tailored Media Group hat man read.it entwickelt. Nach Österreich will man auch weiter expandieren, aber erst wenn man 85% der Medienlandschaft auf der Plattform anbieten kann. Denn, „es kann nichts schlimmeres passieren, als dass der User wieder abspringt, weil er nicht das gewünschte Angebot findet.“ Zeitnah soll es erst auch in die Schweiz und dann auch nach Deutschland gehen.

Sie kommen aus Frankfurt, read.it startet aber zunächst im österreichischen Markt. Wieso?

Wir starten in Österreich, weil wir dort zu 85 Prozent des relevanten Contents abdecken, bzw. die relevantesten Verlage im Boot haben. Das ist wichtig, denn unsere User haben hohe Erwartungen. Die Anforderungen, die er an read.it stellt, sind:

  • Eine ähnliche Titelvielfalt wie vorm Regal in der Trafik oder im Supermarkt
  • Er möchte Zeitungen und Zeitschriften nach den gleichen geschäftlichen regeln wie Musik, Film oder Buch konsumieren, nämlich über ein Flatratemodell
  • Der Nutzer muss Spaß am digitalen Lesen haben. Das ermöglichen wir mit speziellen Features, etwa hat der User eine Suchfunktion ähnlich wie bei Google und kann unser gesamtes Portfolio durchsuchen.

Diese Erwartungen wollen wir mit read.it erfüllen.

Dem klassischen Printgeschäft gehen die Kunden aus. Welche Zielgruppe spricht read.it an?

Die PVG ist Pressegroßhändler in Deutschland. Also, was Morawa beispielsweise für Österreich ist. Wir haben uns natürlich wie viele andere gefragt: Wie können wir uns digital aufstellen und welche Erwartungen hat der User an ein digitales „Printmodell“? So sind wir auf die Idee zu read.it gekommen. Das klassische Printgeschäft ist rückläufig, es ist schwer, junge Leser in den Kiosk zu bekommen. Die Gruppe der 14-29 Jährigen die klassischen Printmedien kaum mehr. Die Gruppe der 30-45 Jährigen lesen vermehrt digital. Diese zwei Kerngruppen, die wir verloren haben, sprechen wir an.

Ein schöner Gedanke, aber gerade diese Gruppen wollen für Content kein Geld ausgeben?

Ich bin überzeugt davon, dass die jungen Menschen bereit sind für Content Geld zu bezahlen, aber auf Basis gelernter digitaler Geschäftsmodelle. Für den User ist read.it gratis. Wir wollen ihn mit einer möglichst geringen Nutzungsbarriere abholen, um ihn in die Printwelt zurückzuholen. Es würden zu viele wieder abspringen, wenn read.it nach einer gewissen Zeit doch etwas kostet. Finanziert wird das, indem dem User Bewegtbildwerbung vorgespielt wird. Macht dem User der Content Spaß, gibt es ein Premium Modell, das 9,99 Euro im Monat kostet, bei dem man keine Werbung sieht und auch offline lesen kann.

read.it_die digitale Trafik für die Hosentasche mit 200 Magazinen und Tageszeitungen%40myreadit.com
(c) read.it

Wieso sollten Verlage mitmachen, wenn der User nicht für das Magazin zahlt?

Uns geht es darum, die Menschen wieder für die Markenwelt des Prints zu begeistern. Die Medien und wir (PVG) sitzen in ein und demselben Boot und wir haben das gleiche Problem. Alle klagen über schlechte Monetarisierungsmöglichkeiten und Rückläufige Kunden. Read.it soll eine Schlüsselfunktion darstellen: eine gemeinsame digitale Plattform bieten, wo alle (Print)Medien vereint sind – wie am Kiosk, ohne Einbußen in der Pluralität. Die Einnahmen aus den Werbungen fließen in einen Topf, der dann anhand nutzungsorientierter Auszahlungsmodelle aufgeteilt wird.

Für die Verlage ist es ein wesentlicher Vorteil, bei uns zu bleiben, weil wir einen komplett neuen Ansatz verfolgen. Wir festigen die Printmarke im digitalen Markt. Auf read.it konsumiert der User die wunderschönen Magazine, er wird „emotionalisiert“.

Wieso habt ihr euch gerade für Bewegtbildwerbung entschieden?

Wir meistern eine schmale Gradwanderung: Auf der einen Seite müssen wir die Konsumation des Users, der gratis liest, finanzieren, auf der anderen Seite können wir ihm nicht zu viel Werbung zumuten, weil er uns sonst abspringt. Wir haben schon recht früh eine Studie durchgeführt, nach der Auswertung des Feedbacks war klar, dass Bewegtbildwerbungen am ehesten akzeptiert werden. Und auch jenen, die werben wollen, sagt dieses Modell am meisten zu.

Ist read.it also eure Antwort auf das rückläufige Printgeschäft?

Wir bieten Printmodellen die Möglichkeit, in der digitalen Welt einen Platz zu finden. Und dabei sind wir verlagsunabhängig. Jeder Kunde wird bei uns gleich behandelt.

Wie hat die Entwicklung ausgesehen?

Die Entwicklung und auch das Design waren eine Kooperation eines deutsch-österreichischem Joint Ventures. Daran beteiligt waren read.it, die Tailored Media Group, PVG und Darwins Lab.

Vielen Dank.

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Alpbach
(c) EFA

Das European Forum Alpbach (EFA) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1945 als eine bedeutende Plattform für den interdisziplinären Dialog etabliert. Jährlich versammelt das Forum führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im malerischen Alpbachtal in Tirol, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren.

Die Zukunft Europas und “Moment of Truth”

Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, bietet das EFA auch in diesem Jahr wieder eine Plattform, um sich unter anderem über die Wechselwirkungen zwischen technologischen Innovationen und gesellschaftlichen Veränderungen auszutauschen.

Traditionsgemäß legt das European Forum Alpbach einen Fokus auf europaweit relevante Themen. Im Sinne des grenzüberschreitenden Wissensaustausch werden Ende August wieder Expert:innen aus dem In- und Ausland nach Tirol anreisen. Ingesamt werden über 4000 Teilnehmer:innen erwartet.

“In einer Zeit voller politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen sowie starker Polarisierung ist das spezielle Konzept des EFA relevanter denn je. Unter dem Motto ‚Moment of Truth‘ konzentrieren wir uns auf die nötigen Lösungen, die Europas Zukunft und seine Rolle in der Welt nachhaltig prägen können”, so Andreas Treichl, Präsident des European Forum Alpbach.


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2024 setzt das EFA auf vier inhaltliche Schwerpunkte (Tracks). Dazu zählen der Security Track rund um geopolitische Fragestellungen, der Finance and Economy Track zur Zukunft unseren Wirtschaftssystem, der Climate Track zur Klimakrise sowie der Democracy and the Rule of Law Track, der sich mit demokratiepolitischen Fragestellungen auseinandersetzt.

Innerhalb der vier Hauptthementracks werden dieses Jahr wieder technologie- und innovationsübergreifende Themen behandelt. Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Cybersecurity, und die Zukunft der Arbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Hier ein kurzer Überblick über Programmpunkte des European Forum Alpbach, die sich mit Themen rund im Innovation und Technologie befassen:


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Im Rahmen eines Hikes wird der Frage nachgegangen, wie sich die Arbeitswelt durch künstliche Intelligenz und Automatisierung verändert. Expert:innen wie Anja Meierkord (Arbeitsmarktexpertin OECD), Philip Meissner (Gründer / Direktor European Center for Digital Competitiveness) und Werner Stengg (Kabinettsexperte European Commission) diskutieren dabei die Auswirkungen auf Beschäftigung und Gesellschaft sowie Strategien zur Anpassung.

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Diese Session untersucht die potenziellen revolutionären Veränderungen durch Quanten-Computing. Unter anderem diskutierten der renommierte Investor Hermann Hauser (Gründungspartner Amadeus Capital Partners) und Isabell Kunst (CEO Xephor Solutions GmbH) über Anwendungen, Herausforderungen und die Verantwortung im Umgang mit dieser mächtigen Zukunftstechnologie.

Hinweis: Dies sind nur einige der Highlights des EFA24 rund um das Thema “Technologie & Innovation”. Das gesamte Programm des European Forum Alpbach findet ihr hier. Die Liste der Mitwirkenden wird laufend aktualisiert. brutkasten wird als Medienpartner im Vorfeld des Forums und vor Ort live berichten.


brutkasten-Networking-Session am EFA2024 zum Thema “Corporate Venturing”

Neben diesen Themen wird 2024 auch brutkasten als Programmpartner am European Forum Alpbach auftreten und die Ergebnisse seiner neuen Schwerpunktserie “Corporate Venturing” vorstellen.

Acht Pioniere aus dem Bereich – AVL, Elevator Ventures, Flughafen Wien, ÖBB, Plug and Play Austria, Raiffeisen Bank International, UNIQA Ventures und Verbund – teilen ihre wichtigsten Erkenntnisse und Best Practices. Gemeinsam werden in einem Whitepaper konkrete Empfehlungen an die Politik formuliert, um die Rahmenbedingungen für Corporate Venturing zu verbessern.

Im Zuge einer Networking-Session am Mittwoch, den 28. August (12:00 – 14:00 Uhr), werden die Ergebnisse des Whitepapers präsentiert. Diese Session bietet eine Plattform für wertvolle Kontakte und tiefere Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um das Thema. Nähre Infos zur Networking-Session werden demnächst veröffentlicht. Stay tuned!


Jetzt Tickets für das European Forum Alpbach Tickets sichern

Das European Forum Alpbach gliedert sich in fünf Module. Für jedes dieser Module können über den Ticketshop separate Tickets gekauft werden. Hinweis für Startups: EFA bietet ein limitiertes Kontingent an ermäßigten Tickets von 50 Prozent an (50 Tickets pro Modul). Berechtig sind unter anderem Vertreter:innen eines Startup-Unternehmens.


Überblick zu den fünf Modulen:

Während der “Euregio Days” (17. – 20. August) treffen Menschen aus der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino in Alpbach zusammenIm Rahmen der Euregio-Days werden herausragende Forschung und Innovation prämiert; der „Tirol-Tag“ bietet einen ersten festlichen Höhepunkt des EFA24.

Die Alpbach Seminars“ (18. – 24. August) bilden den internationalen Auftakt für über 600 Stipendiat:innen aus der ganzen Welt beim European Forum Alpbach – ein zentraler Teil des Forums, wie Treichl ausführt: „Junge Menschen aus über 70 Ländern kommen nach Alpbach und gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen entsteht ein diverser, interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch, wie es ihn sonst nirgendwo gibt. So entstehen auch über ideologische Differenzen hinweg Ideen, wie wir Gegenwart und Zukunft gestalten können“

Konkrete Fragestellungen werden bei den „Lab Days“ (22. – 24. August) bearbeitet. Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten dabei an Lösungen.

Die „Europe in the World Days“ (24. – 27. August) setzen verstärkt auf europäische Stakeholder. Zahlreiche Entscheidungsträger:innen der europäischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur treffen sich für den Saisonauftakt in Alpbach.

Bei den Austria in Europe Days” (27. – 30. August) steht die Rolle Österreichs in Europa im Mittelpunkt. Die wichtigsten Akteur:innen der Zivilgesellschaft sowie Unternehmer:innen und Politiker:innen kommen nach Alpbach, um untereinander sowie mit der nächsten Generation in Austausch zu treten.

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