10.08.2021

R-Space: NÖ-Startup baut Satellit für Technologie-Tests im All

R-Space ist ein neues Startup, das aus der FH Wiener Neustadt hervorgegangen ist und Satelliten baut.
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Die Green Box von R-Space soll neue Technologien ins All bringen © R-Space
Die Green Box von R-Space soll neue Technologien ins All bringen © R-Space

Die Weltraumbranche boomt. Nicht nur getrieben durch US-Milliardäre, die Pioniere im Weltraum-Tourismus sein wollen – meist geht es um Erforschung, Kommunikation und Erdbeobachtung. Mit R-Space will nun ein neues Startup aus Wiener Neustadt die aufwändigen Testverfahren in diesem Bereich etwas erleichtern.

Neue Technologien müssen lange Testszenarien durchlaufen, bevor sie eingesetzt werden dürfen. Dabei sind auch Testläufe bei großen Satellitenmissionen vorgesehen – da fliegen in der Regel eine Menge neuer Technologien mit, die so unter echten Bedingungen getestet werden können. Allerdings: Auf so eine In-Orbit-Demonstration warten Forscher und Unternehmen meist Jahre.

“Lange war der Markt sehr träge, aber jetzt müssen neue Technologien viel schneller marktreif sein, damit die Unternehmen überleben”, sagt Firmengründer Carsten Scharlemann zum brutkasten. R-Space baut genau für diesen Zwecke einen eigenen Satelliten, die sogenannte Green Box. “Mit unserem innovativen Satelliten und einem eigenen Servicekonzept wollen wir es diesen Unternehmen ermöglichen, solche Tests auf Bestellung und ohne größere Wartezeiten durchzuführen“.

Gründer leitet Space-Studiengang

Scharlemann kennt sich mit Weltraumtechnologie aus. Er leitet an der FH Wiener Neustadt den Studiengang Aerospace Engineering. Absolventen dieses Studiums arbeiten laut Fachhochschule bei Flugzeugherstellern wie Boeing oder Airbus, verschiedenen Forschungseinrichtungen im Bereich Luftfahrt oder der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Und in Zukunft arbeiten sie vielleicht auch gleich im Unternehmen ihres Studiengangsleiters. Oder sie gründen vielleicht sogar ihr eigenes Startup, denn auch das hat an der FH Wiener Neustadt durchaus Tradition. Mit Enpulsion ist eines der bekanntesten SpaceTechs des Landes als Spinoff der FH entstanden.

R-Space plant ersten Flug 2023

Doch zurück zu R-Space: Der Satellit namens Green Box bietet pro Kunde Platz in der Größe eines halben Schuhkartons, erklärt der Gründer im Gespräch mit dem brutkasten. Darin können neue Technologien, Subsysteme oder auch Schmiermittel Platz finden. Und weil der Satellit nur für solche Testflüge ausgelegt ist, könne R-Space viel günstiger anbieten, als derzeit am Markt üblich. Der erste Flug ist für 2023 geplant. Plätze auf Trägerraketen bis 2026 sind bereits fixiert und genau darin liegt noch ein Mehrwert des Startups: Normalerweise dauert es sehr lange, bis man einen Platz bei einer dieser Missionen bekommt.

Außerdem muss nicht nur ein Launchprovider gefunden werden, sondern auch etwa eine Startgenehmigung organisiert werden, erklärt Scharlemann. Das alles übernimmt R-Space für Kunden, mit denen derzeit die ersten Gespräche stattfinden. Bis es so weit ist, entwickeln die drei Gründer Scharlemann, Wolfgang Treberspurg und Christof Obertscheider ihr Startup in dezidierten Unterstützungsprogrammen weiter. Zuerst im Accelerator der FH Wiener Neustadt und dann im Inkubator der europäischen Raumfahrtagentur, ESA BIC – ein “Ritterschlag für Startups im Raumfahrtbereich”, wie man bei R-Space betont.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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