23.03.2021

NÖ-Startup QuickSpeech füllt automatisiert Wissenslücken im Betrieb

In einem gemeinsamen Projekt setzen QuickSpeech und FH St. Pölten Machine Learning ein, um Inhalte und Quizzes für Mitarbeiter zu automatisieren und individualisieren.
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QuickSpeech: Das Kernteam (vlnr.) COO Christian Woltran, Gründer und CEO Lukas Snizek und CTO Patrick Riemer
(c) QuickSpeech: Das Kernteam (vlnr.) COO Christian Woltran, Gründer und CEO Lukas Snizek und CTO Patrick Riemer

“Einige unserer Kunden teilten uns mit, dass sie nicht wissen, welche Themenbereiche in ihren Schulungsunterlagen zu wenig beleuchtet werden. Deshalb entwickeln wir gemeinsam mit der FH St. Pölten einen Algorithmus, der anhand der anonymisierten Nutzer-Interaktionen erkennt, wo es noch Aufholbedarf im Wissen gibt. Genau dort werden digitale Lerninhalte erstellt, um Wissenslücken gezielt zu füllen” – so umreißt Lukas Snizek, Gründer des niederösterreichischen Startups QuickSpeech, ein neues Projekt im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit der FH St. Pölten.

Das 2018 gegründete EduTech-Startup setzt mit seiner App auf interaktive und multimediale Inhalte und Gamification in Form von Quizzes für die Mitarbeiter-Aus- und Fortbildung. Zum Einsatz kommt sie etwa bei Onboarding, Sicherheitsunterweisungen, Trainings für neue Produkte und Systeme oder betriebliche Qualitätssicherungsmaßnahmen. Das überzeugte schon Kunden wie Hornbach, card complete und das Bildungsministerium. Bauriese Porr stieg sogar mit einem Investment ein – der brutkasten berichtete.

QuickSpeech & FH St. Pölten: Automatisierung und Individualisierung von Inhalten und Quizzes

Durch das neue Projekt soll nun noch individueller auf die einzelnen Mitarbeiter eingegangen werden. Konkret nutzen QuickSpeech und die FH St- Pölten im Projekt Natural Language Processing (NLP) und Maschinelles Lernen, um umfangreiche Dokumentensammlungen automatisiert verarbeiten zu können. Die App soll anhand der Nutzer-Interaktionen verstehen, nach welchen Gewohnheiten Mitarbeitende lernen. Parallel können Schulungsbeauftragte in Unternehmen Ausgangsdokumente in das Admin Dashboard, das Verwaltungstool von QuickSpeech, laden. Aus diesen Dokumentsammlungen werden automatisch sinnvolle Quizfragen inklusive Antworten extrahiert.

“So können wir eine selbstständige Lerninhalte-Generierung für die QuickSpeech-App ermöglichen. Quizfragen und Antworten müssen so nicht mehr manuell erstellt werden, sondern können zumindest teilautomatisiert aus den Daten selbst gewonnen werden”, erklärt Matthias Zeppelzauer, der das Projektteam an der FH St. Pölten leitet. Damit sollen Mitarbeitende im Personalwesen oder für Vertriebsschulungen Verantwortliche, die für die Erstellung von Schulungsinhalten zuständig sind, entlastet werden.

Zum anderen würden damit Lerninhalte auch genau dort automatisiert erstellt, wo anhand der Interaktionen Bedarf festgestellt wird, heißt es vom Startup: “Und das Ganze in den passenden Nutzungsmustern der Lernenden. So bekommt der Lehrling die Inhalte beispielsweise als Mini-Podcast vorgelesen, während eine Filialmitarbeiterin in anderen Bereichen verstärkt unterstützende Texte erhält”.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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