10.10.2023

Radish: Wiener Fahrrad-Startup holt sich weiteren Großauftrag

Das B2B-Fahrradservice-Startup Radish betreut nun die rund 1.500 von Dienstrad-Abo-Marktführer JOBike ausgegebenen Räder.
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Radish-Co-Founder Florian Binder und JOBike-Geschäftsführer Christian Mussnig | (c) Radish
Radish-Co-Founder Florian Binder und JOBike-Geschäftsführer Christian Mussnig | (c) Radish

Erst vor etwas mehr als einem Monat berichtete der brutkasten über einen großen neuen B2B-Kunden des Wiener Startups Radish. Dabei handelte es sich um den Concierge-Service-Anbieter GCS, der rund 1.000 Wohneinheiten betreut. Nun holte sich das Unternehmen, das die Wartung von Fahrrädern für Business-Kunden übernimmt, einen noch deutlich größeren Großauftrag. Das Wiener Startup übernimmt das laufende Service für JOBike.

Radish übernimmt Service von rund 1.500 JOBike-Diensträdern

Die 2017 gestartete Marke der velocitee GmbH bietet Dienstrad-Gesamtlösungen für und Unternehmen an und ist Marktführer in ihrem Bereich. “Bei unseren über 50 JOBike-Projektkunden sind seit 2017 an die 1.500 JOBikes in ganz Österreich im Einsatz. Durch die Zusammenarbeit mit Radish können wir die jährlichen ‘Pickerltermine’ und die laufenden Services für alle JOBiker:innen auf ein neues Level heben und die Abwicklung für alle Beteiligten wesentlich vereinfachen”, kommentiert JOBike-Geschäftsführer Christian Mussnig in einer Aussendung. Das sei “ein wesentlicher Schritt in der Wachstumsstrategie” und ermögliche die weitere Skalierbarkeit des Geschäftsmodelles.

Start mit 90 Rädern der Stadtwerke Klagenfurt

Als JOBike-Referenzkunde werden die Stadtwerke Klagenfurt angeführt, die 80 Räder für die private Nutzung ihrer Mitarbeiter:innen bereitstellen, sowie zehn “Poolräder” inklusive zwei E-Transporträdern für innerbetriebliche Lieferungen an verschiedenen Standorten betreiben. Das wird auch das erste Umsetzungsprojekt in der Kooperation mit Radish. Bis Frühling 2024 sollen dann sukzessive alle weiteren Unternehmens- und Projektkunden von JOBike, drunter einige weitere im öffentlichen Bereich, umgestellt werden.

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Projektleiterin Christina Griessler und Entwickler Franz Blochberger (c) Heimwatt

Die Internationale Energieagentur (IEA) berichtete kürzlich von einem signifikanten Anstieg der weltweiten Stromnachfrage. Laut dem Bericht soll der Stromverbrauch in den letzten zehn Jahren sogar doppelt so schnell wie die gesamte Energienachfrage gewachsen sein. Zudem soll auch der Klimawandel die Energiesicherheit gefährden.

In diesen herausfordernden Zeiten ist der Ausbau erneuerbarer Energien besonders wichtig. Hier möchte das Krumbacher Startup “Heimwatt” aktiv mitwirken. In Zusammenarbeit mit dem Familienunternehmen BLOCH3 entwickelte Heimwatt ein “innovatives Strommodell”, das auf Windenergie basiert und dem Kunden ermöglichen soll, gleichzeitig noch Geld zu sparen. Heimwatt präsentiert sich als das erste österreichweite Bürgerbeteiligungsmodell mit Preisgarantie in dieser Form.

Heimwatt verspricht bis zu 1.000 Euro Einsparung pro Jahr

Das Strommodell von Heimwatt scheint einfach strukturiert: In allen Gemeinden, in denen ein Windrad von BLOCH3 errichtet wird, garantiert das Unternehmen den Haushalten und Betrieben einen Nettopreis von acht bis zwölf Cent pro kWh (zuzüglich Netzkosten). Diese Preisgarantie gilt über die gesamte Laufzeit des Windparks von etwa zwanzig Jahren, ohne Anpassungen durch Inflation oder Bindefristen. Laut Heimwatt bedeute das, dass die Strompreise stabil bleiben und die Menschen währenddessen jedes Jahr Geld sparen.

Zum Vergleich: Der derzeitige durchschnittliche Netto-Fixstrompreis liegt bei rund 21 Cent pro kWh. Laut Angaben des Unternehmens kann ein Haushalt mit vier Personen durch Heimwatt jährlich bis zu 432 Euro einsparen. Im Kontext der gestiegenen Strompreise der letzten Monate behauptet Heimwatt, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit ihrem Tarif sogar bis zu 1.000 Euro pro Jahr sparen könnte.

Windräder von Heimwatt sollen jährlich 102.000 Tonnen CO2 einsparen

Die Idee eines regionalen und nachhaltigen Stromanbieters stammt von Geschäftsführer Franz Blochberger, der sich gemeinsam mit seinen Brüdern Martin und Andreas eine Mission aufnahm: Der “schonende Umgang mit heimischen Ressourcen und die Bereitstellung nachhaltiger Energien”. Das Startup “Heimwatt” würden die Brüder daher als “soziales Projekt” verstehen. Ihr Ziel ist es, “alle Menschen in einer Gemeinde unabhängig von Strom-Importen aus dem Ausland und hohen Energiepreise zu machen”.

Heimwatt ist Teil der BLOCH3-Gruppe, welche für die Entwicklung und den Betrieb von Windkraftanlagen verantwortlich ist. Während BLOCH3 bereits 2005 von den Brüdern Blochberger gegründet wurde, wurde Heimwatt erst im März 2024 von ihnen ins Leben gerufen. Das Startup ist vollständig bootstrapped und somit von den Blochberger-Brüdern finanziert. Diese Unabhängigkeit sei ihnen besonders wichtig, um so “langfristige stabile Stromtarife anzubieten, ohne auf kurzfristige Renditen von Investoren angewiesen zu sein”.

Die Windkraftanlagen vom regionalen Stromanbieter Heimwatt produzieren rund 230.000 Megawattstunden und versorgen über 66.000 Haushalte. Dadurch werden laut dem Unternehmen jährlich 102.000 Tonnen CO2 eingespart. Das würde etwa einem CO2-Ausstoß von 54.000 PKWs im Jahr entsprechen.

Ein weiterer Schritt in die grüne Zukunft

Das langfristige Ziel des Familienunternehmens ist es, die Energieversorgung nachhaltig zu verbessern und Regionen in Österreich energieunabhängig zu machen. Inzwischen haben bereits einige Gemeinden in Österreich, wie die Marktgemeinde Trumau, Sulz im Weinviertel und Russbach, die Windkraftanlagen installiert. Doch das ist erst der Anfang: In den kommenden Jahren seien österreichweit weitere Windparks geplant. Zudem arbeitet das Startup an Lösungen für städtische Gebiete, um auch dort grünen Strom anzubieten. Für Heimwatt ist es “noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität. Aber jede in Betrieb genommene Windkraftanlage ist ein Schritt in die richtige Richtung”.

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